Auch das Theater am Küchengarten hat selbstverständlich erhebliche Probleme, da auch hier bis auf unbestimmte Zeit alle Veranstaltungen abgesagt werden mussten. Der einzige Grund, warum das Theater noch existiert, ist das Wohlwollen der Gäste. Diese haben auf den Aufruf hin, nicht die Tickets zurückzugeben, sehr positiv reagiert. In dem Fall, dass alle ihre Karten zurückgeben würden, wäre das Theater sofort insolvent.
„So wie es jetzt ist, können wir noch ein wenig durchhalten und hoffen natürlich auch weiter auf öffentliche Unterstützung. Eine Großstadt ohne Kabaretttheater wäre aus kultureller Sicht nicht sehr attraktiv.“, so Jan-Hendrik Schmitz von der Theaterleitung.
Das Team vom TAK gibt natürlich nicht auf und will den Gästen auch weiterhin den vollen Kabarettgenuss bieten. Darum wird ab jetzt vorerst jeden Sonntag jeweils um 18:30 Uhr live aus dem Theater gesendet.
Alle Infos und ein direkter Link sind jeweils ein Stunde vor Beginn auf www.tak-hannover.de abrufbar. Übertragen wird auf YouTube, Facebook und Twitch.tv.
Termine bis jetzt:
29.03. Janssen & Grimm – Ping!
05.04. Ninia LaGrande
12.04. Matthias Brodowy
19.04. Reiner Kröhnert
Mit diesen Streams versucht das TAK Spenden zu sammeln, um die existenzbedrohten Künstler zu unterstützen und das Theater am Küchengarten über diese schweren Zeiten hinweg zu erhalten.
Per Mail bekamen wir von Jan-Hendrik Schmitz auch noch ein paar Fragen zur allgemeinen Lage beantwortet.
Wie bist Du vom Corona-Virus betroffen?
Persönlich zum Glück noch garnicht. Beruflich sehr, da das Theater nicht mehr öffnen darf und wir jede Woche bis zu 6 Veranstaltungen haben, die auch in der Masse schwer zu verschieben sind. Bis jetzt funktioniert das aber noch gut und wir arbeiten an zukünftigen Projekten. Auch das Booking für die Zukunft geht weiter. 2021 und 2020 sind jetzt mit Vorstellungen zu füllen und das macht auch vor einer Pandemie nicht halt.
Welche Maßnahmen hast Du getroffen / geplant?
Wir sind alle in Kurzarbeit gegangen und haben jegliche Fixkosten bis auf ein Minimum reduziert. Es arbeiten derzeit aktiv nur die Gesellschafter der gGmbH. Für die Zukunft und Gegenwart arbeiten wir daran, Gelder von Hilfsfonds und durch Spenden zu akquirieren. Denn nur so ist es uns möglich, diese Zeit zu überstehen und auch alle anderen Mitarbeiter weiterhin zu beschäftigen. Eine Kündigung eines Mitarbeiters aus unserem Team möchten wir uns gar nicht vorstellen und das wäre für uns auch nur der letzte aller Auswege.
Wie siehst Du Deine Perspektive?
Bis jetzt bin ich noch optimistisch. Es ist eine Frage der Dauer der Quarantänemaßnahmen. Kultur ist auf Hilfe der Gesellschaft angewiesen, denn Sie gehört zu ihr existenziell dazu und muss dementsprechend gewertschätzt werden. Darum arbeiten wir auch auf Hochtouren weiter, da wir mit aller Kraft und Überzeugung an der Erhaltung dieser Kultureinrichtung arbeiten.