Es sind nicht nur große Kapitalgesellschaften die hier ihren Reibach machen, sondern auch kleine Familienbetriebe, die sich in der Form von GmbH &Co. KG ihren Kuchen vom Wohnungsmarkt abschneiden. Diese kaufen in Zeiten des aktuell billigen Geldes günstig ältere Häuser und renovieren die Wohnungen dann billigst nach dem forcierten Auszug der Altmieter. Diese werden dann über AirBnB tageweise oder als möblierte Wohnungen angeboten. So wurden auch während der Corona-Beschränkungen in der Deisterstraße in Linden-Süd munter tageweise Kurzzeitbeherbergungen angeboten, ohne Rücksicht auf die Altmieter. Bei AirBnB sind diese Unterkünfte unter so wohlklingenden Namen wie „Cozy City Jungle in Hanover‘s trendy neigbourhood“ oder „Cozy City Apartment“ von einem Superhost Glenn angeboten worden. Ob die Lindener Nachbarschaft das „cozy“ findet darf, genau wie bei den anderen Häusern, die der Wohnraumumnutzung in Linden-Süd zugeführt wurden, zumindest bezweifelt werden.
Bei dem Geschäftsmodell der möblierten Wohnung werden auch und gerade von kleinen Anbietern billig ausgestattete Unterkünfte zu horrenden Preisen angeboten. Statt den in Linden nach dem Mietspiegel üblichen Quadratmeterpreisen von gut 6 Euro wird mit über 32 Euro mehr als das Fünffache erzielt.
Nach Berechnungen des Mieterbundes müsste der Wert der Möblierung bei den Wohnungen in der Deisterstraße in Linden-Süd etwa 25.000 Euro betragen, um solche Mietpreise zu rechtfertigen. In der Realität sind diese Unterkünfte lediglich mit einem einfachen IKEA-Programm ausgestattet, das unter 1000 Euro liegt. Die Profithöhe bei dieser Art der Gentrifizierung liegt also auf der Hand.