Die Eröffnung des denn’s Biosupermarktes auf der Limmerstraße rückt näher und der Widerstand wächst. Vor ein paar Wochen war am Wochenende an der geplanten Filiale „Denn’s macht die kleinen Biomärkte kaputt! NEIN, zur Gentrifizierung von Linden-Nord!“ zu lesen. Natürlich war das Schreiben am nächsten Werktag wieder verschwunden.
Die Linke Linden-Limmer warnt jetzt in einer Pressemitteilung vor weiteren Ladenschließungen und sogar in der Kolumne des Lindenspiegels von Kersten Flenter wird das Thema nicht gerade schöngeredet (siehe Video und PM unten).
Mich würde bei dem Thema mal interessieren, von wem die Initiative für diesen Standort ausgegangen ist. Haben die Investoren den Standort denn’s angeboten oder hat die Firma denn’s sich diesen Standort ausgesucht? Hat denn’s aktiv dazu beigetragen, dass die alteingesessenen Läden gekündigt wurden, oder wurde dies von den Investoren schöngeredet?
Nach dem denkbar schlechten Einstand ist jedenfalls davon auszugehen, dass denn’s einen schweren Stand in der Limmerstraße haben wird.
Pressemitteilung Die Linke:
LINKE warnt vor weiteren Ladenschließungen in Linden
Löhne sind in Biomarkt-Ketten wie Denn’s zum Teil noch unter Tarif, zudem wird den kleinen Bioläden dadurch das Leben bis zur Existenzgefahr erschwert
In Kürze eröffnet auch in Linden-Nord eine Filiale der größten Biosupermarktkette Deutschlands, Denns Bio. Durch die Anmietung der Räumlichkeiten am Küchengarten mussten alle kleinen Geschäfte, die dort jahrelang Tradition hatten, weichen. „Allein unter dem Aspekt der Gentrifizierung ist das schon ungeheuerlich“, so Conny Jürgens, Vorsitzende der Linken Linden-Limmer, „bedenkt man, dass die Firma Denns noch nicht einmal davor zurückschreckt, auf Ihrer Homepage öffentlich Geschenke für die Vermittlung von Immobilien für weitere Standorte anzubieten.“
Auch wenn viele Geschäfte aus der alten Ladenzeile in Linden einen neuen Standort gefunden haben, droht nun durch die Eröffnung von Denns Bio die nächste Gefahr der Ladenschließungen. „Die alteingesessenen Lindener Bioläden wie Humus oder Biologisch haben gar nicht die Möglichkeit, ihre Ware zu den gleichen Preisen anzubieten wie Denns. Früher oder später werden sie sich der Konkurrenz beugen müssen“, so Jürgens und verweist dabei auf das Beispiel des Nordstädter Bioladens „Grüne Tomate“, der schon vor der Eröffnung von Denns vor Ort präventiv seine Tore schloss.
„Das Schlimmste daran ist allerdings, dass durch Denns zwar auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden, die Mitarbeiter aber zum Teil mit hanebüchenen Argumenten unter Tarif bezahlt werden“, bedauert Jürgens. In einem Interview zwischen dem Denns-Firmenchef Thomas Greim und der Tageszeitung (taz) rechtfertigt Greim „die zum Teil leicht unter Tarif liegende Bezahlung“ seiner Mitarbeiter unter anderem damit, dass die Kunden oft Fragen an die Kassierer(innen)hätten. Wenn ein Kassierer nun aber auf die Belange der Kunden eingeht und somit weniger kassiert (sprich arbeitet) müsse er eben einen niedrigeren Lohn hinnehmen und sich stattdessen der guten Sache opfern …
DIE LINKE. Linden-Limmer