Der Stadtbezirksrat Linden-Limmer hatte am 21. Februar 2024 auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag an die Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Hannover gestellt, ein Leerstandskataster für den Bezirk zu erstellen. Darin sollte sowohl der Leerstand an Wohnungen als auch den Büroflächen erfasst und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Dem Antrag wurde von der Verwaltung mit folgenden Argumenten nicht gefolgt:
1. Wohnungsleerstandskataster
Da der Leerstand beim Wohnen seit 2012 immer unter 2 % lag, wurde keine Erhebung mehr durchgeführt (da kein Problem). Letztmalig wurde im Zusammenhang mit der Fortführung des Wohnkonzeptes (DS 1733/2023) ein Gutachten zur Wohnungsbedarfsprognose vorgelegt. Durch das sog. ALP Gutachten 2023 wurde der Leerstand erhoben. Dieser belief sich im Stadtbezirk Linden-Limmer auf 1,8 % und somit noch deutlich unter dem städtischen Durchschnitt.Quelle: https://e-government.hannover-stadt.de/lhhsimwebre.nsf/DS/1733-2023, https://www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de/de/Microsites/Immobilienmarktbericht_2023/wohnen/
2. Büroflächenleerstandskataster
Eine Bestandsaufnahme nur für Linden macht im Bürosektor keinen Sinn und ist in Bezug auf die Trends in der Gesamtstadt nicht aussagefähig. Daher müsste es dann, ähnlich zum Einzelhandel, eine gesamtstädtische Bestandsaufnahme der Büroflächen und Leerständegeben. Das kann die Verwaltung zurzeit weder personell noch finanziell (keine Haushaltsmittel) leisten.Außerdem scheint gesamtstädtisch in Bezug auf leerstehende Büroimmobilien kein besonderer Handlungsbedarf zu bestehen, da die Leerstandsquote seit 10 Jahren relativ gering ist. In Linden mag es momentan durch die Leerstände im Ihmezentrum einen anderen Eindruck geben, der aber nicht durch den Büroflächenmarkt als solchen zu begründen ist.
Im Immobilienmarktbericht von 2023 wird die Leerstandssituation so geschildert: „Die Leerstandsquote stabilisierte sich Ende 2022 nach einem kräftigen Plus (von 3,3 % 2020 auf 4,1 % 2021) Ende 2022 bei 4,2 % in der Stadt Hannover. Für das Jahr 2023 wird (Stand Q4/2023) ein weiterer Anstieg der Leerstandsquote auf 4,7 % festgestellt.“
Bei den Büroflächen gibt es zurzeit bei 61.52 und 23 keine neueren Kenntnisse. Weder über den Bestand noch über Leerstände im Bereich des Büroflächenmarktes.
Damit ist der Antrag auf einen durchaus nachvollziehbaren Antrag wohl erst einmal vom Tisch.
Interessant wäre doch zu wissen, wieviel Wohnungen in der neugebauten Wasserstadt leer stehen – bevor man einen 2. Bauabschnitt beginnt!