In der Röttgerstraße in Linden-Nord ist die pfiffige Lösung der Ostland, Punkt-Linden berichtete darüber, in eine entscheidende Runde getreten. Heute, am 1. Dezember 2022, fand der Abschluss des ersten wichtigen Bauabschnittes statt: das Richtfest zur zweigeschossigen Aufstockung der zwei seit den 50er-Jahren bestehenden Gebäuderiegel mit den Hausnummern 19 bis 29. Damit gehört dieser sogenannte Rohbau nicht zu einem alleinstehenden Haus, hier wurden auf bestehenden Mehrfamilienhäusern zwei Etagen draufgesetzt. Dazu sprach der Zimmerer Ulrich Finkemeyer seinen traditionellen Richtspruch mit guten Wünschen und abschließendem Schnaps, am Ende ließ er das Glas erwartungsgemäß zerspringen.
Einleitend hat der Vorstand der OSTLAND, Andreas Wahl, noch über Einzelheiten zum Projekt mit insgesamt rund 1.500 Quadratmeter zusätzlichem Wohnraum gesprochen. ,,Stadt-Dach-Fluss“ heißt das vorbildliche Projekt mit Investitionen in Höhe von rund 9 Millionen Euro. Es musste dafür kein teures Grundstück gekauft oder ein neues Gebäude errichtet werden. ,,Mit diesem innovativen und klimaverträglichen Projekt wächst die OSTLAND über sich hinaus“, sagte er.
Ein Bauprojekt mit pünktlicher Durchführung
In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro „Lindener Baukontor“ vom Lichtenbergplatz und vielen erfahrenen Dienstleistern aus der Region Hannover gelingen mitten in einer anspruchsvollen Zeit Punktlandungen. Der auch anwesende Bezirksbürgermeister Jörg-Rainer Grube erwähnte dazu am Rande der Feier, dass er sich schon früher eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Lindener Unternehmen gewünscht hatte.
Wörtlich sagte er:
Ich begrüße das Projekt sehr! Es setzt Konzepte um die wir schon in der Sanierung Linden – Nords (vor über 30 Jahren!) angeregt hatten. Und es wird umgesetzt von einer Genossenschaft (Kommentar der Redaktion: die Ostland ist in der Stephanusstraße ansässig) und einem Lindener Architekturbüro und gibt damit eine wichtige Antwort auf die zunehmende Gentrifizierung des Stadtteils. Wir brauchen weit mehr Engagement dieser Art, besonders auch durch die Wohnungsgenossenschaften, die zum Beispiel alle Dachgeschosse schnell und günstig ausbauen könnten, besonders auch, da dort der teure Grundstückkauf nebst der Erschließungskosten komplett entfällt und so viel Spielraum für günstige Mieten lässt.
Der erstmögliche Bezug der neuen 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen, die dem reibungslosen Baufortschritt von ,,Stadt-Dach-Fluss“ zu verdanken sind, steht voraussichtlich im März 2023 an. Bis zum geplanten Projektabschluss im 3. Quartal 2023 wird das Quartier an der Leine mit seinen 72 Bestandswohnungen und den 24 zusätzlichen Wohnungen deutlich aufgewertet sein. Es entstehen neue 1- bis 3-Zimmerwohnungen mit einer Wohnfläche zwischen 35 und 82 Quadratmetern sowie 3- und 4-Zimmer-Maisonettewohnungen mit einer Wohnfläche zwischen 91 und 107 Quadratmetern.
Mit diesen Besonderheiten verblüfft das Projekt ,,Stadt-Dach-Fluss“:
- Innovative Architektur: Der neue Wohnraum, der im 4. und 5. Stock der Gebäude aus den 50er-Jahren entsteht, ist Dachaufstockungen zu verdanken. Aus Dachböden, die nicht mehr genutzt wurden, wird attraktiver Wohnraum.
- Fassadendämmungen erhöhen die Energieeffizienz der Gebäude in der Röttgerstraße. Zusätzliche Balkone sowie neu gestaltete Außenanlagen machen das gesamte Wohnquartier fit für die Zukunft.
- Photovoltaikanlagen auf den Dächern ermöglichen günstigen, klimaneutralen Mieterstrom. lnsgesamt 216 Photovoltaikmodule mit einer Gesamtleistung von 86,4 kWp sollen pro Jahr rund 40 Tonnen CO₂ einsparen.
- 3D-Visualisierungen auf einer exklusiven Vermarktungsplattform laden Interessenten zu digitalen Rundgängen ein. Sie machen die neuen Wohnungen virtuell ,,begehbar“.
Zum Schluss die Frage: Was kostet die Mieter das Ganze?
Es geht hoch hinaus mit den neuen 4. und 5. Stockwerken, wie die Ostland beschreibt. Aber auch mit den Mietpreisen? In einem Gespräch mit Punkt-Linden wies Andreas Wahl abermals auf die genossenschaftlichen Eigenschaften der Ostland hin. So werden die Quadratmeterpreise der neuen Wohnflächen bei ca. 10 € und höher liegen. Trotzdem die Bestandswohnungen renoviert und mit zusätzlichen Balkonen versehen wurden, was zu einer Mieterhöhung berechtigt, soll es zu einem Preis von ca. 6 € kommen.