Pressetermin rund um den Kiez Limmerstraße

Ordnungsdienst an der Dornröschenbrücke
Ordnungsdienst an der Dornröschenbrücke

Am vergangenen Freitag um 20 Uhr herrschte bei sonnigem Wetter reges Treiben auf den Straßen und Plätzen von Linden-Nord, wo sich viele zum „Limmern“ versammelten. Zeitgleich trafen sich Mitglieder des städtischen Ordnungsdienstes mit der Polizei im Polizeikommissariat Limmer, um den abendlichen Streifendienst vorzubereiten. Bisher verlief alles ruhig und es sind keine Veranstaltungen angemeldet.

Ungewöhnlich war nur, dass an diesem Abend zeitweise der Ordnungsdienst von Pressevertretern und Ordnungsdezernent Axel von der Ohe, Zuhal Karakas, Leiterin des Fachbereichs Öffentliche Ordnung, Nurhan Özdemir, Chefin der Polizeiinspektion Hannover, Hartmut Hartke, Leiter des Polizeikommissariats Limmer, sowie Jörg Manthey, Leiter des Einsatzbereichs Limmerstraße begleitet wurden.

Früher Abend im Ordnungsdienst

Drei Bedienstete des Ordnungsdienstes fuhren zum Küchengarten, während die anderen zu Fuß entlang der Leine gingen. Erster Anlaufpunkt war die Dornröschenbrücke, wo einige Menschen entspannt Musik machten und Getränke genossen. Die Mitarbeiter des Ordnungsdienstes wiesen freundlich darauf hin, dass nach 22 Uhr Ruhe herrschen müsse, was auf Zustimmung stieß. Gleichzeitig näherten sich andere Mitarbeiter einem Gelände nahe des „Strandlebens“, wo eine zu laut eingestellte Musikanlage für Unruhe sorgte, die durch ihre Intervention schnell beruhigt wurde.

Die Streife setzte ihren Weg zum Pfarrlandplatz fort, wo einige den Abend für ein Tischtennisspiel nutzten. Die Ordnungsdienstmitarbeiter sprachen präventiv eine Gruppe junger Leute an, die Musik hörten und baten sie um Rücksichtnahme auf die Anwohner und Beachtung der Ruhezeiten ab 22 Uhr. Überall wo die Streife hinkam blieb es ruhig und polizeiliche Einsätze waren nicht notwendig. „Die bloße Ansprache und unsere Präsenz bewirken bereits viel. Die Leute kennen uns und es gibt deutlich weniger Konflikte als früher“, berichtet der Einsatzleiter.

Ordnungswidrigkeitsanzeigen rückläufig

Dr. Axel von der Ohe
Dr. Axel von der Ohe im Gespräch mit dem Einsatzleiter

Nicht nur der Ordnungsdienst war aktiv, auch die „Limmernlichter“ sprachen zu dieser Zeit Personen bei Fehlverhalten an. Die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Ordnungsdienst hat sich intensiviert, was zu einer merklichen Beruhigung der oft als Partymeile genutzten Limmerstraße führte. Die Zahl der beschlagnahmten Musikboxen sank von 49 im Jahr 2022 auf 9 im letzten Jahr, und die Owi-Anzeigen reduzierten sich von 160 auf 62. Auch die Anzahl der Ermahnungen sank ebenfalls. „Unsere Maßnahmen führen zur gewünschten Einsicht in der Bevölkerung und die Beteiligung an den Flexi-Care-Kisten zeigt, dass die Bereitschaft mitzumachen, groß ist“, betont Dr. Axel von der Ohe.

Die neueste Kooperationsstufe sieht vor, dass der Ordnungsdienst die Streifengänge meist allein durchführt, jedoch Zugriff auf Ausrüstung und Informationen der Polizei hat. „Unsere enge Abstimmung und Zusammenarbeit ist ein Beispiel für gelebte Partnerschaft“, betont von der Ohe. Zuhal Karakas ergänzt: „Wir haben unsere Einsatzvorbereitung und -planung gemeinsam intensiviert und nutzen auch die Räumlichkeiten und Kommunikationsmittel des Polizeikommissariats gemeinsam. Unsere Sicherheits- und Sauberkeitsakteure treffen sich regelmäßig, um die Lage zu bewerten und unsere Maßnahmen anzupassen.“

Kommentar: Hier verlief der frühe Abend friedlich, diese Situation kann sich im Verlauf der Nacht jedoch schnell ändern, besonders wenn der Alkoholkonsum steigt. Ein weiterhin ungelöstes Problem ist der Verkauf von tausenden Litern Getränken durch Supermärkte und Kioske an solchen Abenden. Aber was oben hineingeht, muss dann auch unten wieder heraus. Die einzige öffentliche Toilette auf dem Küchengartenplatz und die WC-Anlage am Pfarrlandplatz sind nicht annähernd ausreichend und am fortgeschrittenen Abend oft in einem unschönen Zustand. Diese Toilettenanlagen reichen nicht aus, um den Bedarf zu decken, was zu Unannehmlichkeiten für die Anwohner führt, denn Hauseingänge und Grünflächen müssen als Ersatzklo herhalten.

Bildnachweis: Landeshauptstadt Hannover