Nach ersten Erkenntnissen des Kriminaldauerdienstes Hannover waren in der Nacht zu Samstag, 09.10.2021 im Bereich des Küchengartens in Linden-Mitte zwei Gruppen mit insgesamt 15 bis 20 Personen gegen 0:10 Uhr aus bislang ungeklärten Gründen in Streit geraten. Der Konflikt eskalierte in der Folge derart, dass ein 16 Jahre alter Beteiligter ein Messer zückte und mit der Stichwaffe drei umstehende Personen attackierte. Danach ergriff der Jugendliche die Flucht.
Die alarmierte Polizei traf mit einem größeren Aufgebot ein und fand zunächst eine „konfuse Lage“ vor. Im Bereich einer Bushaltestelle an der Blumenauer Straße gab es eine verletzte Person, die von mutmaßlichen Zeugen umringt war. Kurz nach Eintreffen der Einsatzkräfte wurde bekannt, dass sich an der Stephanusstraße ein weiterer Verletzter befinden soll. Später wiederum konnte zudem ein 16-Jähriger, der ebenfalls mit Stichverletzungen im Bereich „Schwarzer Bär“ von Zeugen bemerkt und erstversorgt wurde, der Auseinandersetzung zugeordnet werden.
Auf der Anfahrt zum Tatort bemerkten Einsatzkräfte eine Personengruppe, die sich zu Fuß in Richtung Schwarzer Bär entfernte und sich auffällig verhielt. Die Beamtinnen und Beamten entschieden sich daher, die Gruppe zu kontrollieren. In der Folge rannte eine Person plötzlich davon und warf einen metallischen Gegenstand zwischen abgestellte Autos. Die Polizei konnte den Flüchtigen nach kurzer Zeit einholen und vorläufig festnehmen. Bei dem 16-Jährigen handelt es sich um den Tatverdächtigen. Auch der weggeworfene Gegenstand konnte gefunden und als mutmaßliches Tatmesser identifiziert werden.
Während der 16-Jährige mit schweren und die 19 und 20 Jahre alten Personen mit leichten Verletzungen zur weiteren Versorgung in Krankenhäuser kamen, brachte die Polizei den 16-Jährigen zum Polizeigewahrsam. Ein Alkoholtest ergab bei ihm 0,16 Promille. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde er seinen Erziehungsberechtigten übergeben. Gegen ihn wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Kommentar
Nach dem nun dritten Fall einer nächtlichen Körperverletzung rund um den Küchengarten kommt die Frage auf, warum in aller Welt geht man feiern und nimmt dazu ein Messer mit? Nach der im Juni veröffentlichten Kriminalstatistik für das Jahr 2020 haben die Zahl der Messerangriffe um rund 20 % zugenommen. Täter und Opfer sind dabei größtenteils männlich, in 31 Prozent der Fälle standen die Verdächtigen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss.
Die weiteren Vorfälle
Die weiteren zwei, von der Polizei bekanntgemachten Vorfälle mit Körperverletzungen durch ein Messer rund um den Küchengarten: