Die heutige Eröffnung des ersten Hochbahnsteigs „Freizeitheim Linden“ auf der Limmerstraße in Hannover Linden-Nord stieß auf gemischte Reaktionen. Zu diesem Anlass waren nicht nur Ulf-Birger Franz, der Verkehrsdezernent der Region Hannover, ÜSTRA-Vorständin Elke van Zadel und infra Geschäftsführer Christian Weske anwesend, sondern auch Katharina-Sophia Gerking, stellvertretende Bezirksbürgermeisterin von Linden-Limmer sowie Franziska Thom, Geschäftsführerin des Freizeitheims Linden. Zu Pressevertretern versammelten sich ebenfalls weitere Politiker und Anwohner am Fred-Grube-Platz.
Bereits in der vergangenen Nacht kam es zu Unmut: Eine Anwohnerin berichtete bei Facebook, dass die bisherige Ersatzhaltestelle zwischen 1 und 3 Uhr morgens abgebaut wurde und demnach die Nachtruhe störte.
Während der offiziellen Fotoaufnahme um 11 Uhr positionierten sich mehrere Demonstranten mit Plakaten gegen den weiteren Bau von Hochbahnsteigen. Trotz der Versuche des Regionsvertreters, die Demonstranten vom Bild fernzuhalten, mischten diese sich unter die Anwesenden. Schließlich verlegte man das Fotografieren auf den Hochbahnsteig, wo das Regionsamt Hausrecht ausüben konnte und ein Bild ohne Protestierende gelang.
Der Hochbahnsteig bietet sowohl Vor- als auch Nachteile
Vorteile: Für Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkungen hat sich die Zugänglichkeit verbessert, was das Einsteigen mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen erleichtert. Auch für Radfahrer aus Limmer kommend hat sich die Sicherheit an dieser Stelle erheblich verbessert.Nachteile: Kritik an den hohen Baukosten äußerte gestern bereits der Lindener Architekt Gerd Runge in einem Gastbeitrag bei Punkt-Linden. Aufgrund der Bauarbeiten mussten mehrere lokale Geschäfte schließen, was zu persönlichen und wirtschaftlichen Verlusten führte. Ein Hauptkritikpunkt ist die Länge der Hochbahnsteige, die laut Kritikern die Straße bei den Haltestellen Leinaustraße und Küchengarten zerschneiden werden.
Die Protestierenden sprechen sich gegen weitere Hochbahnsteige auf der Limmerstraße aus, da diese keinen Platz für Bäume, Fahrradfahrer und Außengastronomie bieten und somit die lokale Wirtschaft gefährden. Auch sie argumentieren, dass 12 Millionen Euro für einen Straßenbahneinstieg übertrieben seien und schlagen alternative Maßnahmen vor, wie den Einsatz von Niederflurbussen auf den Linien 170 und 700, um die Zugänglichkeit zu verbessern.