Lindener Bergfriedhof – Das Kleinod mitten in Linden

Eingang zum Lindener Bergfriedhof
Eingang zum Lindener Bergfriedhof

Geschichte

Der Lindener Bergfriedhof ist ein wahrer Schatz zwischen den hannoverschen Stadtteilen Linden-Mitte und Linden-Süd. Vor über 150 Jahren angelegt, fanden bereits im Eröffnungsjahr die ersten Bestattungen statt. Heute ist der Friedhof sowohl ein historisch geschütztes Denkmal als auch eine grüne Oase im Stadtteil. Bauwerke von Conrad Wilhelm Hase und J.P. Heumann sowie zahlreiche beeindruckende Grabstätten zählen zu den besonderen Sehenswürdigkeiten.

Im Jahr 2012 feierte der Friedhof sein 150-jähriges Bestehen, denn er wurde 1862 als Begräbnisstätte der evangelisch-lutherischen Gemeinde der St. Martinskirche eröffnet. Das Grundstück wurde von dem Industriellen Georg Egestorff gestiftet. Besonders bemerkenswert ist, dass auf dem Friedhof sowohl christliche als auch jüdische Gräber zu finden sind – eine Seltenheit in Deutschland.

Mit der Eröffnung des Ricklinger Friedhofs im Jahr 1908, damals als „Zentralfriedhof Linden“, verlor der Lindener Bergfriedhof an Bedeutung. 1965 wurde er offiziell außer Dienst gestellt, und heute finden nur noch vereinzelt Beisetzungen aufgrund alter Rechte statt.

Scilla-Blüte

Ein Höhepunkt des Jahres auf dem Friedhof ist die Scilla-Blüte (Blaustern) im Frühjahr, wenn sich das Gelände in ein blaues Blütenmeer verwandelt. Zu dieser Zeit werden in jedem Jahr die Scilla-Blütenwoche oder das Scilla-Blütenfest gefeiert.

Der Friedhof, der unter Denkmalschutz steht, beherbergt rund 130 Grabstätten, darunter viele prominente Namen aus der Stadtgeschichte. Neben dem Adelsgeschlecht von Alten sind dort Persönlichkeiten wie Carl Buchheister, Heinrich Loges und Hermann Heinrich Stephanus bestattet. Auch bekannte Bauernfamilien aus Linden und der Region haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Denkmäler

Auf den sechs Hektar des Friedhofs gibt es drei bedeutende Denkmäler:

  • Der Küchengarten-Pavillon, ursprünglich 1749 an der Fössestraße erbaut, wurde 1913 hierher versetzt. Der Pavillon war Teil des ehemaligen Küchengartens, der den hannoverschen Welfen als Obst- und Gemüsegarten diente.
  • In der Mitte des Friedhofs befindet sich ein Brunnen mit der Sandsteinfigur „Friedensengel“, gestaltet von Karl Gundlach im Jahr 1884.
  • Im Norden des Friedhofs steht die Friedhofskapelle, die 1864 von Conrad Wilhelm Hase entworfen wurde.

Naturerlebnis

Neben der historischen Bedeutung beeindruckt der Lindener Bergfriedhof auch durch seine vielfältige Natur. Hier wachsen mehr als 160 Pflanzenarten und zahlreiche Vogelarten wie die Mönchsgrasmücke, Nachtigall und der Buntspecht finden hier ein Zuhause. Außerdem gibt es Igel, Marder, Erdkröten und sogar Fledermäuse, die in extra aufgehängten Kästen Unterschlupf finden. Besonders die Fledermäuse sind wichtig, da sie im Sommer bis zu einer halben Million Stechmücken vertilgen, jedoch in freier Natur oft bedroht sind. Dank der natürlichen Lebensbedingungen auf dem Friedhof können sie hier in Ruhe leben und sich vermehren.

Der Lindener Bergfriedhof ist also nicht nur ein bedeutendes Denkmal der Stadtgeschichte, sondern auch ein Rückzugsort für die heimische Tier- und Pflanzenwelt – ein Ort, an dem Geschichte und Natur auf einzigartige Weise zusammenkommen.

Bilder

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Stadtplan Lindener Bergfriedhof

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Bildnachweis: Achim Brandau, Stefan Ebers