Eine Woche nach Beginn der Sommerferien wurde heute das Richtfest für den Erweiterungsbau des Humboldtschule gefeiert. Der dreigeschossige Bau in Linden-Süd mit einer Nutzfläche von etwa 7.200 Quadratmetern soll bis Sommer 2025 fertiggestellt werden. Zusätzlich wird das bestehende Gebäude mit rund 4.700 Quadratmetern Nutzfläche saniert. Ursprünglich sollte der gesamte Umbau bis Herbst 2025 abgeschlossen sein, aber Probleme beim Baugrund haben zu Verzögerungen geführt.
Gründe für den Neubau
Der Neubau ist notwendig, da das Land zum Abitur nach neun Schuljahren (G9) zurückkehrt. Zudem gewinnen Inklusion und Ganztagsschulen an Bedeutung. Die Rückführung der Schulaußenstelle an die Ricklinger Straße schafft zusätzlichen Raumbedarf.
Bauarbeiten auf dem Schulgelände
Auf dem Schulgelände sind umfangreiche Bauarbeiten geplant:
- Erster Bauabschnitt: Entlang der Ricklinger Straße entsteht ein rund 7.200 Quadratmeter großer Erweiterungsbau mit einem Klassen- und Fachraumtrakt sowie einer Dreifeldsporthalle. Dafür wurde das alte dreigeschossige Bestandsgebäude inklusive der Sporthalle und Unterrichtsräume abgerissen. An seiner Stelle und südlich des Bestandsgebäudes wird der Neubau als dreigeschossiges, langgestrecktes Atriumgebäude errichtet, das an einen Verbindungsgang des Bestands anschließt.
- Dreifeldsporthalle: Die Sporthalle, inklusive Umkleideräumen und Geräteräumen, wird auf dem Sportplatzniveau unter dem Straßenniveau der Ricklinger Straße gebaut. Über den Umkleiden befindet sich eine Tribüne mit 288 Sitzplätzen. Die Halle wird sowohl für den Schul- als auch für den Vereinssport genutzt und ist als Versammlungsstätte ausgelegt.
Berücksichtigung von Barrierefreiheit und ökologischen Aspekten
Bei der Planung des Neubaus wurden Barrierefreiheit und Inklusion berücksichtigt, beispielsweise bei der Erschließung, den WC-Anlagen, der Raumakustik und der Beleuchtung. Der Rohbau wird als Stahlbeton-Skelettbau errichtet, das Dachtragwerk der Sporthalle besteht aus Holz-Leimbindern. Die Fassade des Gebäudes wird mit Klinkern und langen Fensterbändern gestaltet, während die Sporthalle im oberen Bereich teilweise lichtdurchlässige Verglasungen zur optimalen Tageslichtnutzung erhält. Zudem werden ökologische Aspekte wie eine hochgedämmte Fassade, Fernwärme, ein extensiv begrüntes Flachdach, eine große Photovoltaikanlage und fassadenintegrierte Nisthilfen für Fledermäuse und Mauersegler berücksichtigt.
Sanierung des Bestandsgebäudes
Im zweiten Bauabschnitt wird das bestehende dreigeschossige Schulhauptgebäude aus dem Jahr 1962 saniert, umgebaut und energetisch verbessert. Auch die Aula mit 470 Sitzplätzen und Bühnenbereich wird saniert und brandschutztechnisch ertüchtigt. Die Bühne erhält einen barrierefreien Zugang und die Bühnentechnik wird erneuert. Die Sanierung soll bis 2027 abgeschlossen sein.
Im bereits 2010 sanierten Unterrichtsgebäude an der Ricklinger Straße erfolgen nur wenige Anpassungen für eine Übergangsnutzung durch die Verwaltung während der Sanierungsphase.
Neugestaltung der Außenanlagen
Auch die Außenanlagen werden neugestaltet. Auf dem Gelände zwischen Neubau und dem Baumbestand zur Ritter-Brüning-Straße entstehen Flächen für Sport, Spiel, Aufenthalt und einen grünen, schattigen Rückzugsbereich. Zwischen Mensa und Bestandsgebäude wird ein Schulhof für die jüngeren Schüler angelegt. Die beiden Schulhofbereiche werden durch einen barrierefreien Umlauf verbunden, sodass alle Spielfelder und Aufenthaltsbereiche barrierefrei erreichbar sind. Der Baumbestand zur Ritter-Brüning-Straße und ein Großteil der Bäume auf dem Schulgelände bleiben erhalten, wodurch die Außenanlagen grün und baumbestanden bleiben.
Kosten und Abschluss
Die geschätzten Kosten für den Neubau, die Sanierung und die Neugestaltung der Außenanlagen belaufen sich auf rund 59 Millionen Euro.
Quelle: Pressemitteilung LH Hannover