Die Fösse

Fösse mündet in die Leine
Die Fösse (li) mündet in die Leine (re)

Der kleine Fluss bzw. Bach Fösse, die Bezeichnung ist wahrscheinlich vom lateinischen Wort fossa (‚Graben‘) abgeleitet worden, mündet in Limmer am Heinrich-Kollmann-Weg westlich der Schwanenburgbrücke/Westschnellweg in die Leine. Interessant ist, dass sie keine eigentliche Quelle hat.

Das Gewässer ist aber sehr bekannt: der Name ist z. B. beim Fössebad, der Fössestraße, dem Fösseweg, der Schule am Fössefeld (heute Albert-Schweitzer-Schule), dem Fösstival des Platzprojekts, dem Fösse Lauf und der Druckerei Fössedruck wiederzufinden.

Im Waldstück Velberholz zwischen Velber und Harenberg, genauer gesagt im Flurstück „Dornholz“, ist der unscheinbare Start des 8 km langen Wasserlaufs in einer Art Kuhle. Von dort aus fließt die aus Sickerwasser gespeiste Fösse nach Osten an Velber/Seelze vorbei in Richtung der Stadtteile Badenstedt und Davenstedt, an der westlichen hannoverschen Stadtgrenze gelegen.

Nachdem sie unter der Carlo-Schmid-Allee durchfließt, erreicht sie Linden und kommt unter der Bahnstrecke der Güterumgehungsbahn mit einem anschließenden Knick am Wertstoffhof Schörlingstraße vorbei. Unter der Kreuzung Davenstedter Straße/Südfeldstraße ist die Fösse im Gewerbegebiet Lindener Hafen angekommen. Den Stichkanal unterquert sie in einem Düker, der im Grunde angelegt wurde „um der Bevölkerung die so bequem gelegene Badeanstalt“ zu erhalten (Originalzitat 1913), um dann neben dem George-Westinghouse-Weg nördlich von ZF/WABCO den TSV Victoria zu passieren. Nun geht es unter der Liepmannstraße, nahe dem Fössebad und Veranstaltungszentrum Béi Chéz Heinz e.V. am Fösseweg entlang, um dann die Limmerstraße zu erreichen, die das als Fluss zu bezeichnende Gewässer unterquert und den endgültigen Weg nach Norden zur Leine fortsetzt.

Etwas zum Zweck und zur Geschichte der Fösse

Der Fluss wurde damals wie heute als eine Art Abfluss für Oberflächenwasser genutzt. 1779 hatte der Botaniker Ehrhart salzhaltige Quellen entdeckt, die dazu führten, dass die Fösse sehr gesundheitsfördernd war. Vom Benther Berg und den umliegenden Gehölzen kam damals das Schmelzwasser, deshalb hatte der Fluss damals seinen Ursprung dort. Er wurde mit reichlich Salz aus Empelde und Badenstedt angereichert, was zu einem hohen Salzgehalt führte. Bis heute ist sie immer noch mit fast 100 Gramm pro Liter salziger als die Nordsee. Manche Pflanzen können hier nicht leben, dafür existieren salztolerante Pflanzen an den Ufern, genauso wie auf Salzwiesen am Meer. Strand-Astern zum Beispiel kommen im Binnenland selten vor.

Die Fösse wurde in Höhe des heutigen Fössebades schon 1830 als Badeplatz genutzt. Weil sie damals recht tief war, ist der damalige Besitzer des Flusslaufes gebeten worden, eine Aufsicht zum Schutz der Nichtschwimmer zu stellen. 1938 erhielt der Forstmeister von Alten (in Linden und drumherum bekannt durch den Von-Alten-Garten) dann eine Konzession zum Betriebe einer „Badeanstalt mit Schänkwirtschaft“. Erst später, im Jahr 1876, hat der Pächter Fritz Miehe den Ort zur Blüte gebracht, es entstand sogar der Fössepark mit etwa 300 Sitzplätzen.

Die hannoversche „Illustrierte Rundschau“ schrieb im Jahr 1913:

„In den letzten Jahren ist neben dem Fössebad der prächtige Park entstanden, der mit seinen circa 300 Sitzplätzen auch großen Vereinen und Gesellschaften einen angenehmen Aufenthalt bietet. Das reizvolle Schmuckstück […] ist ein Idyll, das namentlich in den Morgenstunden von zauberischer Wirkung ist.“

Zwischen 1965 und 1959 wurde wegen der zunehmenden Wasserverschmutzung das Fössebad als Hallenfreibad gebaut und im April 1960 eröffnet.

Letzte Punkt-Linden Nachrichten zur Fösse:

Schwanenpaar brütet unterhalb der Schwanenburg

Schwan brütet an der Fösse

Ein romantisches Naturschauspiel vollzieht sich derzeit unterhalb der Schwanenburg: Ein treues Schwanenpaar, das bereits im vergangenen Jahr am Leineabstiegskanal in Limmer für Nachwuchs gesorgt hat, brütet erneut – diesmal jedoch an einem Ort, der ihr majestätischen Name alle Ehre macht.

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Anleinpflicht Hundeauslauffläche

Nach dem Niedersächsischen Gesetz über den Wald und die Landschaftsordnung (NWaldLG) beginnt am 1. April wieder die allgemeine Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit. Damit gilt ab kommendem Montag auch in Hannovers Wäldern und freien Landschaften eine generelle Anleinpflicht für Hunde.

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Nasse Weihnachten – aktuelle Bilder von Ihme, Leine und Fösse

Ihme am Ihme-Zentrum 24.12.23

Die Hochwassersituation im Stadtgebiet von Hannover ist weiterhin angespannt, aber stabil. Es gilt am Pegel Herrenhausen weiterhin die zweithöchste Alarmstufe 3.

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Bildnachweis: Ralf Borchardt