Ein Sommerloch-Thema findet kein Ende …
Mir stellt sich bei dem Thema zuerst die Frage „Warum gerade einen Platz in Linden nach Halim Dener benennen?“. Was hat der Velvetplatz damit zu tun? Das Unglück geschah am Steintor. Wenn man wenigstens auf die Idee gekommen wäre den Teil der Kornstraße vor dem gleichnamigen Jugendzentrum umzubenennen. Dort ist man schon seit Jahren für die kurdische Sache aktiv. So kommt bei mir immer mehr der Gedanke auf das die Platzbenennung nur als politische Machtprobe zwischen Bezirksrat und Stadtrat missbraucht werden sollte. Die Benennung von Straßen ist die einzige Sache, in der die Bezirksräte wirkliche Entscheidungsgewalt haben. Das dies nun in diesem Fall von der Stadt blockiert wird war abzusehen. Warum legt man es dann trotzdem darauf an?
Jetzt ist die Diskussion um die Umbenennung des Platzes an der Pfarrlandstraße voll entbrannt. 4000 Unterschriften von türkischer Seite dagegen, 400 kurdische Demonstranten dafür und Politik, Verwaltung und Presse stürzen sich mit aller Macht auf das Thema. Vielleicht ist das auch nur Kalkül um von den wirklich wichtigen Themen in Hannover abzulenken, oder sie auf die hinteren Seiten der Lokalpresse zu verbannen. Ihmezentrum, das seit Jahren konzeptlose Freizeitheim, der Treffpunkt Allerweg, die Hochbahnsteige auf der Linie 9 und 10 und vieles mehr wird von zwei oder drei anzubringenden Straßenschildern in den Schatten gestellt.
Auch für die kurdische Sache macht ein Halim-Dener-Platz keinen Sinn. Einen Platz in Hannover nach einem Vorfall vor 23 Jahren zu benennen wird das Anliegen der Kurden keinen Meter weiter bringen. Auch die von der türkischen Seite vorgebrachten Argumente das man keinen Platz nach einem Anhänger der Terrororganisation PKK benennen sollte gehen weit über das Ziel hinaus. Ein 16 jähriger Bengel, der es wahrscheinlich einfach nur cool fand, Plakate zu kleben ist dadurch noch lange kein Terrorist.
Einzig die lokale Presse profitiert davon und kann das Thema mit allerlei populistischen Artikeln anfachen und für die eigenen Interessen ausschlachten.
Fazit: Wenn schon ein Gedenken für Halim Dener, dann am richtigen Ort und in angemessener Form.
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