Die Leinertbrücke gilt als wichtige Verkehrsader zwischen der Kernstadt Hannover und Linden. Sie verbindet über die Spinnereistraße die Calenberger Neustadt und das Ihme-Zentrum. Gerüchten zufolge soll die Brücke mit einem Teilneubau versehen werden, was bei den Autofahrern ungute Erinnerungen an die Baumaßnahme der Benno-Ohnesorg-Brücke hervorruft, die sich über mehrere Jahre erstreckte. Die Stadt bestätigt diese Gerüchte jedoch nicht, es soll nur „saniert“ werden, in welchem Umfang ist noch nicht klar.
Sanierung und weitere Baumaßnahmen – Nadelöhr Leinertbrücke mit Dauerstau?
Brückensanierungen sind generell für die Sicherheit unverzichtbar, gerade im Hinblick auf die stetig steigende Zahl an Fahrzeugen und die immer gewichtigeren Schwerlasttransporte. Allerdings strapazieren Langzeitmaßnahmen wie bei der Benno-Ohnesorg-Brücke zwischen Calenberger Neustadt und Linden, die Nerven aller Verkehrsteilnehmer und behindern den Straßenverkehr extrem. Über fünfeinhalb Jahre brauchte es, um 100 m Teilneubau fertigzustellen. Das lag nicht zuletzt auch daran, weil es beim Hochbahnsteigbau Probleme gab.Der Beginn der Sanierungsarbeiten an der Leinertbrücke ist im Herbst 2019 geplant. In den gleichen Zeitraum fallen die umfangreichen Arbeiten für den Hochbahnsteig Braunstraße an der Glocksee, die vermutlich erst 2022 abgeschlossen sein werden. Gleich nebenan entsteht die neue Enercity Zentrale der Stadtwerke. Laut Aussage der verantwortlichen Infra werden die Sanierungsarbeiten der Leinertbrücke die Arbeiten am Hochbahnsteig nicht beeinflussen.
Für die Stadtwerke ist eine abgestimmte Koordination allerdings immens wichtig. Unter der Brücke verlaufen die Fernwärmeleitungen des Heizkraftwerks Linden, über welche die Innenstadt versorgt wird. Im Gespräch mit der HAZ betonte Sprecher Carlo Kallen: „Die Leitungen für die Fernwärmeversorgung sind das Anspruchsvollste, wir werden das Vorgehen mit der Stadt abstimmen.“
Stadt dementiert Gerüchte: Weder Totalsanierung noch Abriss
Die Stadtvertreter sprechen bislang von „Sanierungsarbeiten“, wobei Ausmaß, Dauer und Details der Sanierung jedoch noch nicht abschließend definiert sind. Bezirksrat Thomas Ganskow (Piratenpartei) meint, dass es „mit ein paar Spachtelarbeiten“ nicht getan sein wird und stellte vorsorglich eine Anfrage an die Verwaltung, um genauere Auskünfte in der nächsten Gremiumssitzung zu erhalten.
Auch über die konkrete Verkehrsführung gibt es bisher noch keine Angaben. Die vierspurige Brücke Spinnereistraße fungierte beim Teilabriss der Benno-Ohnesorg-Brücke als Ausweichstrecke. Während der Sanierung der Leinertbrücke kann jedoch die in jeder Fahrtrichtung einspurig verlaufende Benno-Ohnesorg-Brücke Ausweichverkehr nur begrenzt aufnehmen.
Gerüchte über Abriss oder Teilneubau der Leinertbrücke werden von der Stadt dementiert, die zudem eine positive Sicht auf die Dinge anstrebt. Gegenüber der HAZ versicherte Bauamtssprecherin Michaela Steigerwald: „Sobald der Umfang festgelegt ist und eine zeitliche Vorstellung über die bauliche Ausführung vorliegt, wird die Verwaltung wie üblich rechtzeitig informieren“.
Namensgeber der Leinertbrücke: Der verdiente Vorkriegs-Oberbürgermeister Robert Leinert
Benannt ist die Brücke, die allgemein als Spinnereibrücke bezeichnet wird, nach dem ersten sozialdemokratischen Oberbürgermeister der Stadt Hannover Robert Leinert, der von 1918 bis 1924 im Amt war.