Die enercity AG ist im vergangenen Jahr mit dem Wunsch an die hannoversche Stadtverwaltung herangetreten, den Vorplatz vor dem Neubau ihrer Konzernzentrale eigenständig zu benennen. Dieser Platzbereich befindet sich im Privateigentum der enercity AG und wurde bislang der Braunstraße zugeordnet. Die Benennung von Straßen und Plätzen im jeweiligen Stadtbezirk ist dem Stadtbezirksrat vorbehalten, in der Calenberger Neustadt dem Stadtbezirksrat Mitte. In dessen Sitzung am 09. Oktober 2023 wurde einstimmig von allen Mitgliedern der Namensgebung Glockseeplatz zugestimmt.
Mit der Benennung ist eine Adressbildungsfunktion für das gesamte Gelände, für welches im Zuge mit dem Neubau die Braunstraße 25 festgesetzt worden ist. Diese Adressänderung ist dem Energieversorger bekannt und korrespondiert mit dem Benennungswunsch. Inzwischen wurde die Umbenennung nun offiziell vollzogen.
Als Namenspräferenz wurde seitens des Energieversorgers ein Zusammenhang mit dem historischen Begriff Glocksee geäußert: „Historisch entstand bereits ab 1826 Hannovers erste Gasanstalt auf dem Gelände der Glocksee, um die erste gasbetriebene Stadtbeleuchtung der damaligen Residenzstadt Hannover zu betreiben. Diesen Standort haben alle Rechtsvorgängerinnen der enercity AG weiter unterhalten und betrieben“.
Bis zur Fertigstellung des Neubaus residierte die enercity Firmenzentrale viele Jahre am Ihmeplatz 2 im Ihme-Zentrum.
Nach dem Buch „Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover“ von Helmut Zimmermann weist der Begriff „Glocksee“ auf den 1870 eingemeindeten Vorort gleichen Namens hin, der schon 1360 als „Klocse“ erwähnt wird. Dies war nach Recherche der HAZ darauf zurückzuführen, dass „in einem welfischen Lehnsregister von 1360 ein Weideland namens ‚dat Klocse‘ erwähnt wurde. Schon damals lag es im Überschwemmungsgebiet von Leine und Ihme. Die Wiesen standen regelmäßig unter Wasser. Gelegentlich war dort ein leises gluckern zur hören. In der mittelalterlichen Mundart nannte man das Geräusch ‚klucken‘; die Gegend, in der es passierte, war die ‚Klocke‘. Im Laufe der Zeit wurde daraus die Glocksee“.