Dornröschenbrücke: Dauerhafte Strandlebenbrücke in Vorbereitung

Am letzten Mittwoch, 25. Juni 2025, hat die Stadtverwaltung im Stadtbezirksrat Linden-Limmer ihre aktuelle Planung für die Dornröschenbrücke vorgestellt. Die Präsentation übernahm Frau Holthaus-Voßgröne aus dem Tiefbauressort.

Beliebter Ort für Fuß- und Radverkehr und ein Aufenthaltsort

Dornröschenbrücke 2003
Dornröschenbrücke 2003 unter Volllast

Die im Jahr 1959 erbaute Stahlbetonbrücke sei ein „beliebter Ort für Fuß- und Radverkehr, Aufenthaltsort junger Menschen, und eine hoch frequentierte Fuß- und Radwegeverbindung zwischen Linden-Nord und Nordstadt“, so die Planerin. Tragsicherheitsprobleme erforderten vollständigen Neubau, eine Sanierung sei nicht möglich. Es habe in der von der Verwaltung zuletzt durchgeführten Ausschreibung nur einen Bewerber zu einem nicht bezahlbaren Preis gegeben, daher musste die Planung gestoppt werden.

Derzeit erfolgten laufend Prüfungen, ob die vorhandene Brücke überhaupt noch tragfähig ist. Es ist denkbar, da sie einer erneuten Überprüfung gesperrt werden muss. Daher werde angestrebt, mit dem Neubau möglichst zeitnah zu beginnen, eine Ersatzbrücke während der Bauphase würde zu viel Zeit für Planung, Genehmigung und Ersatzwegeerstellung benötigen.

Zinnober Museum für Kinder
Zinnober Museum für Kinder
Am Steinbruch 16
30449 Hannover
Linden-Mitte

Neubau als bogenförmige Spannbetonbrücke geplant

Zielsetzung sei ein Ersatzneubau, in Anlehnung an das Bestandsbauwerk, mit 5 m Radweg und 4 m Gehweg. Prämissen der Planung seien Kosteneffizienz, Funktionalität und Ästhetik. Die „Einbindung in den Naturraum“ solle erhalten und die „Aufenthaltsqualität verbessert“ werden.

Allerdings müssten auch bei einem verkleinerten Neubau einige Bäume gefällt werden, aber deutlich weniger als bei der ursprünglichen Planung. Angedacht sei eine „bogenförmige Spannbetonbrücke mit Neigungen zur Landschaft“, Beratungen darüber sollen – so Holthaus-Voßgröne – in einem „Gestaltungsbeirat“ erfolgen

Die aktuelle „Zeitschiene“ sehe so aus: Überarbeitung der Entwurfsplanung bis Oktober 2025, Beschlussfassung in den politischen Gremien November/Dezember 2025. Baubeginn September 2026, Brückensperrung und Abbruch November 2026, Neubau ab März 2027 und Verkehrsfreigabe Ende 2027. Ziel der Verwaltung sei die Reduzierung der Kosten auf 11,5 bis 12 Millionen €  entsprechend dem Haushaltsansatz.

Eine Behelfsbrücke in Bauzeit und vorgegebenem Kostenrahmen sei nicht realisierbar: Die Gründe: Spannweite sei zu groß, zudem gäbe es Probleme mit dem Hochwasser- und dem Naturschutz sowie der Schifffahrt. Fazit: Zeitlich und wirtschaftlich nicht umsetzbar. Stattdessen schlage die Verwaltung die Umleitung über benachbarte Brücken vor, um Zeit und Kostenrisiken zu minimieren. Der Vorschlag des Grünen-Ratsherren Daniel Gardemin, während der Bauphase eine Fährverbindung einzurichten, wurde von der Verwaltung nicht aufgegriffen.

„Strandlebenbrücke“ als dauerhafte Alternative zu einer Behelfsbrücke

Entwurf, neue Leine-Brücke am Strandleben

Standort geplante Leinebrücke beim Strandleben
Standort geplante Leinebrücke beim Strandleben
Dafür stellte Frau Holthaus-Voßgröne dem Bezirksrat eine weitere Planungsvariante vor: Eine dauerhafte „Strandlebenbrücke“ rechts am Strandleben über die Leine für Fuß- und Radverkehr. Diese könnte die Nordostverbindung Leine/Ihme verbessern und eine „durchgängige Geh- und Radwegeverbindung am rechten Ihme- und Leineufer“ schaffen. Zudem seien damit eine temporäre Umfahrung der Baustelle Dornröschenbrücke sowie eine dauerhafte Entlastung der Justus-Garten-Brücke gegeben. Die geplante 3,5 m breite und fast 60 m lange Brücke bedeute keine Einschränkung für Fährmannsfest und Strandleben. Eine Fertigstellung sei realistisch ab Frühjahr / Sommer 2027, die Kostenschätzung liege derzeit bei ca. zwei Millionen €, Fördermittel würden derzeit von der Bauverwaltung erfragt.

Die Planung sei völlig realitätsfern, so eine der Stimmen aus dem Stadtbezirksrat. Ein Prüfauftrag von CDU-Bezirksratsherr Michael Klenke an die Verwaltung für eine weitere dauerhafte Leinequerung zwischen Dornröschenbrücke und Westschnellweg wurde allerdings von dem Gremium mehrheitlich beschlossen. Die Idee einer Querungsmöglichkeit „als Provisorium“ während der Bauzeit war bereits 2021 aufgekommen, wurde aber seinerzeit als zu kostenintensiv für ein relativ kurzes Nutzungsintervall wieder verworfen: „Da hier aber ein dauerhafter Bau geplant werden soll, wäre auch die Kosten-/Nutzen-Relation deutlich besser zu bewerten“, so Klenke.

Bildnachweis: Martin Tönnies, LH Hannover, Georg Weil / openstreetmap

9 Gedanken zu „Dornröschenbrücke: Dauerhafte Strandlebenbrücke in Vorbereitung“

  1. Wenn man sich überlegt wie schwierig es ist eine „popelige“ Brücke zu planen und umsetzen zu lassen.

    Anfang der 70er hat man den Grundstein für die „neue“ Üstra im Stadtzentrum mit der Untergrudbahn gegründet.

    Antworten
  2. Es bleibt weiterhin die stark frequentierte Brücke Justus Liebig Brücke um auf die andere Seite zum Ifl zu kommen. Die neue Brücke über die Leine parallel zur vorhandenen bringt keine Entlastung für die schmale Justus Liebig Brücke.

    Antworten
  3. Habe mit google-maps Routenplaner ausprobiert, welcher Weg dort empfohlen wird, um vom Theater an der Glocksee zum Biergarten Dornröschen zu kommen. Der Routenplaner empfiehlt den doppelten Flussuferwechsel: Über die Justus-Gartenbrücke auf die Linden-Nord-Seite und von dort über die Dornröschenbrücke wieder zurück auf die Biergartenseite. Und viele fahren auch tatsächlich so. Mit der neuen Brücke am Strandleben über den schmalen Leine-Arm geht’s schneller voran.
    Außerdem wurde in der Bezirksratssitzung angekündigt, dass die Brücke beim Institut für Leibesübung (IFL) komplett abgerissen und erneuert wird und jahrelang nicht zur Verfügung stehen wird.
    Diese Brücke:
    https://www.google.com/maps/@52.3776425,9.7163139,3a,60y,353.31h,91.88t/data=!3m7!1e1!3m5!1soHMT8VfbvbZ2Weut5wKEsQ!2e0!6shttps:%2F%2Fstreetviewpixels-pa.googleapis.com%2Fv1%2Fthumbnail%3Fcb_client%3Dmaps_sv.tactile%26w%3D900%26h%3D600%26pitch%3D-1.879316995989953%26panoid%3DoHMT8VfbvbZ2Weut5wKEsQ%26yaw%3D353.31191189813745!7i16384!8i8192?entry=ttu&g_ep=EgoyMDI1MDYzMC4wIKXMDSoASAFQAw%3D%3D
    Die Brücke am Strandleben über den kleinen Leinearm kann dann als Ersatz dienen für den Fuß- und Radverkehr.

    Antworten
  4. Ich finde diese Idee gut. Dadurch wird der Weg für Fußgänger viel kürzer und sicherer, vorausgesetzt, die Brücke ist so breit, dass man nicht von Radfahrern behindert wird.

    Antworten
      • Danke für die Antwort.
        Theoretisch sollte diese Breite zum Überqueren der Leine reichen, aber leider haben es Radfahrer ja immer eilig und nehmen dann wenig Rücksicht auf Fußgänger.
        Ja, auch Fußgänger nehmen manchmal keine Rücksicht, doch auch das ist dann eher zu ihrem Nachteil…

        Antworten

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9 Gedanken zu „Dornröschenbrücke: Dauerhafte Strandlebenbrücke in Vorbereitung“

  1. Wenn man sich überlegt wie schwierig es ist eine „popelige“ Brücke zu planen und umsetzen zu lassen.

    Anfang der 70er hat man den Grundstein für die „neue“ Üstra im Stadtzentrum mit der Untergrudbahn gegründet.

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  2. Es bleibt weiterhin die stark frequentierte Brücke Justus Liebig Brücke um auf die andere Seite zum Ifl zu kommen. Die neue Brücke über die Leine parallel zur vorhandenen bringt keine Entlastung für die schmale Justus Liebig Brücke.

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  3. Habe mit google-maps Routenplaner ausprobiert, welcher Weg dort empfohlen wird, um vom Theater an der Glocksee zum Biergarten Dornröschen zu kommen. Der Routenplaner empfiehlt den doppelten Flussuferwechsel: Über die Justus-Gartenbrücke auf die Linden-Nord-Seite und von dort über die Dornröschenbrücke wieder zurück auf die Biergartenseite. Und viele fahren auch tatsächlich so. Mit der neuen Brücke am Strandleben über den schmalen Leine-Arm geht’s schneller voran.
    Außerdem wurde in der Bezirksratssitzung angekündigt, dass die Brücke beim Institut für Leibesübung (IFL) komplett abgerissen und erneuert wird und jahrelang nicht zur Verfügung stehen wird.
    Diese Brücke:
    https://www.google.com/maps/@52.3776425,9.7163139,3a,60y,353.31h,91.88t/data=!3m7!1e1!3m5!1soHMT8VfbvbZ2Weut5wKEsQ!2e0!6shttps:%2F%2Fstreetviewpixels-pa.googleapis.com%2Fv1%2Fthumbnail%3Fcb_client%3Dmaps_sv.tactile%26w%3D900%26h%3D600%26pitch%3D-1.879316995989953%26panoid%3DoHMT8VfbvbZ2Weut5wKEsQ%26yaw%3D353.31191189813745!7i16384!8i8192?entry=ttu&g_ep=EgoyMDI1MDYzMC4wIKXMDSoASAFQAw%3D%3D
    Die Brücke am Strandleben über den kleinen Leinearm kann dann als Ersatz dienen für den Fuß- und Radverkehr.

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  4. Ich finde diese Idee gut. Dadurch wird der Weg für Fußgänger viel kürzer und sicherer, vorausgesetzt, die Brücke ist so breit, dass man nicht von Radfahrern behindert wird.

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      • Danke für die Antwort.
        Theoretisch sollte diese Breite zum Überqueren der Leine reichen, aber leider haben es Radfahrer ja immer eilig und nehmen dann wenig Rücksicht auf Fußgänger.
        Ja, auch Fußgänger nehmen manchmal keine Rücksicht, doch auch das ist dann eher zu ihrem Nachteil…

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