
Der Gedenkstein am Bahnhof Fischerhof in Hannover ist ein vom Niedersächsischen Verband Deutscher Sinti e.V. gestiftetes Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus und zählt somit auch zu den Sehenswürdigkeiten des Stadtteils. Die Gedenktafel wurde 1996 errichtet und trägt die Inschrift „Für alle Verfolgten des Nationalsozialismus“.
Während des Zweiten Weltkriegs hatte die Gestapo den Bahnhof zur Deportation vor allem von Juden, aber auch von „Zigeunern“ genutzt. Von Linden aus fuhren sie „nach dem Osten“, nach Riga, Warschau, Theresienstadt, Auschwitz. Anfang März 1943 organisierte die Kriminalpolizeistelle Hannover am Bahnhof Fischerhof den großen Auschwitz-Transport: Etwa 100 Sinti aus Hannover und mindestens 25 Sinti aus der Umgebung der Stadt wurden in das Familiensammellager in Auschwitz-Birkenau deportiert.
An der Stadtbahnhaltestelle Fischerhof unter der Eisenbahnbrücke hat die Stadt Hannover eine Infotafel aufgestellt, die diese dunkelste Stunde am Bahnhof Fischerhof dokumentiert.
Jedes Jahr am 16. März feiert man in Riga den „Marsch der Legionäre“. Dabei werden die baltischen Mitgliedern der Waffen-SS glorifiziert. Dieser Nazi-Verherrlichung will die Otto-Brenner-Akademie entgegen treten und hat bereits mehrfach dafür den Fischerhof als passenden Ort des Gedenkens gewählt.