Wasserski auf der Leine – Club musste Gelände räumen

Wasserskiclub, Blick von der Straßenseite
Wasserskiclub, Blick von der Straßenseite

Der Wasserskiclub Hannover e. V. blickt auf eine reiche Tradition zurück. Seit Jahrzehnten befindet sich das Clubgelände in der Straße „In den Kämpen“, direkt neben dem beliebten Biergarten Dornröschen und umgeben von zahlreichen Kleingärten. Einzigartig in Deutschland, bietet der Club eine Wasserskistrecke auf der Leine zwischen der Dornröschenbrücke und der Schwanenburgbrücke, die sich mitten in der Stadt befindet. Diese Lage erlaubt es Passanten, den Wasserskifahrern während des Trainings zuzusehen.

Das Clubgelände, gekennzeichnet durch ein historisches Fachwerkhaus, wird seit 1964 von der Stadt gepachtet. Aufgrund seiner Baufälligkeit steht das Gebäude allerdings leer. Der um das Haus gebaute Bauzaun ist eine seit 2022 bestehende Sicherungsmaßnahme, um Personenschäden durch herabfallende Dachziegel zu verhindern. Ein einzelner Ziegel war damals auf das Nachbargrundstück gefallen.

Derzeit verhandelt der Club mit der Stadt über einen Sport-Erbbaupachtvertrag, der auch das marode Gebäude umfassen würde, dessen Abriss droht. Ende 2023 hat der Club das von der Stadt Hannover gepachtete Gelände geräumt, in der Hoffnung auf eine zukünftige Nutzungsmöglichkeit. Laut Aussage des Vereinsvorstands Michael Meier gegenüber der HAZ erfolgte die Räumung des Geländes aufgrund der Überlegungen der Stadt, das Gebäude möglicherweise abzureißen. Der Club steht diesem kritisch gegenüber und hatte sich mit der Stadt auf eine Sanierung geeinigt, im Austausch für einen langfristigen Erbpachtvertrag. Bereits in der Saison 2023 war daher ein Vereinsbetrieb nicht möglich, auch für dieses Jahr ist dieser noch völlig offen.

Ein Investor aus den Reihen der Clubmitglieder hatte sich bereit erklärt, die anfänglichen Sanierungskosten zu tragen. Jedoch reicht die anfangs veranschlagte Summe von 600.000 Euro bei Weitem nicht aus. Meier bedauert die mögliche Zerstörung des schönen Gebäudes, da mit seinem Verschwinden auch die Baurechte erlöschen würden. Auf dem 1540 Quadratmeter großen Areal ist eine Neubebauung nicht gestattet, da kein Bebauungsplan vorliegt und das Gelände im Hochwasserschutzgebiet südlich des Bremer Damms liegt. Diese prekäre Lage gefährdet die Zukunft des Wasserskiclubs.

Die Stadt versichert, es sei weiterhin gemeinsames Ziel, den Standort für den bisherigen sportlichen Zweck zu erhalten. Aktuell würden Varianten zur weiteren Nutzung der Immobilie durch den Wasserskiclub geprüft. Ob das Fachwerkhaus abgerissen wird oder nicht, sei Bestandteil der Prüfung.

Bildnachweis: Martin Illmann