Neue Lösung für Buslinie 700 durch die Limmerstraße

Bus 700 in der LimmerstraßeNachdem in der letzten Sitzung des Stadtbezirksrates Linden-Limmer die endgültigen Standorte der Hochbahnsteige Küchengarten und Leinaustraße bekanntgegeben wurden, waren die Themen der künftigen Streckenführung sowie die Haltstellen der Buslinie 700 noch offen. Da derzeit alle Bushaltestellen zu einem barrierefreien Busstop umgebaut und dabei höhergelegt werden, können die Busse künftig an keiner der drei Stadtbahnhaltstellen an der Limmerstraße Fahrgäste ein- und aussteigen lassen. Ein neuer Busstop vor oder hinter den Hochbahnsteigen ist schier undenkbar. Daher wurde zunächst eine neue Bushaltestelle an den Tobleronehäusern in Höhe der Fortunastraße vorgeschlagen. Auch eine Linienführung über den Kötnerholzweg mit einer Haltstelle am Lindener Schmuckplatz war im Gespräch.

Tunnellösung: Neuer Vorschlag in der Regionsversammlung

In dieser Woche gab es eine Sitzung der Regionsversammlung, am Dienstag und Mittwoch (29. und 30. März 2022). Im nicht öffentlichen Teil dieser Sitzung stand eine Verwaltungsvorlage zur künftigen Linienführung der Buslinie 700 im Bereich der Limmerstraße auf der Tagesordnung, die unserer Redaktion vorliegt. Mit dieser Buslinie werden nicht nur Bewohner von Letter, Seelze und Ahlem befördert, sondern diese ist auch ein wesentlicher Teil des Verkehrskonzeptes für die künftigen Bewohner der Wasserstadt Limmer, damit diese darüber eine Anbindung an die City erhalten.

Der ursprüngliche Wunsch vieler Lindener war, unterhalb der Limmerstraße eine U-Bahn zu bauen. Diese Lösung wurde aufgrund der enormen Baukosten in Höhe von etwa 200 Millionen Euro abgelehnt.

In der Regionsversammlung zeichnet sich nun eine fraktionsübergreifende Mehrheit für eine andere Tunnellösung ab. Im Vorfeld des Baus der neuen Hochbahnsteige müssen alle unterhalb dieser befindlichen Leitungen (Strom, Frischwasser, Abwasser, Fernwärme, Gas, Telefon) weiträumig an den Rand der Limmerstraße umgelegt werden. Im Rahmen dieser Tiefbauarbeiten und der freiwerdenden unterirdischen Flächen in der Mitte der Limmerstraße, sollen diese für einen einspurigen Tunnel für den Busverkehr der Linie 700 genutzt werden.
Im Rahmen einer ersten Kalkulation sind dafür Baukosten von 15,3 Millionen Euro berechnet worden. Im Vergleich zur früheren U-Bahn-Planung sind die Kosten deutlich geringer, da für die Busse eine steilere Rampe gebaut werden und damit die Tunnelstrecke ungleich kürzer ausfallen kann. Die Rampen sind direkt vor der Stadtbahnhaltestelle Küchengarten und hinter der Haltestelle Ungerstraße (künftig Freizeitheim) vorgesehen. Als einzige unterirdische Haltstelle ist eine Station unterhalb der Stadtbahnhaltestelle Leinaustraße vorgesehen. Aus Platzgründen ist dort der Zugang ausschließlich über zwei Aufzüge geplant, die die Fahrgäste von der Straßenkante direkt zu der künftig unterirdischen Bushaltestelle bringen sollen.

Anmerkung der Redaktion:

Natürlich ist diese Meldung nur ein Aprilscherz. Denn in der Regionsversammlung wurden die Bewohner rund um die Limmerstraße und der Wasserstadt Limmer für eine vernünftige Lösung bezüglich des öffentlichen Nachverkehrs einfach übergangen. Wie kann es sein, dass bis heute für ein großes Baugebiet wie dem der Wasserstadt kein Verkehrskonzept vorliegt? Jedoch wurden Vorschläge der dortigen Bürgerinitiative Wasserstadt zu S-Bahn und Stadtbahnanschluss abgelehnt.
Nehmen wir dazu im Vergleich einmal die Lister Meile, die sogar etwas breiter ist als die Limmerstraße. Wer mag sich die Lister Meile mit einer oben fahrenden Stadtbahnlinie mit drei Hochbahnsteigen und einer zusätzlichen Buslinie nach Altwarmbüchen vorstellen? Jeglicher Charme dieser Fußgängerzone wäre dahin. In Linden-Nord hingegen müssen die Anwohner die Kröte der 40 Meter langen Hochbahnsteige schlucken, die den Flair einer Fußgängerzone mit Außengastronomie an dieser Stelle unterbinden. Auch eine Querung für Fußgänger ist an dieser Stelle dann nicht mehr möglich. Eine Chance, den Kompromissvorschlag Niederflur hier einzusetzen und wurde regelrecht „niedergestimmt“.
Was wird nun mit der Buslinie? Eigentlich dürfte es eine Förderung von zwei parallel fahrenden Bus- und Stadtbahnlinien rechtlich nicht geben. Somit wären aus meiner Sicht vier alternative Wege denkbar:

  1. Die Linie 700 endet an der Wunstorfer Straße und Fahrgäste steigen dort um in die Stadtbahn.
  2. Die Streckenführung wird über KesselstraßeAm Lindener HafenFössestraße umgelegt; dort werden zusätzliche Haltstellen im Gewerbegebiet Lindener Hafen erschlossen.
  3. Die Streckenführung wird über Limmerstraße – WestschnellwegBremer Damm und Königsworther Platz in die City verlegt.
  4. Eine Umlegung Limmerstraße – KötnerholzwegFössestraße mit einer zusätzlichen Haltestelle am Lindener Schmuckplatz.

Bildnachweis: Stefan Ebers