Übergangsweise wurden Teile des Gymnasiums Helene-Lange-Schule in die Außenstelle Ihmeschule an der Badenstedter Straße 14 in Linden-Mitte verlegt. Sie nutzt das Gebäude gemeinsam mit der IGS Linden. 2019 hatte der Verwaltungsausschuss zugestimmt, dass dort sogenannte G9-Maßnahmen (G9=neunjähriger Bildungsgang) durchgeführt werden. Ursprünglich waren dafür 5,96 Mio. € geplant, es wurde nun dem Antrag einer Budgeterhöhung von 3,75 Mio. € für das Projekt zugestimmt.
Es war geplant, in kürzest möglicher Zeit die Arbeiten abzuschließen. In den Allgemeinen Unterrichtsräumen (AUR) und Obergeschossen waren dabei keine Arbeiten geplant. Die Vorhaben beschränkten sich weitestgehend auf das Keller- und das Erdgeschoss (und den Physikraum im 1. OG). Deshalb wurden auch keine größeren Voruntersuchungen der Bausubstanz in den anderen Geschossen und Gebäudebereichen durchgeführt. Es wäre auch nur sehr eingeschränkt möglich gewesen – so die Abteilung Gebäudemanagement der Landeshauptstadt Hannover – weil die Schule bis kurz vor dem Beginn der Bauarbeiten noch in Betrieb war.
Alles wird teurer, auch die Bauarbeiten an der Schule
Allgemein bekannte Steigerungen der Baupreise zwingen u. A. zu einer Erhöhung des geplanten Budgets. Es kam zu beauftragenden Nachtragsangeboten der Firmen und noch zu beauftragende Restarbeiten, die dringend erforderlich sind, um das Schulgebäude uneingeschränkt nutzbar zu machen. Die Baumaßnahmen sollen für sofortige erhebliche Verbesserungen der Bausubstanz und der technischen Ausstattung der Räume sorgen.
Die Kostensteigerung setzt sich im Einzelnen aus folgenden Punkten zusammen:
- Allgemeine Baupreissteigerungen und diverse kleinteilige Nachträge
- Ausstattung Allgemeiner Unterrichtsräume (AUR) mit Handwaschbecken
- neue Estrich und somit auch neue Bodenbeläge im EG, 1.OG und 2.OG
- Ersetzen von Putzflächen und Unterdecken inklusive der Beleuchtung
- Decken mussten teilweise abgebrochen und durch Betondecken ersetzt werden
- Nach Freilegen der Unterzüge (nach dem Entfernen der Unterdecken) im 2.OG wurde deutlich, dass das Eindringen von Feuchtigkeit aus dem Dachbereich zu Putz- und Betonablösungen an den Unterzügen geführt hat. Vor dem Schließen der Decken sind die Unterzüge deshalb zu sanieren
- komplette Neuabdichtung der Flachdächer
- die Beleuchtungsanlage und Elektroinstallation wird erneuert
- die Alarmierungsanlagen werden erneuert
- Geländerhöhen im Treppenhaus sind an aktuelle Vorschriften (Schulbaurichtlinie) anzupassen
- sanierungsbedürftige Regenwasserleitungen im Schulhofbereich werden erneuert
- die Feuerwehrzufahrt wird an die Badenstedter Straße verlegt
- stark sanierungsbedürftige Fenster inklusive der Zinkblech-Fensterbänke werden ersetzt
- Ausbesserung des schadhaften Fassadenputzes und für einen neuen Fassadenanstrich
- die Pausenhalle wird brandlastenfrei
- Kosten für die Gebäudeautomation
- diverse Heizkörper werden ausgetauscht
- erweitertes bzw. ganzheitliches Brandschutz-Konzept wurde erforderlich
- zusätzliche Fachgutachten
- Erhöhung der Honorare der Planungsbüros
Gibt es einen Abschlusstermin?
Beim Durchlesen der anstehenden Punkte kann einem schon schwindelig werden. Die zur Zeit im Gymnasium Limmer in der Wunstorfer Straße 14 untergebrachten Schüler der Helene-Lange-Schule (HLS) sollen aber auf jeden Fall zum Schuljahr 2022/2023 in das Gebäude einziehen. Es ist geplant, die überwiegenden Baumaßnahmen bis zum Ende der Sommerferien am 24. August 2022 abzuschließen, so dass die Aufnahme des Schulbetriebs gesichert wird. Restarbeiten, die nicht so viel Lärm erzeugen, müssen eventuell noch während des Schulbetriebs abgeschlossen werden. Die Ihmeschule ist übrigens als Friederikenschule, einer Höheren Mädchenschule, 1854 gegründet worden. Das erklärt sicher auch die Bausubstanz.