Der Bezirksratsherr Thomas Ganskow (Piraten) hat in der gestrigen Sitzung des Stadtbezirksrates Linden-Limmer eine offizielle Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt, um mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation in der Fußgängerzone der Limmerstraße in Linden-Nord anzuregen. Ganskow weist darauf hin, dass der Bereich zwischen den Kreuzungen Kötnerholzweg und „Am Küchengarten“ zwar als Fußgängerzone ausgewiesen ist, jedoch immer wieder von Kraftfahrzeugen befahren wird – sowohl von Ortskundigen als auch von offensichtlich ortsfremden Autofahrern, die sich vermutlich irrtümlich in den Bereich begeben.
Nach seiner Ansicht könnte eine unzureichende oder missverständliche Beschilderung ein Hauptgrund für das Fehlverhalten sein. Die Schilder sind teilweise nur in deutscher Sprache verfasst und lassen eine eindeutige Symbolsprache vermissen. Der Piratenpolitiker sieht hier Handlungsbedarf, um die Verkehrssicherheit und die Fußgängerfreundlichkeit zu stärken. In seiner Anfrage formulierte er daher mehrere Punkte, die sich auf die bauliche sowie die verkehrstechnische Gestaltung und Ausschilderung der Limmerstraße beziehen.
Drei zentrale Fragen an die Stadtverwaltung
- Inwieweit ist im Zuge des Hochbahnsteigbaus an den Haltestellen „Leinaustraße“ und „Am Küchengarten“ eine bauliche Veränderung des betroffenen Straßenabschnitts geplant, die sich auf die Querung der Limmerstraße durch Nebenstraßen auswirken könnte.
- Ob an verschiedenen Straßenzugängen, die in die Limmerstraße münden, die bisherige Beschilderung durch eindeutige Richtungsschilder ersetzt werden könnte, ohne die bestehende Verkehrsregelung zu verändern. Zusätzlich wird gefragt, ob an zwei bestimmten Kreuzungen ein „Verbot der Einfahrt“-Schild installiert werden könnte.
- Ob es möglich wäre, das Symbol der Fußgängerzone regelmäßig auf dem Straßenbelag zu markieren, um die Zonengrenzen auch ohne aufgestellte Schilder klar zu signalisieren.
Reaktion der Stadt: Keine Änderungen vorgesehen
Die Stadtverwaltung reagierte ablehnend auf die Anfragen. Sie erklärte, dass im Zuge des Hochbahnsteigbaus aktuell keine Umgestaltung der Limmerstraße geplant sei. Sollten Bauarbeiten für Leitungen notwendig werden, wird geprüft, ob eine Anpassung der Straßenführung erforderlich ist. Zudem betonte die Stadt, dass die vorhandene Beschilderung wiederholt angepasst wurde und den Anforderungen der Straßenverkehrsordnung (StVO) entspricht. Die Stadt sieht in den vorgeschlagenen Maßnahmen keinen Bedarf für Ergänzungen oder Änderungen.
Auch den Vorschlag, regelmäßig größere Piktogramme der Fußgängerzone auf der Fahrbahn anzubringen, lehnte die Verwaltung ab. Sie argumentiert, dass die derzeitige Beschilderung ausreichend sei und insbesondere ortsfremde Verkehrsteilnehmer die Hinweise beachten würden. Laut Verwaltung beruht die Fehlnutzung der Fußgängerzone überwiegend auf absichtlichem Fehlverhalten von ortskundigen Fahrern und nicht auf einem Mangel an Ausschilderung.
Ganskow fordert dennoch Handeln
Bezirksratsherr Ganskow äußerte nach der Antwort der Stadtverwaltung erneut seine Bedenken: „Nur weil etwas StVO-konform ist, heißt das noch lange nicht, dass es ausreichend ist. Denn sonst gäbe es gar keine Änderungen daran. Die Verweigerungshaltung der Verwaltung, die hier von angedachter Überregulierung spricht, verkennt eindeutig, dass es einen Handlungsbedarf gibt. In Anbetracht von Personalknappheit bei Polizei und Ordnungsamt wäre hier ein Ansatz, wenigstens zu versuchen, etwas zu ändern. Denn selbst, wenn man dort davon ausgeht, dass es sich um absichtliches Fehlverhalten handelt, sollte etwas unternommen werden, was ein „Versehen“ faktisch ausschließt und das dann auch ahnden.“
Schade das hier kein Handlungsbedarf gesehen wird. Es kommt in den letzten Monaten leider immer häufiger vor das PKW (teilweise auch mit höherer Geschwindigkeit) die Limmerstr. durchfahren.
Gerade auch für Radfahrende gefährlich da es durch die Straßenbahnschienen schwer ist schnell auszuweichen.
Einfach die Fußgängerzonen Bemalungen direkt auf der Straße größer erneuern. Kann doch nicht so schwer sein.
Irgendwann ist die Umgebung um die Limmerstraße soweit gentrifiziert das es eh keine Fußgängerzone mehr geben wird.
Alles was diesen Stadtteil rund um Linden, Limmer ausmacht wird durch den Wandel nicht mehr bezahlbarer Mieten und Abgang der gechillte Leute nach und nach verschwinden.