Erhalt der Altbäume am Ihmeufer gefordert

Fraglicher Baum am Ihmeufer
Fraglicher Baum am Ihmeufer

In der gestrigen Sitzung des Bezirksrats Mitte wurde erneut beschlossen, direkt am Ufer der Ihme stehende Bäume erhalten zu wollen. [1] Konkret ging es um einen Baum, der bereits eine deutliche Schieflage aufweist. Dies war schon der zweite Versuch, nachdem ein vorheriger diesbezüglicher Antrag [2] abschlägig beschieden wurde [3].

„Was man verspricht, das muss man auch halten. Die Verwaltung hat damals im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens den Verbleib der Bäume im direkten Uferbereich gegenüber dem Ihmezentrums zugesichert. Dem Hochwasserabfluss stehen sie somit nicht im Weg. Eventuelle Totholzbestände können entfernt werden. Die Schräglage kommt durch mangelnde Sicherung zustande. Insofern waren alle Argumente in der Begründung der ursprünglichen Ablehnung hinfällig. Bei derart groben Unzulänglichkeiten darf man dann nicht aufstecken.

Hier ist die Verwaltung gefordert, endlich alles zu tun, was notwendig ist, diesen und alle Bäume am Ihmeufer zu erhalten. Denn sie erfüllen dort wie überall in der verdichteten Innenstadt einen wichtigen mikroklimatischen Zweck. Da hilft es auch nichts, wenn es weit entfernt Ersatzpflanzungen gibt. Für die damaligen Abholzungen wurde der größte Teil in Marienwerder gepflanzt. Das ist zu weit weg, um eine positive Auswirkung auf das Mikroklima vor Ort zu haben“, erklärt Thomas Ganskow, Sprecher der Stadtteil-Bürgerinitiative Calenberger Loch.

Eingebracht hatte die Anträge die Vertreterin der Piratenpartei, Birgit Funda. Sie führt entsprechend aus:

„Wollen wir hoffen, dass die Verwaltung nun wach wird. Es grenzt schon an Frechheit, was in der Ablehnung des ersten Antrags stand. Hier wollte die Verwaltung offensichtlich Tatsachen schaffen, bevor die Natur ihr Werk vollendet und endlich die ungeliebten Bäume wegspült, die man schon bei der Bauphase des Calenberger Loches am liebsten weggefräst hätte. Das eigene diesbezügliche Bestreben oder aber die Unfähigkeit der Erhaltung dieser Bäume so kaschieren zu wollen, ist blamabel für eine Verwaltung unter einem grünen Oberbürgermeister. Da hat sich gegenüber denen von der SPD nichts geändert. Das dürfte eine der größten Enttäuschungen für die Wählerinnen und Wähler sein. Insofern bin ich sehr froh, dass der Bezirksrat geschlossen ein Zeichen gesetzt hat, dass es so nicht weitergehen kann.“

[1] Antrag zum 25.01.21 https://bit.ly/3pnNKd2
[2] Antrag zum 21.09.20 https://e-government.hannover-stadt.de/lhhsimwebre.nsf/DS/15-2026-2020
[3] Antwort auf Beschluss vom 21.09.20 https://e-government.hannover-stadt.de/lhhsimwebre.nsf/DS/15-2026-2020S1

Soweit die Pressemitteilung der Stadtteil-Bürgerinitiative Calenberger Loch.

Anmerkung der Redaktion: Dass nicht jeder Baum bis in alle Ewigkeit erhalten bleiben kann, ist klar. Es kann aber auch nicht sein, dass in der Stadt immer mehr Bäume und Grünflächen verschwinden und bei Bäumen mit Ersatzpflanzungen am Stadtrand argumentiert wird. Solch ein Vorgehen nutzt den Bürgern in dicht besiedelten Stadtteilen angesichts immer wärmerer Sommer nichts. Daher muss, wenn es nötig wird, eine Ersatzpflanzung in unmittelbarer Nähe erfolgen.

Bildnachweis: Stadtteil-Bürgerinitiative Calenberger Loch