Hochbahnsteig Ungerstraße – Pläne für den Bau liegen vor

Hochbahnsteig Ungerstraße
Lageplan Hochbahnsteig Ungerstraße – zum Vergrößern anklicken
Selten ist ein Thema in Linden so kontrovers diskutiert worden, wie der Ausbau der Stadtbahnführung. Nach vielen durchaus interessanten Vorschlägen wie einer Tunnellösung oder der Niederflurtechnik gab es letztlich eine Entscheidung für drei Hochbahnsteige. Der Fokus liegt auf dem barrierefreien Ausbau der Linie 10 in der Limmerstraße. Nach einem Beschluss vom Regionsausschuss aus Dezember 2017 soll es dafür drei Standorte geben.

Planfeststellungsverfahren Hochbahnsteig Ungerstraße

Aktuell wurde gestern (08. Juli 2020) das Planfeststellungsverfahren für den Hochbahnsteig Ungerstraße eröffnet. Wobei dieser nicht an der Ungerstraße geplant ist, sondern er soll zwischen Röttgerstraße und Westschnellwegauffahrt platziert werden. Der Stadtbezirksrat Linden-Limmer hat in seiner letzten Sitzung den Plänen der Infrastrukturgesellschaft Region Hannover (Infra) mehrheitlich formell zugestimmt, wünscht aber noch eine Änderung der Standorte für alle drei Hochbahnsteige. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens haben nun auch Anwohner und Gewerbetreibende die Möglichkeit, innerhalb von 4 Wochen Einwände dagegen schriftlich an die zuständigen Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr zu erheben.

Nach Aussage des Geschäftsführers der Infra Christian Weske sind alle drei Standorte (zusätzlich zwischen Edeka und Sparkasse und Küchengarten, Standort wie die bisherige Haltestelle) jetzt festgelegt, lediglich brandschutzrechtliche Einwände könnten diese noch verschieben. Damit würde sich die Region Hannover über die Beschlüsse vom Stadtbezirksrat Linden-Limmer hinwegsetzen, was einen erheblichen Unmut hervorgerufen hat. Nach Aussage des Regionsvertreters steht dem Bezirksrat bei der Entscheidungsfindung nur ein Anhörungsrecht zu. Bezirksbürgermeister Rainer-Jörg Grube hat angekündigt aus eigenen Mitteln einen Rechtsanwalt zur Unterstützung der Einwände zu finanzieren.

Planungen im Detail

Der Hochbahnsteig ist in Mittellage der Straße für Doppelzüge ausgelegt und wird 45 Meter lang (zzgl. 15,5 Meter an beiderseitigen Rampen) und 4 Meter breit werden. An der Einmündung zum Westschnellweg und an der Kreuzung Röttgerstraße soll jeweils eine Signalanlage für Fußgänger installiert werden. In Höhe vom Freizeitheim ist ein weiterer Überweg ohne Ampel vorgesehen.

Künftig kann aus der Röttgerstraße nicht mehr in Fahrtrichtung stadteinwärts und in die Comeniusstraße abgebogen werden. Diese Verknüpfung übernimmt zukünftig die Erderstraße. Die Zufahrten zum Freizeitheim wie auch zur Röttger- und zur Comeniusstraße bleiben jedoch bestehen.

Stadteinwärts müssen Autos hinter der einlaufenden Stadtbahn warten; die jetzigen Parkplätze am Straßenrand entfallen. In Richtung Stadtauswärts wäre ein Vorbeifahren von Autos möglich wenn die dort geplanten Parkplätze nicht belegt sind. Unterhalb der Bahnsteige werden zwei Schienenschmieranlagen gegen das Quietschen verbaut.

Weitere Informationen

Bildnachweis: infra