Ergebnisse einer Umfrage zur Verkehrssituation in der Elisenstraße liegen vor

ElisenstraßeSie ist eine wichtige zwischen der Fössestraße und der Ihme liegende Verbindung. Hier befindet sich das dicht besiedelte Gebiet im nördlichsten Linden-Nord – die zirka 700 m lange Elisenstraße. Bekannterweise verläuft sie von der Spinnereistraße im Osten und endet an der Pfarrlandstraße im Westen. Nach der Einrichtung der „Fußgängerzone“ Limmerstraße in den 70er Jahren wurde sie dann zu einer Hauptverbindung für insgesamt sechs querende und die dahinterliegenden Straßen.

Warum eine Umfrage zum Verkehrsaufkommen?

Ein von der LINKEN Linden-Limmer und der im hiesigen Stadtbezirksrat sitzenden Bezirksratsfrau Toni Bethäuser organisiertes Nachbarschaftstreffen zur Verkehrssituation in der Elisenstraße hat letzte Woche im Freizeitheim Hannover-Linden stattgefunden. An der nicht repräsentativen Umfrage dazu nahmen mehr als 60 Bürger*innen teil, wovon schon mindestens zwanzig Menschen vor Ort einen Unfall im Viertel gesehen haben. Die Anwohner*innen wurden per Flyerverteilung/Briefkastenwurfsendung aufgefordert, sich an der Umfrage zu beteiligen. Auch in den angrenzenden Straßen wurden die Flyer in die Briefkästen per Wurfsendung zugestellt.

Stau in der Elisenstraße
Stau in der Elisenstraße

Hinsichtlich des Verkehrs in der Elisenstraße herrscht der eindeutige Bürger*innenwille nach Veränderung. Die Straße ist zu eng für das derzeitige Verkehrsaufkommen. Deshalb hat die LINKE ein Einbahnstraßensystem für die Elisenstraße und den angrenzenden Bereich ins Spiel gebracht, um das Verkehrsaufkommen zu reduzieren. Insbesondere der motorisierte Individualverkehr sorgt für die beengte und laute Verkehrssituation. Die Mehrheit der Anwohner*innen nutzt das Fahrrad und nicht den motorisierten Individualverkehr. Die Parklätze reichen vor Ort nicht aus, um der Anzahl abgestellter Fahrzeuge Herr zu werden. Durch die Anordnung der Parkplätze verengt sich die Straße zusätzlich. Die Verkehrswende sollte auch in der Elisenstraße greifen. Diese wurde und wird von der Spitze der Stadtverwaltung postuliert.

Zuviel motorisierter Verkehr in Linden-Nord

Also weg vom motorisierten Individualverkehr und hin zum Fahrrad. Dafür muss ein sicherer Fahrradweg in der Elisenstraße geschaffen werden. Das ist der ausdrückliche Wunsch der Anwohner*innen und Bürger*innen vor Ort. Das häufige Hupen und sonstiger Verkehrslärm sorgen zudem für eine deutliche Einschränkung der Aufenthalts- und Wohnqualität vor Ort. Von den schlechten Emissionswerten bei stetigem und gleichbleibendem Autoverkehr ganz zu schweigen. Die Basisorganisation oder auch Ortsgruppe der Partei DIE LINKE im Stadtbezirk Linden-Limmer möchte daher auf Basis dieser unter und mit den Bürger*innen stattgefundenen Befragung für eine dauerhafte Verbesserung und Veränderung der Verkehrssituation sorgen. Dazu soll der Dialog mit den Bürger*innen bis zur Ausarbeitung eines schlüssigen Verkehrskonzeptes fortgesetzt und intensiviert werden. Die LINKE Linden-Limmer wird nochmals Kontakt mit den betroffenen Menschen in der Umgebung aufnehmen und plant, im August 2022 einen Infostand zu dem Thema auszurichten.

Umfrage-Ergebnisse und Ideen zur Situationsverbesserung

Einbahnstraßen-Konzept in Linden-Nord
Einbahnstraßen-Konzept in Linden-Nord

Es ist klar, daß die derzeitige Lage desolat ist und nach einer Veränderung regelrecht „schreit“. Dazu wurde ein Einbahnstraßen-Konzept entwickelt. In dem Nachbarschaftstreffen wurden Ergebnisse aus der Umfrage diskutiert. Bei dieser Umfrage gab es insgesamt 66 Teilnehmende, 41 vollständig und 25 tteilweise ausgefüllte Fragebögen.

Auf die Frage, wie sich die befragten Anwohner überwiegend durch Linden-Nord bewegen, antworteten jeweils über 30, daß sie dies zu Fuß oder mit dem Fahrrad tun, aber nur 12 mit dem Auto. Der überwiegende Teil der Antworten zu dem, was sie in der Elisen-/ Ottenstraße machen, lautete: Wohnen, danach kamen Freund*innen/Familie besuchen, ans Ufer fahren und zur Arbeit fahren.

Über die Hälfte fühlte sie sich vom Verkehrslärm/Hupen gestört und haben auch schon mal einen Streit zwischen Verkehrsteilnehmer*innen mitbekommen. Auch über die Hälfte der Befragten meinten, daß sie von der Umsetzung der Elisenstraße/Ottenstraße als komplette Einbahnstraße profitieren und besser an Ihr Ziel kommen würden.

Ottenstraße
Ottenstraße in Linden-Nord

Auf die Frage, ob durch eine Einbahnstraße die angrenzenden Straßen lauter oder voller werden würden, waren die Ja- und Nein-Antworten fast gleichauf. Ähnlich ist die Anzahl der Antworten darauf, ob man in den letzten Jahren Unfälle auf der Elisenstraße/Ottenstraße mitbekommen hätte. Auf der Liste, was man sich für die Elisenstraße/Ottenstraße wünschen würde, war die Reihenfolge Einbahnstraßensystem, Sonstiges, autofreie Zone und Drosselung der Geschwindigkeit. Die wenigsten wünschten sich, daß alles so bleibt.

Vor dem Hintergrund der heutigen Umweltsituation, einer Verkehrswende und des wenigen Platzes in Linden-Nord scheint es logisch zu sein, Autos rauszuhalten. Rettungs- und Versorgungsfahrzeuge müssen auf jeden Fall den Vorrang bekommen, Fahrräder brauchen auch ihren Platz – gerade die zunehmende Anzahl an Lastenrädern. Da erscheint die Einbahnstraßen-Idee als Anfang einer guten Lösung, dies kann aber dann auch nicht alles gewesen sein. Um die Anzahl der Autos zu reduzieren, könnten auch Parkschein-Automaten helfen, an denen jeder 24/7 ein Ticket ziehen muss – so wie es z. B. in Hamburg schon weitflächig angewendet wird.

 

Bildnachweis: Die Linke, Achim Brandau