Linden-Limmer: Sommerferien ist Bauzeit in Schulen & Kitas

Erweiterung Grundschule Kastanienhof
Erweiterung Grundschule Kastanienhof in Limmer

Sommerzeit ist Bauzeit: Der städtische Fachbereich Gebäudemanagement nutzt wie in jedem Jahr verstärkt die unterrichtsfreie Zeit, um Neubau, Umbau und Sanierung insbesondere von Schulen und auch von Kitas voranzutreiben. Dazu gehören größere Projekte, die zum Teil über mehrere Jahre laufen und teilweise weit über die Ferien hinaus dauern. Daneben werden zahlreiche kleinere Maßnahmen durchgeführt.

Die Corona-Pandemie hat sich auch auf die Umsetzung der Bauprogramme des vergangenen Jahres ausgewirkt und nach wie vor Einfluss auf das laufende Bauprogramm. Zur Vermeidung von eventuell notwendigen Evakuierungen im Falle eines Kampfmittelfundes durften beispielsweise Baumaßnahmen mit Kampfmittelverdachtsflächen gemäß der bis vor Kurzem geltenden Allgemeinverfügung nicht umgesetzt und mussten daher verschoben werden. Trotz der immensen Auswirkungen der Corona-Krise auf fast alle Lebensbereiche wie auch im Baustellenbetrieb strebt der Fachbereich Gebäudemanagement der Landeshauptstadt Hannover (LHH) einen planmäßigen Ablauf an. So sollen bis Ende der Sommerferien die Arbeiten zum Beispiel an folgenden Einrichtungen im Stadtbezirk Linden-Limmer abgeschlossen werden: Kita Walter-Ballhause-Straße, Kitagebäude im Hinterhaus des Familienzentrums Allerweg, Gymnasium Helene-Lange-Schule
.
Insgesamt investiert die Landeshauptstadt in ihre Bildungseinrichtungen jedes Jahr einen hohen zweistelligen Millionenbetrag. Allein durch die Umsetzung des richtungsweisenden Investitionsprogramms „500 plus“ werden innerhalb von zehn Jahren (2017 bis 2027) über die „normale“ Investitionstätigkeit hinaus zusätzlich mehr als 500 Millionen Euro in städtische Gebäude eingesetzt. Der Schwerpunkt für diese zusätzlichen baulichen Investitionen liegt bei Schulen und Kitas und somit im Bildungssegment. Obwohl dieser Bereich bereits in den vergangenen Jahren Investitionsschwerpunkt war und gut 80 Prozent der investiven Mittel des Fachbereichs Gebäudemanagement in die Schulsanierung und -erweiterung investiert wurde – insgesamt beliefen sich die Investitionen des Fachbereichs 2016 bis 2020 auf über 270 Millionen Euro –, ist dort der Bedarf nach wie vor am höchsten. Gründe hierfür liegen zum einen in der vom Land beschlossenen Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren (G9) sowie in sich fortlaufend ändernden und wachsenden Anforderungen an die räumliche Gestaltung der Schulen, Inklusion sowie den weiter hohen Bedarf an Ganztagsschulen.

Die Maßnahmen tragen zur Verbesserung, Sicherheit und Barrierefreiheit sowie Stadtgestaltung, aber auch zum Ausbau und der Konzeptoptimierung bei. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag als förderliche Basis für gute Bildungsbedingungen. Zusätzlich zu den Erneuerungs- und Ausbaumaßnahmen investiert die LHH erhebliche Mittel in die bauliche Unterhaltung der Gebäude.

Auswahl von Bauprojekten in Linden-Limmer

Hier wird in der Sommerzeit 2021 intensiv gearbeitet wird:.

  • Kita Hohe Straße (Linden-Mitte)
    Der zweigeschossige Neubau einer Fünf-Gruppen-Kita als Passivhaus in unmittelbarer Nachbarschaft zur Helene-Lange-Schule ist ein Eigenfertigungsprojekt (Planung und Bauleitung) des Fachbereiches Gebäudemanagement. Im Sommer 2020 wurde mit dem Bau begonnen. In den Sommerferien 2021 erfolgen technische Installations- und Ausbauarbeiten.
    Geplante Fertigstellung des Gebäudes: Januar 2022 (Außenanlagen: Mai 2022)
    Kosten: 5,63 Millionen Euro
  • Kita Walter-Ballhause-Straße (Linden-Nord)
    Der Neubau einer Vier-Gruppen-Kita in der Nachbarschaft des Faust-Geländes ist ein Eigenfertigungsprojekt (Planung und Bauleitung) des Fachbereiches Gebäudemanagement. In den Sommerferien 2021 werden noch Restarbeiten durchgeführt. Es erfolgt die Übergabe an die Kita Leitung.
    Geplante Fertigstellung: Juli 2021
    Kosten: 4,4 Millionen Euro
  • Familienzentrum Allerweg, Hinterhaus Kitagebäude (Linden-Süd)
    Das Kita-Gebäude mit drei Ebenen, das umgebaut und saniert wird, befindet sich in einem Hinterhof. Im Erdgeschoss sind zwei Kindergartengruppen untergebracht, im zweiten Obergeschoss befinden sich zwei Hortgruppen. Folgende Gesamtmaßnahmen werden durchgeführt: Brandschutzmaßnahmen, Neuordnung der Grundrisse, Umbau und Sanierung, Umgestaltung der Südfassade, Neubau eines Treppenhauses mit Aufzug, Herstellen von Barrierefreiheit, Behinderten-WCs auf allen Etagen, energetische Sanierung, Austausch aller Fenster. In den Sommerferien 2021 werden noch Restarbeiten durchgeführt. Es erfolgt die Übergabe an die Nutzer*innen.
    Geplante Fertigstellung: Juli 2021
    Kosten: 4,55 Millionen Euro
  • Grundschule Kastanienhof (Limmer)
    Die umfangreiche Baumaßnahme umfasst die Sanierung und Erweiterung. Die unter Denkmalschutz stehende Schule wird zu einer vierzügigen Ganztagsschule ausgebaut und um zwei Züge erweitert. Die Bestandsgebäude werden umfassend saniert. Neu gebaut werden ein Verbindungsgebäude und eine Sporthalle. In den Sommerferien erfolgt die Teilfertigstellung von Hochbaumaßnahmen des ersten Bauabschnittes mit neuer Sporthalle, neuer Mensa und neuem Ganztagsbereich.
    Geplante Fertigstellung: Ende 2022
    Kosten: 17,8 Millionen Euro
  • IGS Linden (Linden-Mitte)
    Im Hauptgebäude der IGS Linden wird der naturwissenschaftliche Trakt. Dieser umfasst neben der Erneuerung der dortigen Unterrichtsräume und dem teilweisen Austausch der Fassaden eine umfassende Brandschutzsanierung. Die brandschutztechnische Sanierung wird aufgeteilt in zwei Maßnahmen, und zwar in der Sekundarstufe I (Sek. I) und Sekundarstufe II:
    Die Sanierungsmaßnahmen der Sekundarstufe I teilen sich in vier Bauabschnitte (BA). Diese beinhalten zahlreiche Einzelmaßnahmen wie Austausch der Wände und Decken in feuerhemmende und feuerbeständige Konstruktionen, Erneuerung aller Innentüren in vorgenannten Wänden, Herstellung eines zweiten Rettungsweges aus den Fachräumen, Erneuerung der Elektroinstallation, Schadstoffentkernung, Erneuerung der Bodenbeläge und Erneuerung der Vorhangfassade (einschließlich der Fensterelemente). In den Sommerferien erfolgen Fertigstellungsarbeiten des ersten Bauabschnitts (bis zu den Schulherbstferien 2021) und Vorbereitungsarbeiten für den zweiten Bauabschnitt.
    Geplante Fertigstellung Sek. I: Ende 2022
    Kosten Sek. I: 7,37 Millionen Euro
    Für den Bereich der Sekundarstufe II werden eine Außentreppenanlage als zweiter Rettungsweg und ein barrierefreier Aufzug errichtet, Bypass-Türen eingebaut sowie die Flure brandschutztechnisch ertüchtigt. Zudem wird der Chemiebereich saniert und ein Schüler*innencafé eingerichtet. Arbeiten in den Sommerferien: brandschutztechnische Ertüchtigung der Flure, Bekleidung der Außentreppe und Einbau der Aufzugsanlage. Mit dem Ausbau des Cafés und des Chemiebereichs wird begonnen.
    Geplante Fertigstellung Sek. II: Ende 2022
    Kosten Sek. II: 4,81 Millionen Euro
  • Gymnasium Humboldtschule (Linden-Süd)
    Durch die Wiedereinführung des 13. Schuljahres („G9“) und die Schließung einer Schulaußenstelle ergibt sich ein zusätzlicher Raumbedarf. Dieser soll durch die Sanierung und den Umbau des Bestandes sowie durch den Neubau einer Dreifeldsporthalle und eines Fachklassentraktes auf dem südlichen Grundstücksbereich kompensiert werden. Dazu wird im Sommer 2021 mit dem Rückbau der alten Sporthalle begonnen. An der Stelle entsteht in einem ersten Bauabschnitt ein Neubau mit einem dreigeschossigen, langgestreckten Atriumgebäude, das an den Verbindungsgang des Bestandes anschließt, bestehend aus einem Unterrichtsgebäude mit allgemeinen Unterrichtsräumen und Fachunterrichtsräumen sowie einer neuen Sporthalle. Nach Fertigstellung des Neubaus wird mit dem zweiten Bauabschnitt auch das bestehende dreigeschossige Schulhauptgebäude aus dem Jahr 1962 saniert, umgebaut und energetisch ausgebaut.
    In den Sommerferien 2021 werden folgende Maßnahmen durchgeführt: Der Trakt D mit der alten Sporthalle und angrenzenden Fachräumen wird für den Abriss stillgelegt und das Mobiliar wird ausgeräumt. Im Inneren startet der Rückbau getrennt nach Materialien, die separat entsorgt werden oder in die Wiederverwertung gehen. Erst danach wird die Gebäudehülle Stück für Stück abgetragen.
    Geplante Fertigstellung erster Bauabschnitt (Neubau): 2023
    Geplante Fertigstellung zweiter Bauabschnitt (Sanierung Aulagebäude): 2025
    Kosten: 47,3 Millionen Euro
  • Gymnasium Helene-Lange-Schule (Linden-Mitte)
    Die Maßnahmen für Umsetzung von „G9“ wurden im Jahr 2020 ausgeführt und abgeschlossen. Die Arbeiten für das Projekt „Alarmierung“ werden in 2021 noch im Nachgang ausgeführt. Der Beginn ist in den Osterferien 2021 erfolgt. In der Sommerferienzeit werden Elektroarbeiten für die Alarmierung beziehungsweise das Gefahrenmeldesystem durchgeführt, zuzüglich Folgearbeiten im Trockenbau und Malerarbeiten.
    Geplante Fertigstellung: Ende August 2021
    Kosten: 1,4 Millionen Euro (Gesamtkosten für „G9“ und Alarmierung)
  • Gymnasium Helene-Lange-Schule / Außenstelle Ihmeschule (Linden)
    Die Maßnahmen für die Umsetzung von „G9“ wurden im Oktober 2020 begonnen. Es werden ein Aufzug zur barrierefreien Erschließung sowie ein Pflegeraum eingebaut. Im Bereich der ehemaligen Hausmeisterwohnung im Erdgeschoss sowie der ehemaligen Lehrküche (Kellergeschoss) wird eine Mensa zur Ganztagsversorgung inklusive Lager, Spülküche sowie Sozialräumen eingerichtet. Im Erdgeschoss befinden sich künftig die Essensausgabe und der Speisesaal. Im Untergeschoss wird außerdem eine GE-Küche mit Koch- und Essbereich eingerichtet (Inklusion, GE = geistige Entwicklung).
    Im Zuge der G9-Maßnahme werden außerdem die Toiletten saniert, die Unterdecken erneuert, die Flucht- und Rettungswege verbessert, die Handwaschbecken in den Unterrichtsräumen wieder installiert sowie die Geländerhöhen angepasst. Aufgrund einer umfangreichen Schadstoffsanierung (Abbruch Estrich in allen Geschossen) werden überall ein neuer Estrich eingebracht und neuer Bodenbelag verlegt. Des Weiteren werden die rund 90 restlichen und noch nicht sanierten Fenster und Türen ersetzt.
    Haustechnik: Im Zusammenhang mit den neuen Küchen wird eine Lüftungszentrale im Dachgeschoss eingebaut. Es werden Elektroarbeiten für die neue Alarmierung beziehungsweise das Gefahrenmeldesystem durchgeführt sowie ein neuer Hausanschluss installiert. Die EDV-Verkabelung wird für MEP-Schulen angepasst (MEP = Medienentwicklungsplan). In der Sporthalle wird die Lüftungsanlage zurückgebaut und im Kellergeschoss eine neue Heizzentrale eingebaut.
    Außenanlagen: Entwässerungs-, Elektro- und Fernwärmeleitungen werden neu verlegt beziehungsweise saniert. Weil die Feuerwehrzufahrt von der Kirchstraße in die Badenstedter Straße verlegt wird, ist eine Umgestaltung des Parkplatzes erforderlich. Die Stellplätze und der seitliche Eingang werden barrierefrei gestaltet.
    Geplante Fertigstellung: Ende Januar 2022
    Kosten: 7,4 Millionen Euro

Bildnachweis: Martin Illmann