Verkehrskonzept für Wasserstadt Limmer – Buslinie startet in Kürze

Vorstellung Verkehrskonzept Wasserstadt Limmer
Von links: Thomas Vielhaber, Thorsten Warnecke

Heute (10.11.2022) hatten Stadtbaurat Thomas Vielhaber sowie der Leiter des Fachbereichs Planen und Stadtentwicklung Thorsten Warnecke zu einem Pressegespräch in das Rathaus von Hannover geladen, um Neuigkeiten rund die Wasserstadt Limmer und den 2. Bauabschnitt vorzustellen.

Neue Buslinie verbindet Wasserstadt und Innenstadt

Bereits mit dem Fahrplanwechsel 2022/2023 zum 1. Dezember wird es eine neue Buslinie geben, die die Wasserstadt mit der Innenstadt verbindet. Die erste, vorübergehende Bushaltestelle wird auf Höhe der Conti-Altgebäude eingerichtet. Langfristig sind insgesamt drei Bushaltestellen geplant, eine davon zentral im neuen Mobilitäts-HUB, eine weitere Haltestelle wird in der Straße Zur Wasserstadt geplant, um die Anbindung des ersten Bauabschnitts sicherzustellen. Diese Buslinie wird über die Wunstorfer Straße den Linienverlauf der bestehenden Linie 700 nehmen und über die Limmerstraße bis zum ZOB am Hauptbahnhof fahren.

Mobilitäts-HUB

Zentral im Herzen des neuen Quartiers vom 2. Bauabschnitt wird ein Mobilitäts-HUB (englisch Hub: Nabe, Drehkreuz) platziert, die die verschiedenen Verkehrssysteme bündelt. Darin sind eine Buswendeschleife, voraussichtlich kostenpflichtige Besucherparkplätze und Plätze für Carsharing und Bikesharing geplant.

Neue Stadtbahnlinie in Planung

Eine neue Stadtbahnlinie soll hinter der derzeitigen Haltestelle Brunnenstraße in Richtung Wasserstadt abzweigen. Eine neue Stadtbahnhaltestelle für die Wasserstadt soll an der Wunstorfer Straße in Höhe der Wasserstadt eingerichtet werden. Im Zuge des Neubaus der Kanalbrücke Wunstorfer Landstraße ist geplant, diese Linie dann nach Ahlem-Nord weiterzuführen. Ergebnisse dieser Planung sollen im 2. Quartal 2023 vorliegen, dann soll über die Machbarkeit und Finanzierung dieser Linie entschieden werden.

Das Fahrrad als wichtiges Verkehrsmittel

Thorsten Warnecke, Leiter des Fachbereichs Planen und Stadtentwicklung: „Ein zentrales Thema im Zuge der Ausarbeitung des Funktionsplans ist das ambitionierte Mobilitätskonzept für das Quartier selbst, welches stark auf den Fahrradverkehr und den öffentlichen Nahverkehr setzt, um die Voraussetzungen für ein autoarmes Quartier zu schaffen.“

Neben einem großzügigen Angebot an öffentlichen Fahrradstellplätzen sind durchschnittlich je Wohneinheit 4,5 abschließbare Fahrradstellplätze eingangsnah in den Erdgeschossbereichen der einzelnen Gebäude vorgesehen.

Neuer Fahrradtunnel durch Altgebäude

Innere Erschließung Wasserstadt LimmerEin neuer Fahrradweg soll von Ahlem kommend hinter der Eisenbahnbrücke links über eine neu zu bauende Klappbrücke für den Fuß- und Radverkehr über den Stichkanal Linden führen. Am anderen Ufer soll ein Tunnel in die Conti-Altgebäude gebrochen werden und diesen Weg quer durch die Wasserstadt bis zum Uferpark führen. Inwiefern der Betrieb einer solchen Klappbrücke umgesetzt werden kann, wird zurzeit erörtert.

Serielles Bauen im 2. Bauabschnitt

Die Planung verfolgt darüber hinaus den Ansatz des seriellen Bauens. Serielles Bauen ist ein methodischer Ansatz zur mehrfachen Verwendung identischer Baustrukturen (Baukastenprinzip). Um ein hohes Maß an Kostensicherheit zu ermöglichen, lassen sich laut aktueller Planung circa 70 Prozent der Gebäude modular herstellen. Die Repetition dieser Module stellt sich in der Tragstruktur der Gebäude dar, die Fassaden sollen jedoch ein abwechslungsreiches Bild abgeben.

Verzicht auf Parken im öffentlichen Straßenraum

Im öffentlichen Straßenraum findet Parken ausschließlich für mobilitätseingeschränkte Personen, zum Be- und Entladen bzw. für Lieferungen und Carsharing statt. Die Stellplätze für Autos werden dezentral im Mobilitäts-HUB in Höhe des Conti-Turms und fünf Tiefgaragen untergebracht. Hier ist ein durchschnittlicher Stellplatzschlüssel von lediglich 0,55 Stellplätze je Wohneinheit vorgesehen.

Im Frühjahr 2023 wird der ausgearbeitete Funktionsplan vorgestellt

Conti Altgebäude an der Wasserstadt Limmer
Conti-Altgebäude am 10.11.2022

Die verkehrlichen Auswirkungen des neuen Konzeptes hat das Verkehrsplanungsbüro SHP Ingenieure untersucht. Voraussichtlich im Frühjahr 2023 wird der ausgearbeitete Funktionsplan für den Norden dann noch einmal final in einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert. Auch am 28. November 2022 im Rahmen der Einwohner*innenversammlung in Linden-Limmer wird es ebenfalls Informationsmöglichkeiten für die Bürger*innen zum Verfahren Wasserstadt Limmer geben. Und voraussichtlich Mitte 2023 findet die gemäß Baugesetzbuch vorgesehene Beteiligung der Öffentlichkeit in Form der öffentlichen Auslage im Rahmen des Bauleitplanverfahrens statt. Der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan des zweiten Bauabschnitts wird für Herbst 2023 avisiert.

Anmerkung: Auch auf nachdrückliche Nachfrage von Punkt-Linden wollten weder Thomas Vielhaber noch Thorsten Warnecke eine aktuelle Stellungnahme zum Uferpark an der Wasserstadt Limmer und den Conti-Altgebäuden abgeben.

Bildnachweis: Martin Illmann, Landeshauptstadt Hannover