Die ersten Opfer des Nazi-Regimes waren Menschen mit Behinderungen. Sie wurden ab Juli 1933 durch ein Gesetz systematisch erfasst. In der Folge sind ab 1939 über 100.000 Menschen mit Behinderungen Opfer der Nationalsozialisten geworden, an einigen wurden medizinische Versuche durchgeführt.
Am 4. September 2023 findet der Gedenktag für Menschen mit Behinderung, die in der Zeit des Nationalsozialismus Opfer von Verbrechen wurden, statt. Das Begegnungszentrum „Normal in Linden“ der Lebenshilfe Hannover, das ZeitZentrumZivilcourage und das inklusive Seminar „Geschichte erleben“ der Leibniz Universität Hannover haben zusammen anlässlich des Gedenktages eine Veranstaltung auf dem Lindener Marktplatz in Linden-Mitte organisiert.
In der Zeit von 16 Uhr bis 19 Uhr findet vor Ort eine Auseinandersetzung mit den Verbrechen statt. Dabei liegt die Aufmerksamkeit besonders auf lokalhistorisch aufgearbeiteten Biografien, die in Bezug zu der Region Hannover stehen. Neben der Thematisierung von Erinnern und Nicht-Vergessen in der Gegenwart kommen Menschen mit Behinderung zu Wort. Zudem ist es möglich, auch die eigenen Gefühle und Gedanken kreativ festzuhalten.
Wen die Themen emotional sehr belasten, sollte nicht oder nicht alleine kommen. Neben dem inklusiven Team gibt es vor Ort eine Gesprächsecke, die durchgehend mit einer Seelsorgerin besetzt ist.
Quelle: Landeshauptstadt Hannover