Baubeginn Fössebad für November 2025 geplant

Seit Jahrzehnten haben viele Kinder aus Linden-Limmer im Fössebad das Schwimmen gelernt. Nun nimmt die Stadt Hannover einen Anlauf zum Neubau. Ein privates Generalunternehmen wurde für den Neubau des Fössebad an der Liepmannstraße in Limmer gefunden. Der Baubeginn ist für November 2025 geplant.

Ursprünglicher Lageplan Neubau Fössebad
Ursprünglicher Lageplan Neubau Fössebad

Öffentlich-private Partnerschaft für den Neubau

Der Neubau erfolgt als sogenanntes ÖPP-Projekt (öffentlich-private Partnerschaft), das im Rahmen eines europaweiten Teilnahmewettbewerbs ausgeschrieben wurde. Das beauftragte Bauunternehmen wird das Bad im Auftrag der Stadt errichten, die erst nach Fertigstellung die Bezahlung leistet. Erste Pläne wurden gestern in einer vertraulichen Sitzung des Ausschusses für Sport, Bäder und Eventmanagement sowie des Stadtbezirksrats Linden-Limmer vorgestellt.

Modernes Kombibad mit umfangreichen Freizeitangeboten

Während der Bauphase bleibt das alte Hallenbad weiterhin nutzbar und wird erst nach Fertigstellung des Neubaus abgerissen. Geplant ist ein familienfreundliches Kombibad, das ein Hallenbad mit einem Freibad kombiniert. Das neue Fössebad soll unter anderem folgende Attraktionen bieten:

  • 50-Meter-Becken, mit Tribüne für bis zu 250 Zuschauer, geeignet für Sportwettkämpfe.
  • Sprungbecken mit 1- und 3-Meter-Sprungmöglichkeiten.
  • Nichtschwimmerbereich mit Angeboten für Schwimm- und Aquafit-Kurse.
  • Planschbecken für Kleinkinder.
  • Große Liegewiese mit diversen Sportmöglichkeiten.
  • Freizeit- und Sportanlagen wie Beachvolleyballfeld, 3×3-Basketballplatz und Calisthenics-Parkour.

Die außerhalb des Bads gelegenen Sportanlagen sollen im Sommer vom Freibad aus zugänglich sein und im Winter von der Liepmannstraße aus genutzt werden können.

Finanzierung und Genehmigungsprozess

Die Baukosten werden auf rund 55 Millionen Euro geschätzt, wobei 6 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ als Fördermittel bereitgestellt werden. Ursprünglich waren 20 Millionen Euro eingeplant, später wurde die Kalkulation auf 30 Millionen Euro erhöht.

Bevor der Bau beginnen kann, müssen der Rat der Stadt Hannover und die Kommunalaufsicht den Plänen noch zustimmen. Die Stadtverwaltung hat dazu eine Drucksache zur Auftragsvergabe vorgelegt. Nach der voraussichtlichen Beratung und Beschlussfassung im März 2025 wird der ÖPP-Vertrag der Kommunalaufsicht zur Prüfung und Freigabe vorgelegt. Sobald die Zustimmung vorliegt, plant die Landeshauptstadt, den Vertrag mit dem erfolgreichen Bieter im zweiten Quartal 2025 abzuschließen.

Geschichte des Fössebad

Fössebad mit Bethlehemkirche 50er-Jahre
Fössebad Anfang der 50er-Jahre mit Bethlehemkirche im Hintergrund

Das Fössebad hat eine lange Geschichte. Bereits 1838 gab es ein Flussschwimmbad an der Fösse mit salzhaltigem Wasser. 1955 begann die Stadt Hannover mit den Planungen für ein modernes Hallenfreibad. Der Bau erfolgte von 1956 bis 1960 für 5 Millionen D-Mark. Das heutige Fössebad war das erste kombinierte Hallen- und Freibad in der Bundesrepublik Deutschland. Seit 2011 ist das frühere Freibad wegen technischer Mängel geschlossen.

Bildnachweis: Lindenspiegel, Postkarte

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