Die beliebte Fuß- und Radverbindung durch das Ihme-Zentrum von Linden-Mitte in Richtung Innenstadt bleibt weiterhin gesperrt – und das wohl noch bis mindestens Ende Juli 2025. Ursprünglich war die Sperrung des Tunnels bereits am 13. März aufgrund von Bauarbeiten und Sicherheitsmängeln erfolgt. Nun verzögern sich die Maßnahmen erneut – ein Ende der Sperrung ist nicht in Sicht.
Bauarbeiten und Sicherheitsmängel
Offiziell werden Betonsanierungen an den Stützen neben der Parkhauseinfahrt als Grund für die Sperrung genannt. Doch auch sicherheitsrelevante Mängel innerhalb des Tunnels spielen eine Rolle. So soll ein Mitarbeiter der Stadt Gefahrenstellen bemängelt haben – insbesondere die unzureichende Trennung von Fuß- und Radverkehr sowie die Gefahr von Rutschunfällen in Kurvenbereichen.
Hinzu kommt: Abplatzungen an der Decke und ein fehlender Brandschutz an einem Stahlträger führten dazu, dass die Hausverwaltung aus Sicherheitsgründen die Sperrung veranlasste. Verwalter Torsten Jaskulski erklärte, dass die Bauarbeiten zwar bis Ende Juli dauern sollen, aber offen sei, ob die Durchwegung danach wieder freigegeben werde.

diebewegungsstrategen – Andreas Schmitz & Team
30451 Hannover
Die betroffene Passage wurde vor rund 20 Jahren auf privatem Grund zur öffentlichen Nutzung freigegeben. Die Verantwortung für Instandhaltung und Sicherheit liegt daher nicht bei der Stadt, sondern bei der Eigentümergemeinschaft.
Verzögerung auch bei geplanter Neu-Durchwegung
Parallel zur Sperrung stagniert weiterhin die Planung für eine neue, dauerhafte Durchwegung im Zuge der geplanten Veloroute 10, die künftig Linden, Badenstedt und Davenstedt mit der Innenstadt verbinden soll. Die Route soll dabei durch eine neu angelegte Verbindung durch das Ihme-Zentrum führen.
Geplant ist eine leicht veränderte Wegeführung:
- Die Zufahrt von der Blumenauer Straße soll näher an die Parkhauszufahrt rücken.
- Aus Richtung der Ida-Arenhold-Brücke soll der Zugang etwas nach links verschoben werden.
Das neue Wegstück würde zu rund 80 % über das Grundstück der insolventen Projekt IZ Hannover GmbH (PIZ) und zu 20 % über das Areal der privaten Eigentümergemeinschaft führen.
Planung stockt – Ausschreibung gescheitert
Wie aus einer aktuellen Antwort auf eine Anfrage der Gruppe LINKE & PIRATEN im Stadtbezirksrat Linden-Limmer hervorgeht, verzögern sich die Planungen erheblich. Das ursprünglich beauftragte Architekturbüro RKW Architektur+ hat sich zurückgezogen, ein neues Vergabeverfahren (VgV) zur Generalplanung scheiterte im Februar 2025 ohne verwertbares Angebot.
Daraufhin wurde versucht, Planungsbüros direkt anzusprechen, doch auch dieser Prozess ist bisher nicht abgeschlossen. Hinzu kommt: Durch einen Wechsel des Insolvenzverwalters der PIZ – nun Dr. Malte Köster – muss die Stadt zunächst klären, wie der neue Ansprechpartner weiter vorgehen will.
Solange keine Generalplanung beauftragt ist, lässt sich kein konkreter Baubeginn nennen. Damit bleibt auch unklar, wann und ob die neue Durchwegung realisiert wird – oder wann der aktuelle Tunnel überhaupt wieder geöffnet werden kann.
Wenn es nicht so traurig wäre … Brücke Nieschlagstr. – Durchwegung Ihmezentrum – was kommt als nächstes? Mein Tip: Sperrung Dornröschenbrücke, was denkt ihr?
Ich wohne direkt am betroffenen Fuß-und Radweg in der Ihmepassage 2. Der Weg ist auf jeden Fall nicht wegen Bauarbeiten gesperrt sondern wegen eines Rechtsstreit. Ein Radfahrer ist nämlich wegen rutschiger Stellen gestürzt und hat eine Anzeige an Cardea Immobilien gestellt und die sagen der Durchgang (Fuß-und Radweg) gehört zur Stadt, die Stadt zeigt mit dem Finger aber zurück und sagt es genau anders herum. Von daher haben sie Bauzaune genommen und den Weg gesperrt. Seitdem der Weg gesperrt ist hat nicht ein Bauarbeiter irgendwelche Instandsetzung des Weges unternommen. Wir sind tagtäglich draußen und sehen so genau das da nix passiert.
Die Durchwegung war perfekt geplant. Ich erinnere an die beispielhafte Bürgerbeteiligung. Der Fehler bestand allerdings darin, dass die LHH die PIZ mit der Realisierung beauftragt hatte. Weder Handwerker noch Bauunternehmer sind so dumm, sich mit einem Auftraggeber einzulassen, dessen Bonität zweifelhaft ist. Deshalb gab es nie verwertbare Angebote. Die von der LHH angeordneten Baustellenführungen durch die PIZ wurden deshalb zur Farce. Herr Carsten Grauel von der PIZ versprach im Beisein von Herrn Jaskulski stets Fortschritte, die nie eintrafen und nie eintreffen konnten, weil das System nicht funktionierte. Bereits vor drei Jahren war mir sonnenklar, dass es zur heutigen Situation kommen würde. Leider wurde seitens der LHH nicht gegengesteuert. Eine Ersatzvornahme, die in der Baubranche üblich ist, wäre ein geeignetes Mittel gewesen. Dann hätten wir längst eine wunderschöne Durchwegung des Ihme-Zentrums, und die sowieso gebeutelten Wohnungseigentümer müssten sich nicht mit den unsäglichen Folgen herumschlagen.
Eine Ersatzvornahme dient dem Erhalt einer Immobilie. Von daher wäre es sinnvoller, dies für die notwenigigen Sanierungsarbeiten anzustreben, wenn die aus dem gerichtlichen Vergleich resultiernde Summe aufgebraucht ist. Wobei die auch nur theoretisch existiert, denn praktisch wurde sie nie hinterlegt. Vielmehr werden daraus resultierende Zahlungen für Sanierungsmaßnehmen im Sockelbereich aus laufenden Einnahmen generiert. Dass mit dem neuen Insolvenzverwalter, der wie der vorherige keinen Goldesel sein eigen nennt, besser wird, bleibt zu bezweifeln.
Abgesehen davon hat die Stadt nie ein Interesse daran gezeigt, in irgendeiner Form im Ihmezentrum selbst aktiv zu werden, sondern sich immer auf die Position des Geld-, nie des Auftraggebers, zurückgezogen. Damit ließ sich die Verantwortung immer schön auf die Eigentümergemeinschaft abschieben, egal wer im Ihmezentrum die rechtliche Zuständigkeit hatte. Spoiler: In den meisten Fällen ist das einzig das Gewerbe. Wie auch im Fall der Durchwegung, bei der entsprechende Verträge zur Durchwegung auch nur mit dem Gewerbe ausgehandelt, dass für die Zustimmung der Eigentümergemeinschaft dann mittels seiner 80%-Mehrheit gesorgt hat.
Die geplante Durchwegung hatte vertragsrechtlich nichts mit der Revitalisierung zu tun. Insofern bestand für die LHH schon früh die Möglichkeit, durch eine Ersatzvornahme die Zügel in die Hand zu nehmen. Eine Ersatzvornahme dient nicht nur dem Erhalt einer Immobilie, sondern kann dann angewandt werden, wenn ein „Handlungspflichtiger“ Fristen fruchtlos verstreichen lässt. Das können Bauleistungen jeglicher Art und Mängelbeseitigungen sein. – Aus meiner Sicht war die Revitalisierung von vornherein ein Flop. Dafür gab es viele Anzeichen. Das hätte auch Herr Jaskulski als Verwalter erkennen müssen. Womöglich wäre den Wohnungseigentümern manch Unbill erspart geblieben. Dass die LHH für Bauleistungen, die der Revitalisierung dienten, nicht in Vorleistung gehen konnte, liegt auf der Hand. Sie konnte aber einen „baurechtskonformen Zustand“ einfordern, als feststand, dass die PIZ das Bauwerk verkommen lässt. Das war vor rund 3 Jahren der Fall.