Der schönste Bereich der künftigen Wasserstadt Limmer ist das sogenannte Deutsche Eck zwischen Leine-Abstiegskanal und Stichkanal Limmer. Aus Sicht des Investors ist das sicherlich die wertvollste Fläche, um die höchsten Quadratmeterpreise für den Verkauf von Eigentumswohnungen oder für hochpreisige Mietwohnungen zu erzielen. Ausgerechnet an dieser Stelle soll nun ein 13geschössiges Hochhaus mit Blick auf das Wasser und das Landschaftsschutzgebiet gebaut werden.
Entscheidung im Hinterzimmer?
Es gibt einen Ratsbeschluss der Landeshauptstadt Hannover, dass es im gesamten Gebiet der Wasserstadt maximal 1.600 – 1.800 Wohneinheiten geben darf. Davon 550 im bereits in Bau befindlichen 1. Bauabschnitt und 1100-1400 in dem nun zu planenden 2. Bauabschnitt. Darüber hinaus wurde im Ergebnis einer Bürgerbeteiligung festgelegt, dass es keine Hochhäuser geben soll, und dass die Geschosshöhen auf die Höhen des 1. Bauabschnittes begrenzt werden.
In dem nun laufenden Gutachterverfahren zum 2. Bauabschnitt zur Wasserstadt Limmer sind nun ganz andere Zahlen auf den Tisch gekommen. In einer sehr kurzfristigen, am vergangenen Freitagabend für den darauffolgenden Dienstag um 15.30 Uhr einberufenen Videokonferenz für die Mitglieder des Stadtbezirksrates Linden-Limmer, kamen andere Eckpunkte der Aufgabenstellung für das Gutachterverfahren zum 2. Bauabschnitt der Wasserstadt Limmer auf den Tisch:
- Dominante (Hochhaus mit 13 Geschossen) am Deutschen Eck
- Anzahl der Wohneinheiten von 1.900 + X
Fragwürdig dabei erscheint, dass die Bezirksratsmitglieder nur 3 ½ Tage Zeit hatten sich in das komplexe Thema einzuarbeiten. Aufgrund des sehr kurzfristig angesetzten Termins konnten auch nur 6 (von 21) Bezirksratsmitgliedern aus 3 Parteien daran teilnehmen. Eine weitere Behandlung, z. B. in der nächsten Bezirksratssitzung am 30.06., wurde abgelehnt, denn das das Verfahren soll bereits am 01.07. beginnen.
Dazu Bezirksbürgermeister Rainer-Jörg Grube auf Anfrage von Punkt-Linden:
Die Bevölkerung muss sich nach dieser intensiven Beteiligung sicher sein können, dass ein Ratsbeschluss Bestand hat. Es gibt genug „Dominante“ im Stadtteil, da brauchen wir nicht noch ein Hochhaus gleichen Namens gegenüber dem Landschaftsschutzgebiet.
Vorläufige Stellungahme der BI Wasserstadt
Ein prestigeträchtiges Wohnhochhaus in exponierter Lage – womöglich an der Spitze der Halbinsel – passt nicht zu Limmer. Die soziale Symbolik eines Wohnturmes für Besserverdiener lehnen wir ab. Höhere Bebauung können wir uns bestenfalls in Fortsetzung der Conti-Altgebäude vorstellen – aber auch da sicher keine 13 Geschosse. Die Fernwirkung des Contiturmes als Wahrzeichen ist zu gewährleisten.