Neues Wandbild für den Chemiker Julius Unger in der Ungerstraße

Haus Ungerstraße Ecke Hennigesstraße
Haus an der Ecke Ungerstraße 18/Hennigesstraße

An der Ecke Ungerstraße/Hennigesstraße in Linden-Nord ist Anfang dieses Jahres ein neues Wandbild entstanden. Die meisten Vorübergehenden haben sich sicher schon gefragt, was die Anreihung von Buchstaben unter dem Namen Julius Bodo Unger CH₃–(CH₂)₁₄–COONa zu bedeuten hat. Wer in der Schule im Chemie-Unterricht etwas aufgepasst hat, erkennt dieses Kurzzeichen als eine chemische Strukturformel.

Es handelt sich dabei genau um Natriumpalmitat, das Natriumsalz der Palmitinsäure – einer gesättigten Fettsäure mit 16 Kohlenstoffatomen – so viel Theorie bis hier. Unger war im 19. Jahrhundert in der Chemie aktiv, und Natriumpalmitat spielte dabei eine große Rolle in der Seifenherstellung – einem der klassischen chemischen Industriezweige jener Zeit.

Als Unternehmer setzte sich Unger unter anderem auch für die Anwendung chemischer Erkenntnisse in der industriellen Praxis ein, insbesondere in der Seifen- und Farbenherstellung. In Linden-Nord betrieb er an der Leine ab 1852 die Ungersche Seifenfabrik, deren genaue Lage heute schwer zu bestimmen ist.

Tigris
Tigris
Wilhelm-Bluhm-Straße 40
30451 Hannover
Linden-Nord

Das Wandbild

Wandbild an der Ungerstrasse
Wandbild an der Ungerstraße

Leider konnte die Redaktion keine tiefergehenden Informationen zum eigentlichen Wandbild herausfinden. Es könnte also sowohl eine chemische Hommage an Ungers Werk, der am 23. Januar 1819 geboren wurde und am 9. Juni 1885 in Linden gestorben ist, sein. Auch ein ästhetisches Statement über die Verbindung von Wissenschaft und Alltag wäre möglich.

Die Frage, warum „Bodo“ im Namenszug zu „Bode“ wurde, konnte gelöst werden: Es ist der Nachname des neuen Hausbesitzers. Die Rätsel um das kreisförmige Zeichen unter der Formel sowie die Lage der ehemaligen Fabrik bleiben weiter bestehen. Vielleicht kann ein Leser der Redaktion Punkt-Linden weiterhelfen.

Bildnachweis: Ralf Borchardt

7 Gedanken zu „Neues Wandbild für den Chemiker Julius Unger in der Ungerstraße“

  1. 1. Kreise sollen wahrscheinlich Seifenblasen darstellen ( weis sicher Herr Bode).
    2. Die Lage der Firma ist – laut Wikipedia – wohl dort, wo heute der Spielplatz auf der Faustwiese ist.

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7 Gedanken zu „Neues Wandbild für den Chemiker Julius Unger in der Ungerstraße“

  1. 1. Kreise sollen wahrscheinlich Seifenblasen darstellen ( weis sicher Herr Bode).
    2. Die Lage der Firma ist – laut Wikipedia – wohl dort, wo heute der Spielplatz auf der Faustwiese ist.

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