Am Montag, den 22.3.2010 wird an der Kesselstraße 19, dem letzten Wohnort Franz Nauses vor der Verhaftung, vom Künstler Gunter Demnig ein Stolperstein verlegt. Uhrzeit: ca. 15.45 Uhr. Voraussichtlich werden auch Verwandte von Franz Nause anwesend sein.
Franz Nause wurde am 15.2.1903 in Achtum bei Hildesheim geboren und kam in frühen Jahren nach Limmer. Als Schlosserlehrling trat er mit 15 Jahren in die Sozialistische Arbeiterjugend (SAJ) ein. Mit 18 Jahren wurde er Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Später trat er auch dem Reichsbanner, einer Schutzorganisation der Weimarer Republik gegen die Nazis, bei Franz Nause gehörte neben Werner Blumenberg zu den Köpfen der sozialdemokratischen Widerstandsorganisation „Sozialistische Front“, der wohl größten regionalen Widerstandsorganisation Deutschlands. 1936 wurde er verhaftet und 1937 vom Volksgerichtshof Berlin als Rädelsführer wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Bis 1940 saß er im Zuchthaus Hameln ein, wurde dann in das Zuchthaus Brandenburg-Görden verlegt, wo er 1943 an den Folgen von Misshandlungen und jahrelanger Unterernährung am 20.3.1943 verstarb. Seine Urne wurde auf dem Ricklinger Stadtfriedhof beigesetzt.
1950 wurde in Limmer der ehemalige Gartenweg in Franz-Nause-Straße umbenannt.
In diesem Zusammenhang bieten Quartier e.V., Otto-Brenner-Akademie und Freizeitheim Linden ein Rahmenprogramm:
Am Freitag, den 26.3.2010 um 16 Uhr im Freizeitheim Linden: Ausstellungseröffnung zu Franz Nause und Vorstellung der Broschüre über Franz Nause von Jonny Peter, Holger Horstmann und Egon Kuhn sowie um 17 Uhr ab Freizeitheim Rundgang „Gegen das Vergessen“ durch Limmer (Stationen: Fössefeldfriedhof, Franz-Nause-Straße, Stolperstein Familie Rüdenberg Wunstorfer Straße, Kesselstraße 19 Stolperstein Franz Nause, Knieriem-Grab) mit Egon Kuhn, Dr. Peter Schulze und Jonny Peter.
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