Wohnraum erweitern, alte schlecht genutzte Flächen neu bebauen

Baustelle an der Röttgerstraße
Blick auf die derzeitige Baustelle an der Röttgerstraße

Punkt-Linden ist vor kurzem in Linden-Nord die Röttgerstraße in Richtung Otto-Wels-Straße entlanggekommen. Neugierig geworden sind wir durch einen Blick vom Radweg Zur Schwanenburg aus. Von dort aus zu sehen passiert viel Neues an der nahen Bebauung, indem die Ostland die dort stehenden Häuserblöcke mit den Hausnummern 19, 21, 23, 25, 27 und 29 isoliert aber auch gleichzeitig aufstockt. Wir berichteten darüber.

Das neue Erscheinungsbild dieses Projekts, das auf dem Bauschild vor den Häusern zu sehen ist, will irgendwie nicht so nach Linden-Nord passen: „Stadt-Dach-Fluss“ (mit einem durchschimmernden „Land“ bei dem Wort „Dach“). Es ist aber ein geschickter Schachzug, den Blick auf die Leine und Herrenhausen mit seinen Gärten zu ermöglichen. Gleichzeitig befindet man sich hier verkehrsgünstig gelegen in etwa 200 m Entfernung zur Limmerstraße mit Stadtbahn-Haltestelle.

Garagenhof Otto-Wels- Ecke Röttgerstraße
Garagenhof an der Ecke Otto-Wels-/Röttgerstraße

Der Garagenhof an der Ecke Röttger/Otto-Wels-Straße nebenan erscheint da hingegen völlig aus der Zeit gefallen zu sein. Es sieht hier aus wie in den Fünfzigern. Man wollte damals den Autos was Gutes tun. Außerdem wird aber aus heutiger Sicht gleichzeitig eine große Menge Stadtraum von über 2.000 m² offensichtlich für diese vergeudet. Erfahrungsgemäß sind einige der Garagen mit Trödel vollgestellt, was im Übrigen als Fehlnutzung einer Garage geahndet werden könnte.

In der heutigen Zeit der Umwelt- und Verkehrsproblematik ist es doch angebracht, etwas Weiterbringendes zu schaffen. Ein energie- und platzsparendes Projekt, gleichzeitig zum Stadtteil passend, vielleicht noch mit einer Tiefgarage wäre angebracht. Das könnte auch die Straßen entlasten. Wahrscheinlich würde dieser neue (Investoren-) Wohnraum unbezahlbar werden. Es gab tatsächlich mal Zeiten, da sind nicht nur private Wohnungen gebaut worden – dies an die Adresse der Bezirks- bzw. Stadtverwaltung.

Am Ende bleibt nur die Hoffnung, dass die bestehenden erweiterten Wohnblöcke in Zukunft noch bezahlbar bleiben, gerade für die 72 Bestandswohnungen. Obendrauf für die 30 neuen zusätzlichen Wohnungen wird es sicher teuer, das kann man als Variante der Gentrifizierung bezeichnen. Vielleicht hat ja der besagte Garagenhof noch eine (gute) Zukunft.

Bildnachweis: Ralf Borchardt