Medienhaus Hannover: Frischer Wind und Neustart am alten Ort

Geschäftsführerin Simone Beer mit Praktikantin Hannah
Geschäftsführerin Simone Beer mit Praktikantin Hannah

„Diesen kreativen Ort rette ich“, sagt Simone Beer über ihr Motiv, sich im Medienhaus zu engagieren. Die u. a. als langjährige Macherin des Kulturpalastes in der Deisterstraße 64 bekannt gewordene Sozialpädagogin ist seit Sommer 2024 als Geschäftsführerin des Medienhauses tätig. „Hier ist noch alles etwas sperrig und in der Außensicht schlimm, aber innen drin sind wir alle hochmotiviert!“ beschreibt sie die derzeitige Lage.

Lange Tradition künstlerischer Medienaktivitäten

„Das Medienhaus ist ein Verein zur Förderung künstlerischer Medienaktivitäten in Niedersachsen“, so die Selbstdarstellung im Internet. Als Verein für Visuelle Kommunikation (VVK) wurde er 1982 von Kunststudenten gegründet und 1984 ins hannoversche Vereinsregister eingetragen. Durch Einnahmen aus internationalen Seminaren konnten zum April 1987 die Räume am Schwarzen Bären angemietet und ausgebaut werden.

Ekki Kähne
Ekki Kähne

Die Gründung des Medienhaus Hannover erfolgte im Juli 1993 mit Übernahme des VVK und Einstellung der Bereiche Bildende Kunst und Galeriebetrieb. Schon bald gab es ein Video-Produktions-Studio mit Konzentration auf Medienkunst und neuer Bild- und Tontechnik. Der künstlerische Leiter Ekki Kähne konnte viele neue Kontakte knüpfen und war über Jahrzehnte Motor und Gesicht des Medienhauses.

Unter seiner Leitung gehörte das Medienhaus Hannover – oft mit der bereits 1978 gegründeten MedienWerkstatt Linden mit Sitz Charlottenstraße 5 verwechselt – zu den Pionieren im Aufbau von neuen Sendeformaten im Internet, heißt es auf der vereinseigenen Website. 2024 ist Kähne in Rente gegangen, damit wurde ein Neustart der Einrichtung ermöglicht.

Hypnoseinstitut Hannover
Hypnoseinstitut Hannover
Lister Meile 45
30161 Hannover

Institutionelle Förderung von der Stadt Hannover

Schon jahrelang überzeugt die Einrichtung mit laufenden Veranstaltungen unter Mitwirkung internationaler Medienschaffender. Institutionelle Förderung gewährte lange Zeit das Land Niedersachsen, heute gibt es für den laufenden Betrieb jährliche Zuwendungen vom städtischen Kulturbüro in der Größenordnung von gut 30.000 Euro.
Die neue Geschäftsführerin Simone Beer will mit ihrem Team, zu dem auch mehrere Medienschaffende und eine Praktikantin gehören, an die Traditionen anknüpfen, aber auch frischen Wind in das Projekt bringen. Ein großes Event – eine überregionale KI-Konferenz – ist für 2027 in Planung.

Einmal die Woche gibt es im Medienhaus einen „Jour fixe“ aller Beteiligten, der „Coworking-Space“ soll aufgeräumt und der Vorführraum neu gestaltet werden, so Beer. Das Sende-Studio von „radio Linden“ mit Heiko Vater bleibt erhalten, ebenso die Treffen des „Filmzirkels“, in dem rund 200 hannoversche Filmemacher organisiert sind. Einer von ihnen – jetzt im Medienhaus aktiv – ist Tosh Leykum. „Hier gibt es eine gute Chance zum Netzwerken“, sagt der Medienschaffende.

Bildnachweis: Martin Illmann, Wolfgang Becker, Ekki Kähne

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