Die Parkraumsituation in den drei Stadtteilen Linden-Nord, -Mitte und -Süd ist oft mehr als angespannt. Es gibt einfach für die Anzahl der in diesen dichtbesiedelten Vierteln angemeldeten Fahrzeuge zu wenig Parkflächen. Nach einer Statistik der Landeshauptstadt Hannover gab es zum 31.12.2021 insgesamt 4.766 Kraftfahrzeuge im Stadtbezirk Linden-Limmer, d. h. auf 1.000 Einwohner kommen 449 Kraftfahrzeuge. Dazu kommen noch die Pendler.
Diese Autos müssen irgendwo geparkt werden, dazu kommen eine nicht unerhebliche Anzahl an sogenannter gebietsfremder Verkehre. Das sind sowohl private und berufstätige Besucher als auch Veranstaltungsbesucher und Leute, die mit dem Auto in den Stadtbezirk zum Einkaufen fahren. So gibt es jetzt schon bei der normalen Nutzung der kleinen Straßen, Punkt-Linden berichtete über Bürgerbefragungen dazu.
Anzahl der Parkplätze nimmt ab
Die Zahl der zugelassen Fahrzeuge steigt ständig, auf der anderen Seite sinkt die Zahl der zur Verfügung stehenden Parkflächen im Straßenraum. Gründe dafür sind, daß frühere Freiflächen zunehmend bebaut werden und Flächen beispielsweise für Fahrradbügel und Außengastromie neu eingerichtet worden sind.
Das kommt den allgemeinen Forderungen nach mehr Freiraum für Bewohner, Fußgänger und Radfahrer sowie dem Umweltschutz zugute. Sobald die geplanten Velorouten eingerichtet werden, entfallen damit weitere „Laternenparkplätze“ in den Stadtteilen.
Abends wird alles zugeparkt
In den Abendstunden findet in vielen Straßen ein Parkplatzsuchverkehr statt, durch den unnötige Abgase in die Luft gepustet werden. Dabei wird regelrecht jede freie Ecke mit einer unendlichen Phantasie zugeparkt, was oftmals dazu führt, daß abgesenkte Bordsteine, Feuerwehrzu- und Garageneinfahrten blockiert sind. Es gab auch schon Gewalttaten gegen Falschparker, ein Parknotruf gibt es außerdem. Wenn in den Abendstunden eine regelmäßige Überwachung des Parkraums durch das Ordnungsamt durchgeführt werden würde, könnte die Stadt damit sicherlich die Knöllchenzahl deutlich erhöhen.
Resümee: Ein Parkraum-Management ist dringend erforderlich
In anderen Städten ist es schon Tatsache, daß das Parken für jeden Fahrzeugbesitzer kostenpflichtig ist. Nun wird laut über solche Möglichkeiten für weitere Stadtbereiche Hannovers nachgedacht, im Nikolaiviertel, der Innenstadt und in der Calenberger Neustadt gibt es schon Anwohnerparkplätze. Aktuell ist deshalb eine Steigerung der Knöllchenzahl nicht geplant, die Vergabe von Anwohnerausweisen ist viel effizienter.
Im Spar- und Konsolidierungskonzept der Stadt Hannover ist zu lesen, daß mit der Ausweitung der kostenpflichtigen Parkzonen die Schulden verringert werden sollen. Es wird von einer Staffelung nach Fahrzeuggewicht gesprochen, die Preise würden dann zwischen 30,70 € und 350 € liegen, was auch sozial und gerecht erscheint. Über die Staffelung ist noch nicht endgültig entschieden, aber es muss schon so sein, daß ein Kleinwagen günstiger als ein SUV ist. Dabei sind Faktoren wie große Familien, die ein größeres Auto benötigen, sowie die wenig sinnvollen Geländewagen zu berücksichtigten. Geplant sind diese Maßnahmen zunächst für die Südstadt, danach stehen die List, Oststadt, Bult, Nordstadt, Vahrenwald und auch das gesamte Linden auf der Liste. Wie eine Lösung für Pendler, Kurzzeitparker usw. aussehen könnte, ist noch völlig offen.
Nach einer Einführung dieser Maßnahmen sind regelmäßige Kontrollen wichtig, weil es sicher einige Fahrzeugbesitzer gibt, die sich darüber hinwegsetzen werden.