„Die Justus-Garten-Brücke wurde im letzten Jahr im Durchschnitt täglich von ca. 4300 Radfahrern befahren“, so die städtische Pressesprecherin Janine Herrmann auf Anfrage von Punkt-Linden: „Ich kann momentan auch leider nicht viel mehr sagen.“ Zahlen zu den aktuell laufenden Verkehrszählungen an der Ihmequerung vermag die Stadt nicht herauszugeben. „Das Projekt Justus-Garten-Brücke kann, wie in Drucksache 15-1246/2021 S1 angegeben, erst nach Abschluss der Erneuerung der Dornröschenbrücke beginnen“, lautet die etwas kryptische Auskunft.
In dem genannten Beschlussvorschlag der Grünen im Stadtbezirksrat Mitte vom Sommer 2019 wurde folgender Auftrag formuliert: „Die Stadtverwaltung wird beauftragt, die Kapazität der überlasteten Justus-Garten-Brücke deutlich zu erweitern, bevor die Dornröschen-Brücke für knapp zwei Jahre gesperrt wird. Dazu entwickelt sie auch einen Finanzierungsplan und stimmt ihn auf Ratsebene ab. Bei der Planung soll der Bau einer zusätzlichen Brücke direkt neben der bestehenden Justus-Garten-Brücke vorrangig betrachtet werden. Diese zweite Brücke vermeidet Einschränkungen während der Bauzeit und ermöglicht nach Fertigstellung die Trennung von Fuß- und Radverkehr.“ Passiert scheint bei der Verwaltung seither wenig zu sein.
„Bei der Dornröschenbrücke sind wir gerade in der Vorbereitung der Ausschreibung und können zurzeit keinen belastbaren Zeitplan nennen. Sobald die Ausschreibung abgeschlossen und der Auftrag vergeben ist, wird es einen neuen (belastbaren) Zeitplan geben“, heißt es nun bei der Stadt. Die nicht nur wegen der tradierten Gemüseschlacht Linden gegen Nordstadt beliebte Leinequerung wird jährlich von rund zwei Millionen Radfahrer*innen genutzt. Bis zur Fertigstellung eines Neubaus könnten noch „dunkle Jahre“ vergehen.