Wasserstadt: Bewohner*innen warten auf „Grünen Finger“

Grüner Finger Planentwurf
Grüner Finger Planentwurf

„Damit ein gutes Miteinander in der inzwischen größtenteils bewohnten Wasserstadt Limmer gelingt, braucht es Orte der Begegnung. Deshalb wird dringend ein öffentlicher Kinderspielplatz benötigt. Dringend ein Ort, an dem Kinder und ihre Eltern, ja überhaupt alle Anwohner, in Kontakt kommen können. Der momentan frühest geschätzte Termin Sommer 2025 als Baubeginn des Grünen Fingers ist unbedingt zu halten!“, wünscht sich Monika Neubacher-Fesser. Die Kinderbuchillustratorin ist vor guten zwei Jahren am Julienne-Trouet-Platz eingezogen und war damit eine der ersten Bewohner*innen der Neubausiedlung. Wie viele ihrer neuen Nachbarn wartet sie sehnlichst auf eine ansprechende Gestaltung der Außenanlagen.

Zur Planung gab es eine Beteiligung von Kindern

Der „Grüne Finger“, ein knapp 6.000 m² großer Grünzug mit Spielangeboten am Rande des ersten, bis auf die Gebäude der Baugemeinschaft JAWA bereits weitgehend fertiggestellten Bauabschnitts der Wasserstadt, ist seit Dezember 2022 in Planung. „Nach der Beteiligung im Rahmen des Funktionsplans gab es im Februar 2023 eine umfangreiche Kinderbeteiligung mit etwa 20-25 Kindern und etwa 8-10 Begleitpersonen, die mit der Landeshauptstadt Hannover abgestimmt und gemeinsam durchgeführt wurde. Die vielfältigen Ideen der Kinder wurden als Grundlage der Planung und Bezugspunkte für die entwurfliche Planung verwendet. Im Vergleich zu anderen vergleichbaren Beteiligungen war der Input im Grünen Finger sehr gut, sehr umfassend und hilfreich für die Planung“, sagt Björn Bodem, Gesellschafter des auf Landschaftsarchitektur spezialisierten Planungsbüros chora blau, das von der Stadt beauftragt wurde.

Die baldige Realisierung der Grünanlagen der Wasserstadt Limmer sei ausdrücklicher Wunsch der Bewohnerinnen und Bewohner, meint auch Michael Klenke, der als CDU-Einzelvertreter im Stadtbezirksrat Linden Limmer sitzt: „Es ist daher besonders entscheidend, die ohnehin schon für diesen Zweck und in Anbetracht der aktuellen und zu erwartenden Anwohneranzahl sehr sparsam bemessene Fläche für alle zukünftigen Nutzergruppen adäquat zu gestalten und ohne zeitlichen Verzug mit diesem berechtigten Anspruch nutzbar umzusetzen“, so Klenke.

Zunächst muss der Stadtbezirksrat grünes Licht geben

Eine im Sommer 2024 von der Stadtverwaltung den politischen Gremien vorgelegte Drucksache hat den Titel „Kostensteigerungen öffentliche Grünflächen im Neubaugebiet Wasserstadt Limmer 1. BA“. Dazu hat Klenke jetzt einen Änderungsantrag formuliert, über den auf der nächsten Sitzung des Bezirksrats am 6. November 2024 beraten werden soll. Zur Optimierung des Vorentwurfs von chora blau Landschaftsarchitektur fordert er zahlreiche Änderungen im Detail sowie eine baldige Umsetzung: „Die Gestaltung des Areals ‚Grüner Finger‘ ist ohne zeitlichen Verzug vorzunehmen, da den aktuellen Bewohnerinnen und Bewohnern der Wasserstadt Limmer Aufenthalts-, Begegnungs- und Spielflächen fehlen und diese Flächen zeitnah von den Betroffenen ausdrücklich gewünscht werden.“

Intensiv diskutiert wurde das Thema Grün am gestrigen 29. Oktober 2024 bereits in der Bürgerinitiative Wasserstadt. Nach dem „Uferpark“ entlang des Kanals und der anstehenden Entscheidung zum „Funktionsplan Grün“ für den in Planung befindlichen zweiten Bauabschnitt beschäftigt sich die Initiative seit langem mit der Gestaltung der Freiflächen im Plangebiet. Insbesondere geht es dabei auch um die Minimierung von Nutzungskonflikten zwischen dem Interesse an Kinderspielplätzen und den Ruhebedürfnissen der Anwohner. „Für Kinder und Jugendliche ist in Limmer bisher wenig getan worden“, so eine Bürgerstimme am letzten Dienstagabend.