Wird der Westschnellweg in Linden demnächst zur Autobahn?

Schwanenburgbrücke
Die Stadt wünscht sich in diesem Abschnitt des Westschnellweges eine dritte Fahrspur.

Landesbehörde stellt im Bezirksrat Vorplanungen für Schwanenburgbrücke/B6 vor.

Zwei Vertreter der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr haben in der Juni-Sitzung des Bezirksrats Linden-Limmer zum Thema Erneuerung Schwanenburgbrücke/ B6 erste allgemeine Vorüberlegungen vorgetragen. Derzeit läuft eine Machbarkeitsstudie. Betrachtet wird dabei der gesamte Abschnitt zwischen Stöckener Straße in Herrenhausen und Deisterplatz in Linden-Süd. Alle Brücken dieses Abschnitts haben ein vergleichbares Alter und Lebensdauer und kommen für eine Erneuerung bis 2030 in Betracht. Insgesamt möchte man eine durchgehende Leistungsfähigkeit erreichen und Flaschenhälse vermeiden, um sich auf weiter zunehmenden Kfz-Verkehr einzustellen. Konkret überlegt werden durchgehende Standspuren auf beiden Straßenseiten und insgesamt breitere Fahrspuren als derzeit. Beides zusammen führt zu einer Straßenprofil-Verbreiterung im Lindener Abschnitt von mindestens 50 Prozent.

Der Sinn ist insofern zweifelhaft, weil im unmittelbaren Anschluss die B6/Göttinger Straße zwischen Wohnhäusern und Hanomag- Gebäuden so extrem eingezwängt ist, dass der Platz selbst für halbwegs anständige Fußwege nicht reicht, von Radwegen ganz zu schweigen. Aber diesen Flaschenhals hat man einstweilen gedanklich ausgeblendet. Diese Verkehrssituation ist heute sehr brenzlig, zumal es viele Fußgänger und Fahrradfahrer gibt die zu REWE oder anderen Märkten im Hanomagviertel pendeln. Auch das Einfahren mit dem Auto aus den Wohnstraßen in die Göttinger Landesbehörde stellt im Bezirksrat Vorplanungen für Schwanenburgbrücke/B6 vor: Wird der Westschnellweg demnächst zur Autobahn? Straße ist hochgradig unübersichtlich und gefährlich, da die Häuser zu nah an der Straße stehen. In der Vergangenheit hat es einen interfraktionellen Antrag des Bezirksrats gegeben, der einen Fahrradschutzstreifen zum Ziel hatte, aber vom Baudezernenten Uwe Bodemann abgeschmettert wurde. Fragen von Lärmvorsorge (verpflichtend) bzw. -sanierung (freiwillig), je nach Einhaltung bzw. Überschreitung von Lärmimmissionsgrenzwerten und der Frage Instandsetzung oder wesentliche Veränderung des Bauwerkes, und der Sinn der Verbreiterung im Zusammenhang mit dem Thema Verkehrswende wurden von den Zuhörern angesprochen, konnten aber von den Vertretern der Behörde nicht konkret beantwortet werden. Ebenso blieb die Frage nach der Möglichkeit einer Überdeckelung des Schnellweg-Troges im Zusammenhang mit einem IGS-Neubau unbeantwortet. Nicht angesprochen wurde, dass im B6-Abschnitt Limmerstraße bis Bremer Damm (also Schwanenburgbrücke) die Stadt eine zusätzlich Fahrspur wünscht, um den Rückstau in die Wunstorfer Straße nach der Bebauung Wasserstadt zu bewältigen.

Lindenspiegel 07-2019 – Ernst Barkhoff

Bildnachweis: Ralf Borchardt