Das Volksbad Limmer am Stockhardtweg hat täglich nur 5 Stunden eingeschränkt geöffnet, es können zur Zeit nicht alle Gäste hereingelassen werden. Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass man „aus Gründen der Fairness, nach dem persönlichen Trainingspensum das Bad wieder zu verlassen hat, sodass die nächsten Gäste nachrücken können“. Auf Anfrage vom Stadtbezirksrat erklärte der Betreiber, dass die Rahmenbedingungen für Bäder während einer Pandemie höhere Ausgaben bedeuten, gleichzeitig aber die Besucherzahlen sinken. Daher sind der Öffnungszeiten im Volksbad derzeit sehr eingeschränkt.
Das Fössebad in der Liepmannstraße ist, wie alle städtischen Schwimmbäder in Hannover, weiterhin geschlossen. Derzeit kann lediglich das aktuelle Kursangebot stattfinden. Es wird gehofft, dass nach den Sommerferien ein eingeschränkter Badebetrieb wieder aufgenommen werden kann.
Welche Alternativen gibt es nun, um in Linden/Limmer und drumherum ins kühlende Nass zu springen? Badeseen, Flüsse, Kanäle? Es ist ist nun mal nicht überall erlaubt zu baden, meist unwissentlich setzen sich die Badenden auch großen Gefahren aus.
Baden in Teichen und Seen ist verboten, aber Kanäle?
Laut dem hannoverschen Rathaussprecher Udo Möller ist das Baden in stehenden Gewässern grundsätzlich verboten. Es müssen Extragenehmigungen, wie z.B. für die Ricklinger Kiesteiche, bestehen. Ansonsten badet man auf eigene Gefahr. Das gilt auch für den Mittellandkanal, Stichkanal Linden und den Leine-Verbindungskanal. „Das Baden in den Kanälen wird wegen der großen Gefahren nicht empfohlen“ sagt Holger Ebenhöch vom Wasser-und Schifffahrtsamt. Man kann es sich nicht vorstellen, aber die Bugwellen der Schiffe können Schwimmende verletzen, indem sie sie an das steinige Ufer drücken oder mit der Sogwirkung unter das Schiff ziehen.
Die Geschwindigkeit der Schiffe auf den Kanälen ist sicher schlecht abzuschätzen, sie haben außerdem nun mal keine Bremse und brauchen ca. 500 bis 800 Meter zum Stoppen. Auch kann der Kapitän nicht sehen, was vor seinem Schiff passiert, weil er vom Heck aus steuert.
Das Baden und Schwimmen, nicht nur in Schleusenbereichen, ist auch gefahrenträchtig wegen Treibholz, das einige Zentimeter unter der Wasseroberfläche schwimmt. Das Springen von Brücken, so wie es schon seit Jahrzehnten gerne von der Brücke am Eichenbrink praktiziert wird, ist auch deshalb gefährlich, es könnten zusätzlich auch unerwartete Dinge (Einkaufswagen und „entsorgte Scooter„) beim Eintauchen „im Weg sein“.
Nichtsdestotrotz wird schon Jahrzehnte/Jahrhunderte gebadet, gesprungen und geschwommen, gerade weil es Spaß macht. Leider gibt es aber hier bei den Nutzern des kühlen Nasses zu wenig oder gar keine Beachtung wegen der Müllentsorgung. Wer einmal am Morgen einer heißen Nacht am Kanal war, kann das nachvollziehen. Gerade die Anwohner der Dieselstraße und Sichelstraße sind gewaltig genervt. Vernunft ist bei manchen „Badenden“ offensichtlich ein Fremdwort.