Westschnellweg-Tunnel in Linden?

Westschnellweg Schwanenburgbrücke
Schwanenburgbrücke

Das Land Niedersachsen hat jetzt seine Pläne vorgestellt.

Insgesamt müssen 35 Schnellwegbrücken für mindestens eine Milliarde Euro in Hannover ausgetauscht werden, Punkt-Linden berichtete schon letztes Jahr darüber. Vor allem die Belastungen durch den Lkw-Verkehr machen den Bauwerken zu schaffen. Mit der Sanierung des Südschnellweg hat man schon begonnen. Als Nächstes soll es mit dem Umbau des Bereichs Weidetor und dann mit dem Westschnellweg weiter gehen.

Besonders der Umbau des Westschnellwegs wird ähnlich aufwendig und schwierig wie der des Südschnellwegs. Er verläuft durch das dicht bebaute Gebiet von Linden. Insgesamt geht es um 14 Brücken auf vier Kilometern Länge. Kritisch ist vor allem der Zustand der Schwanenburgbrücke über die Leine, die eigentlich schon 2023 nicht mehr befahren werden darf. Eine neue Untersuchung soll jetzt ein paar Jahre Zeit gewinnen.

Es werden mehrere Varianten für die Strecke zwischen Deisterplatz und Schwanenburgkreuzung untersucht. Zwei mögliche Tunnelvarianten wurden im Bauausschuss vorgestellt. Mit einem kurzen Tunnel von gut einem Kilometer und einer längeren Variante von 1600 Metern, beide unterhalb vom Lindener Berg. Die Kosten sind noch nicht genau beziffert worden, man kann aber davon ausgehen, dass ein Tunnel zwei- bis dreimal so teuer wird wie eine oberirdische Lösung. Bis nächstes Jahr soll ein Variantenvergleich erarbeitet werden, über den der Bund dann entscheidet. Wie der Ausbau aussehen könnte ist bei der Planung des Südschnellweges zu sehen. Bleibt es bei den gleichen autobahnähnlichen Standards wird auch der Westschnellweg um einiges breiter.

Der weitere Zeitplan:

  • Planfeststellungsverfahren bis 2027
  • Beginn der Arbeiten ab 2028
  • Die provisorischen Ersatzbrücken sollen bis 2030 stehen

Außerdem ist eine Verbreiterung des Westschnellwegs in Stöcken auf sechs Spuren ab 2030 geplant.

Was diese Projekte eint, es sieht so überhaupt nicht nach Verkehrswende aus. Gegen einen Erhalt der vorhandenen Infrastruktur ist nichts einzuwenden, aber breitere Straßen sind definitiv nicht mehr zeitgemäß.

Bildnachweis: Ralf Borchardt