Limmerstraße: 2 Jahre keine Stadtbahnen, Busse als Ersatz?

Stadtbahn Linie 10, Limmerstraße. TW 2000
Stadtbahn Linie 10, Limmerstraße. TW 2000
Die Planungen für den barrierefreien Umbau der Hochbahnsteige in der Limmerstraße in Linden-Nord, Am Küchengarten und Leinaustraße schreiten voran – mit gravierenden Folgen für den Verkehr. In der gestrigen Bezirksratssitzung stellte Martin Vey, Betriebsleiter Bau von Infra neue Überlegungen zur Bauzeit vor. Bislang wurde von einer vierjährigen Bauzeit ausgegangen, während der die Stadtbahnen weiterhin verkehren sollten. Doch nun gibt es eine radikale Alternative: Eine komplette Sperrung der Limmerstraße für den Stadtbahn- und Busverkehr über einen Zeitraum von zwei Jahren.

Zwei Jahre ohne Stadtbahn – Fluch oder Chance?

Der Vorschlag sieht vor, dass die Stadtbahnlinien 10 für zwei Jahre durch einen Bus-Ersatzverkehr ersetzt werden. Die Busse sollen über Kötnerholzweg und Fössestraße umgeleitet werden. Dadurch würde die Limmerstraße während der Bauzeit für den Fuß- und Lieferverkehr frei bleiben.

Diese Maßnahme hätte Vor- und Nachteile:
Mehr Sicherheit für Fußgänger in der ohnehin engen Straße, da weder Busse noch Bahnen durch das Baustellengebiet fahren.
Beschleunigter Bauablauf, da Arbeiten ohne Rücksicht auf den laufenden Betrieb erfolgen könnten.
Massive Einschränkungen für Pendler und Anwohner, die auf die Stadtbahn angewiesen sind.
Geschäftsleute könnten Umsatzeinbußen erleiden, da weniger Laufkundschaft zu erwarten ist.

Die Infra führt derzeit Gespräche mit der Region Hannover, der Stadt Hannover und der ÜSTRA, um die Machbarkeit einer vollständigen Sperrung zu prüfen.

Zeitplan für den Bau: Wann beginnt es?

Der Baubeginn ist noch einige Jahre entfernt. Aktuell sieht der Zeitplan folgendermaßen aus:
📌 2. Halbjahr 2025 – Einleitung des Planfeststellungsverfahrens (Dauer: 1,5 bis 2 Jahre)
📌 Ende 2028 – Verlegung der Leitungen im Haltestellenbereich
📌 Ab 2029 – Bauphase mit einer Dauer von 2 bis 4 Jahren, abhängig von der endgültigen Verkehrsregelung während der Bauzeit

Die entscheidende Frage bleibt also: Zwei oder vier Jahre Bauzeit? Eine endgültige Entscheidung wird wohl erst in den kommenden Monaten fallen.

Warum dauert der Bau so lange?

Der Bau der Hochbahnsteige in der Limmerstraße ist nicht nur eine oberflächliche Maßnahme, sondern ein tiefgreifendes Infrastrukturprojekt. Bevor die eigentlichen Hochbahnsteige entstehen können, müssen zahlreiche Versorgungsleitungen wie Strom-, Gas-, Fernwärme, Trinkwasser-, Regen- und Abwasserleitungen umgelegt werden, da diese nicht unter den neuen Bahnsteigen und Gleisen verlaufen dürfen. Dieser erste Bauabschnitt ist besonders zeitintensiv, da die Leitungen teils jahrzehntealt sind und unter beengten Bedingungen aufwendig erneuert werden müssen. Erst nach dieser grundlegenden Arbeit kann mit dem eigentlichen Gleisbau und dem barrierefreien Umbau der Haltestellen begonnen werden. Hinzu kommt, dass in der Limmerstraße der Platz extrem begrenzt ist. All diese Faktoren zusammen sorgen dafür, dass die Bauzeit viel Zeit in Anspruch nehmen wird – selbst mit einer möglichen Vollsperrung für den Stadtbahnverkehr.

Warum überhaupt Hochbahnsteige?

Das Niedersächsische Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) schreibt vor, dass alle Stadtbahnhaltestellen barrierefrei ausgebaut werden müssen. Der Umbau erleichtert nicht nur Rollstuhlfahrern, Fahrgästen mit Rollatoren oder Kinderwagen den Zugang, sondern sorgt auch für schnelleres Ein- und Aussteigen und eine bessere Taktung der Bahnen.

Zusätzlich zu den Hochbahnsteigen Leinaustraße und Am Küchengarten wird auch die Haltestelle Harenberger Straße in Limmer barrierefrei umgebaut. Damit wären alle Haltestellen zwischen Hauptbahnhof/ZOB und Ahlem stufenlos zugänglich.

Planfeststellungsverfahren: Anwohner können Einspruch einlegen

Bevor die Bauarbeiten beginnen, müssen die Pläne öffentlich ausgelegt werden. Wer sich von den Maßnahmen betroffen fühlt, hat die Möglichkeit, Einsprüche einzureichen. Zuständig ist die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV).

Wie die endgültige Entscheidung auch ausfällt – die Limmerstraße wird sich in den kommenden Jahren massiv verändern. Ob das Konzept mit der zweijährigen Vollsperrung umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Der Bau der Hochbahnsteige kommt – und er wird für alle spürbar sein.

Bildnachweis: Martin Illmann

12 Gedanken zu „Limmerstraße: 2 Jahre keine Stadtbahnen, Busse als Ersatz?“

  1. Herzlichen Glückwunsch!
    Schade , das ich das nicht mehr erleben werde .!! Ich war damals schon auf der Versammlung und war für Niederflorbahn – wie in Leipzig etc / aber das würde nur belächelt ! Heute belächle ich die Stadt Hannover… und sie tut mir nur noch leid ! !!! Linden war mal ein großartiger Stadtteil / jetzt wird es wieder zum Dorf mit einer unterversorgten Stadt Anbindung ! Wir Menschen mit Schwerbehinderung haben es schwer , mit den. Ausrichten noch schwerer – Hoch lebe Amazon

    Antworten
  2. Werte üstra
    Ich bin ein Ossi, früher fuhren Tatrawagen bei uns im Osten zum Beispiel in Dresden und Leipzig. Man kann die Bahnsteige absenken und für Niederflurbahnen tauglich machen, bzw einen kombinierten Bahnsteig für Nieder und Hochflurstadtbahnen bauen.
    Mit freundlichen Grüßen Ihr Herr Rögner

    Antworten
    • Absenkbare Bahnsteige, klingt teuer (Anschaffung und Betrieb) und unzuverlässig.

      Gerade mal den Tatra T6A2 bei Wiki angeschaut, da passen ja noch weniger Menschen rein als in die grünen Bahnen von der Üstra.

      Klingt alles wenig praktikabel.

      Antworten
  3. Keine Mehrheitfür die Unterflurbahn.
    Aber über 60 Millionen für den Umbau Bereich Hauptbahnhof.Möchte nicht wissen wie viele Millionen der Umbau der Limmerstrasse und die Hochbahnsteige in Limmer und Ahlem gekostet haben. Daszu kommen noch die Folgekosten für Unterhaltung und Beleuchtung der Bahnsteige.Diese belaufen sich auf fast 100000 pro Bahnsteig. Für Unterflurbahen und die minimalen Kosten für die Erichtung barrierefreien Haltestellen würden erhebliche Einsparungen gegenüber Hochbahnsteige anfallen. Aber die Verschwendung von Steuergeldern ist nicht mehr aufzuhalten. 😩

    Antworten
    • Damit jedes Mal wenn in der Innenstadt Demos, Unfälle oder sonst was los ist gar keine Bahnen mehr Richtung Limmer fahren?

      Bist du auf einen halbwegs pünktlichen und zuverlässigen ÖPNV angewiesen?

      Antworten
  4. Es ist eine absolute Frechheit, wie da mit den auf ÖPNV angewiesenen Pendlern umgegangen wird. Was machen die Anwohner, die im Bereich Richtung Ihme wohnen, z.B. Wilhelm-Bluhm oder „Bettfedernfabrik“ wohnen? Die dürfen sich nen Wolf rennen, nur weil InfraGo so nen Müll fabrizieren will? Definitiv keine Chance sondern eigentlich ein „Vertragsbruch“ seitens der Üstra, für die Pendler, deren Fahrtmöglichkeiten extremst eingeschränkt werden.
    Da erkennt man wieder die Überstudierten, die in irgendwelchen Planungsbüros fernab der Realität sitzen.

    Antworten
  5. Ein Tunnel wäre auch nicht wesentlich aufwendiger gewesen.

    Und dann wäre das kein Nadelöhr für den ÖPNV (u.a. Wasserstadt) mehr, und man hätte wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten für die Limmerstraße.

    Aber die Linken und die Grünen haben ja alle Hebel in Bewegung gesetzt um das zu verhindern.

    Antworten

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12 Gedanken zu „Limmerstraße: 2 Jahre keine Stadtbahnen, Busse als Ersatz?“

  1. Herzlichen Glückwunsch!
    Schade , das ich das nicht mehr erleben werde .!! Ich war damals schon auf der Versammlung und war für Niederflorbahn – wie in Leipzig etc / aber das würde nur belächelt ! Heute belächle ich die Stadt Hannover… und sie tut mir nur noch leid ! !!! Linden war mal ein großartiger Stadtteil / jetzt wird es wieder zum Dorf mit einer unterversorgten Stadt Anbindung ! Wir Menschen mit Schwerbehinderung haben es schwer , mit den. Ausrichten noch schwerer – Hoch lebe Amazon

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  2. Werte üstra
    Ich bin ein Ossi, früher fuhren Tatrawagen bei uns im Osten zum Beispiel in Dresden und Leipzig. Man kann die Bahnsteige absenken und für Niederflurbahnen tauglich machen, bzw einen kombinierten Bahnsteig für Nieder und Hochflurstadtbahnen bauen.
    Mit freundlichen Grüßen Ihr Herr Rögner

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    • Absenkbare Bahnsteige, klingt teuer (Anschaffung und Betrieb) und unzuverlässig.

      Gerade mal den Tatra T6A2 bei Wiki angeschaut, da passen ja noch weniger Menschen rein als in die grünen Bahnen von der Üstra.

      Klingt alles wenig praktikabel.

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  3. Keine Mehrheitfür die Unterflurbahn.
    Aber über 60 Millionen für den Umbau Bereich Hauptbahnhof.Möchte nicht wissen wie viele Millionen der Umbau der Limmerstrasse und die Hochbahnsteige in Limmer und Ahlem gekostet haben. Daszu kommen noch die Folgekosten für Unterhaltung und Beleuchtung der Bahnsteige.Diese belaufen sich auf fast 100000 pro Bahnsteig. Für Unterflurbahen und die minimalen Kosten für die Erichtung barrierefreien Haltestellen würden erhebliche Einsparungen gegenüber Hochbahnsteige anfallen. Aber die Verschwendung von Steuergeldern ist nicht mehr aufzuhalten. 😩

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    • Damit jedes Mal wenn in der Innenstadt Demos, Unfälle oder sonst was los ist gar keine Bahnen mehr Richtung Limmer fahren?

      Bist du auf einen halbwegs pünktlichen und zuverlässigen ÖPNV angewiesen?

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  4. Es ist eine absolute Frechheit, wie da mit den auf ÖPNV angewiesenen Pendlern umgegangen wird. Was machen die Anwohner, die im Bereich Richtung Ihme wohnen, z.B. Wilhelm-Bluhm oder „Bettfedernfabrik“ wohnen? Die dürfen sich nen Wolf rennen, nur weil InfraGo so nen Müll fabrizieren will? Definitiv keine Chance sondern eigentlich ein „Vertragsbruch“ seitens der Üstra, für die Pendler, deren Fahrtmöglichkeiten extremst eingeschränkt werden.
    Da erkennt man wieder die Überstudierten, die in irgendwelchen Planungsbüros fernab der Realität sitzen.

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  5. Ein Tunnel wäre auch nicht wesentlich aufwendiger gewesen.

    Und dann wäre das kein Nadelöhr für den ÖPNV (u.a. Wasserstadt) mehr, und man hätte wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten für die Limmerstraße.

    Aber die Linken und die Grünen haben ja alle Hebel in Bewegung gesetzt um das zu verhindern.

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