Der Stadtplanung ist es in den vergangenen Jahren leider nicht gelungen, die zahlreichen Baumaßnahmen und Planungen im Umfeld des Küchengartens zu einem zeitgemäßen Verkehrskonzept zu integrieren. Die Lindener leiden täglich unter diesem Mangel in Form einer Gedächtnisminute an den Ampeln auf der Küchengartenkreuzung. Im Rahmen des Workshops Gewerbebrachen in Linden wurde ein integriertes Verkehrskonzept diskutiert und entwickelt, das den Verkehr erheblich vereinfacht und dem Bereich eine neue stadträumliche Kontur verleiht.
Die einzelnen Vorschläge sind:
1. Entkopplung des Fußgängerüberwegs von der Kreuzung – 2 statt 11
Die wichtigsten Verkehrsbeziehungen des Bereichs sind:
- der Rad- und Fußgängerverkehr von der Limmerstr. nach Linden-Mitte und
- der Kraftfahrzeugverkehr auf der Fössestraße.
Die Kreuzung dieser beiden Verkehrsarten erfordert 2 Ampelphasen. Durch die Zusammenfassung mit sämtlichen anderen Verkehrsarten im Küchengartenbereich sind derzeit 11 Ampelphasen notwendig. Deshalb muss der Fußgängerüberweg an der Fössestraße von der übrigen Verkehrskreuzung entflochten werden.
2. kreuzungsfreie, unabhängige Verkehrsführung von Bus, Bahn und Autos
Die Verkehrsflächen sind so breit, dass Bus- und Bahnverkehr als unabhängige Trasse nordwestlich von Fössestraße bis Glocksee geführt werden kann. Der PKW Verkehr wird auf der südöstlichen Spur zusammengefasst. Beide Verkehrsartenkreuzen sich am Küchengarten nicht mehr. Der Bus – und Bahnverkehr funktioniert auch zu Stoßverkehrszeiten reibungslos.
3. Rückbau der Elisenstraße
Die Elisenstraße wurde im Verkehrskonzept aus den 60er Jahren als Zubringerstraße nach Linden – Nord definiert und deshalb krampfhaft zu einer Verlängerung der Blumenauer Str. verzogen. Das widerspricht dem gleichberechtigten, netzartigen Straßenraster von Linden-Nord. Durch den Rückbau der Elisenstraße auf den ursprünglichen Verlauf wird der Verkehr auf dem Küchengarten vereinfacht und die Straßenführung der stadträumlichen Situation angepasst.
4. Fernradwegverbindung zur Ihme
Am Küchengarten kreuzt sich der Fernradweg aus Davenstedt/Badenstedt mit der übergeordneten Radwegeverbindung an beiden Ihmeufern. Diese Radwegeverbindungen sollen vervollständigt werden und mit einer eigenen Brücke mit der Innenstadt Richtung Lenaustr./Goethplatz verbunden werden.
5. Freier Blick zur Ihme
Städtebauliches Ziel beim Bau des Ihme-Zentrums war die Heranführung Lindens an das Ihmeufer. Dies wurde durch die übertriebene bauliche Verdichtung verfehlt. Der Leerstand im Ihmezentrum ermöglicht, dieses Ziel jetzt durch die Verlängerung des öffentlichen Grünzuges von der Rampenstraße bis an die Ihme zu erreichen. Gleichzeitig werdendem Ihmezentrum durch die Integration in die Verkehrs- und Wegesystem des Stadtteils neue Entwicklungschancen eröffnet.
Um die Auswirkung der Vorschläge zur Vereinfachung des Verkehrs zu überprüfen, fordern wir eine unabhängige Simulationsberechnung.
Presserechtlich verantwortlich: Gerd Runge, Eleonorenstr. 19, 30449 Hannover mit Unterstützung von Bürgerbüro Stadtentwicklung und Ernst Barkhoff AG Gewerbebrachen / 150 Jahre junges Linden