Im Stadtteil Limmer in der Straße Am Lindener Hafen standen seit 1937 ein Speicher und ein Getreidesilo. Nachdem Agravis (früher Raiffeisen Hauptgenossenschaft Hannover, jetzt Agravis Raiffeisen AG) diesen Standort aufgegeben hatte, kommt nun neues Leben auf zwei benachbarte Hafengrundstücke. Auf dem Grundstück mit der Hausnummer 32 direkt neben dem alten Siloturm entsteht ein moderner Bürokomplex mit begrünter Fassade mit Namen Centralsilo. Auf das Nachbargrundstück mit der Hausnummer 30 zieht 2022 die Firma kraftwerk, die derzeit auf dem Ökologischen Gewerbehof Linden an der Faust ansässig ist.
Bürogebäude Centralsilo
Das Projekt Centralsilo wird in Kürze für alle sichtbar, wenn 2022 der Bau dieses besonderen Gebäudes losgeht. Inzwischen liegt die Baugenehmigung der Stadt Hannover für den rund 24 Millionen Euro teuren Neubau mit 9.600 m² Büroflächen vor, der im Jahr 2023 fertiggestellt sein soll.
An einen 1937 gebauten Siloturm wird ein achtgeschossiges Passivhaus-Gebäude angebaut. Bemerkenswert ist, dass der Neubau die für 2050 gesteckten Klimaschutzziele erfüllen wird. Auf Anfrage von Punkt-Linden teilt der Geschäftsführer Torsten Schwarz mit, dass mit der geplanten Warmmiete Klimaschutz für künftige Nutzer*innen bezahlbar sei. Der alte Siloturm soll dauerhaft erhalten bleiben, ein endgültiges Nutzungskonzept besteht dafür noch nicht.
Die Centralsilo KG übernimmt als Bauherrin die Planung der PassivHausKonzepte GmbH, die in Hannover bereits einige Passivhaus-Projekte umgesetzt hat. Das Gebäude liegt direkt am Stichkanal, die Mieter*innen arbeiten zukünftig mit Blick auf das Wasser und die Industrielandschaft. Die Flächen sind flexibel gehalten und lassen Einheiten ab 200 m² für Coworking-Spaces, Büros und Manufakturen zu.
Die Glasfassaden mit Begrünung geben dem Gebäude nicht nur Schatten. Die dort in loser Folge angeordneten Loggien machen es möglich, sich dort zu treffen und den Blick auf Hannover, das Wasser und den interessanten Standort des Lindener Hafens zu genießen.
Firma kraftwerk bebaut das Nachbargrundstück
Besonders innovativ ist das Energiekonzept. Direkt neben dem Centralsilo baut mit kraftwerk eine weitere Firma aus Linden ihren Firmensitz. kraftwerk hat sich mit dem Bau von Blockheizkraftwerken einen Namen gemacht und plant ihren Umzug vom Ökologischen Gewerbehof Linden für 2022 ebenfalls in den Hafen. Die überschüssige Energie (Abwärme) durch die Probeläufe auf den Testständen der dort hergestellten Anlagen von kraftwerk, die in der Regel ungenutzt bleibt, wird zukünftig direkt dem Centralsilo zugeleitet. Ein zukunftsweisendes Konzept.
Mit den neu entstehenden Gebäuden, der Sanierung von Bestandsbauten wie etwa bei dem Projekt von Hannover-Docks und der bereits auf dem Areal des Lindener Hafens mit mehreren Gebäuden vertretenen Bürogebäude der Firma ZF Wabco wird eine neue Nutzung des Geländes sichtbar. Die unterschiedlichen Nutzungen auf dem Gelände – von einem Hafenumschlagplatz bis zum Gewerbequartier mit Bürogebäuden – machen den Reiz des Lindener Hafens zukünftig aus.