In der gestrigen Sitzung des Stadtbezirksrates Linden-Limmer standen wieder einmal die noch verbliebenden Conti-Altgebäude auf der Tagesordnung. Linken-Ratsherrn Luk List lässt hierbei nicht locker, wiederum hatte er mehrere diesbezügliche Fragen an die Stadtverwaltung gestellt, die diese im Rahmen der Sitzung beantwortet hat. Denn aus seiner Sicht wäre es wünschenswert, zumindest für Teilflächen dieses Industriedenkmales eine öffentlich zugängliche Nutzung vorzusehen. Auf diese Weise könnte dort auch eine Ausstellung zur Industriegeschichte Linden-Limmer eingerichtet werden.
Nach inoffizieller Information ist das vom Eigentümer aktuell beauftragte Gutachten zur Nitrosamin-Belastung der historischen Altgebäude zwischenzeitlich erstellt und von der Verwaltung angefordert.
List: Wann wird das Gutachten dem Bezirksrat uneingeschränkt und vollständig zur Verfügung gestellt?
Antwort Verwaltung:
Die Ergebnisse der aktualisierten Gutachten zur Schadstoffbelastung der Baudenkmale und zur toxikologischen Bewertung sind im Rahmen der regelmäßigen Baubesprechungen mündlich vorgestellt worden, liegen aber schriftlich zusammengefasst noch nicht vor. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist es nicht möglich, die Innenbauteile (Geschossdecken, Stützen und Wände) zu erhalten. Daher hat der Eigentümer ein Architekturbüro beauftragt, grundsätzliche Möglichkeiten eines in die historische Außenhülle eingestellten Neubaus zu untersuchen, der eine sichere Nutzung mit Aufenthaltsraumen gewährleisten könnte. Da die ersten schematisch dargestellten Vorschläge keine überzeugenden Lösungsansätze zeigen, plant die Verwaltung, selbst Machbarkeitsstudien zu beauftragen. So könnte das Spektrum grundsätzlicher, alternativer Planungsansätze erweitert und die daraus abzuleitende Entscheidung auf eine sichere Grundlage gestellt werden.
Die Verwaltung wird dem Bezirksrat entsprechend berichten, sobald Ergebnisse vorliegen.List: Wird die Erklärung der Verwaltung aufrechterhalten, die Stadt werde die Planung für den zweiten Bauabschnitt stoppen, wenn Papenburg nicht ein schlüssiges Konzept für Erhaltung und Nutzung der Altgebäude vorlegt?
Antwort Verwaltung:
Die Verwaltung verweist auf Ihre bisherige Aussage, dass für das Planverfahren eine Klärung zu den Denkmälern Voraussetzung ist.
List: Welche zusätzlichen neuen Forderungen wurden an den Eigentümer hinsichtlich der Sicherung der Gebäude und der provisorischen Abdichtung der Dächer, gegebenenfalls auch zum Rückbau baufälliger Dachabschnitte, sowie zur Sicherung des Mauerwerks der Außenfassaden gestellt und durchgeführt und welche grundsätzlichen Ergebnisse wurden im Zusammenwirken der städtischen Behörden mit dem Denkmaleigentümer erreicht?
Antwort Verwaltung:
Nach dem Sachstand vom Dezember 2021 sind die nicht mehr standsicheren Abschnitte des Dachstuhls zurückgebaut und die obersten Decken entsprechend wetterfest mit Folien gesichert. Nach Begutachtung durch einen Statiker müssen zur Sicherung der Bestandsgebäude keine weitergehenden Maßnahmen gefordert werden. Regelmäßig und aktuell veranlasst durch Sturm und Starkregen wird eine Überprüfung der Sicherungsmaßnahmen gefordert.
Es wird aber entscheidend darum gehen, im Sinne der Antwort zu 1 grundsätzliche Sanierungsmethoden für die mit Nitrosaminen belasteten Außenwände zu finden, um dann konkrete Sanierungsmaßnahmen zielgerichtet im Hinblick auf eine geeignete Nutzung festsetzen zu können.