Westschnellweg im Tunnel – Stadt präsentiert eigenen Vorschlag

Bardowickerstraße über einem Tunnel
Bardowickerstraße über einem Tunnel
Die Zukunft des Westschnellwegs in Hannover nimmt Gestalt an – zumindest in Form einer neuen Studie, die von der Stadt Hannover in Auftrag gegeben und am 15. August vorgestellt wurde.

Bisherige Tunnelvorschläge

In einer Voruntersuchung hatte die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) bereits vor drei Jahren zwei Tunnellösungen ins Spiel gebracht:

Beide Varianten hatten das Ziel, marode Brückenbauwerke zu ersetzen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und Barrieren im Stadtgefüge zu reduzieren.

La Muro
La Muro
Limmerstraße 39
30451 Hannover

Stadt beauftragt eigene Optimierung

Die Landeshauptstadt Hannover wollte sich jedoch nicht auf diese Entwürfe beschränken. Für rund 100 000 Euro beauftragte sie das renommierte Planungsbüro Albert Speer + Partner (AS+P) mit der Entwicklung einer „optimierten Tunnelvariante“.
„Es ist eine Studie, keine konkrete Planung“, betont Stadtplanungschef Vielhaber. Ziel sei es, die städtebaulichen und freiräumlichen Potenziale einer Tunnelführung maximal auszuschöpfen – unabhängig davon, ob der Bund und das Land letztlich einen Tunnel realisieren.

Die Vorzugsvariante der Stadt

Westschnellweg mit drei Halbknoten
Westschnellweg mit drei Halbknoten
Die „optimierte“ Version kombiniert verkehrstechnische Effizienz mit stadtplanerischem Mehrwert:

  • Tunnellänge: 1.100 Meter, Beginn nördlich der Limmerstraße, Ende südlich der Davenstedter Straße.
  • Anschlüsse: Anstelle der beiden großen Vollknoten, die viel Platz benötigen und die nur rund 800 Meter voneinander entfernten Schnellweg-Auf- und -Abfahrten Linden-Mitte (Fössestraße) und Linden-Nord (Limmerstraße) umfassen, sind in der neuen Planung drei Halbknoten an Linden-Nord, Fössestraße und Davenstedter Straße vorgesehen. Diese befinden sich am Freizeitheim Linden, auf Höhe der Fössestraße (beide nur Richtung Norden) und der Davenstedter Straße (nur Richtung Süden).
  • Flächengewinne: Rückbau von 6,1 Hektar Straßenfläche, Schaffung von 11,6 Hektar neuer Grünflächen.
  • Wohnungsbaupotenzial: Bis zu 820 neue Wohneinheiten auf 7,2 Hektar Bauland.
  • Freiraumvernetzung: Durchgehende Grün- und Wegeverbindungen vom Leineufer bis zum Deisterplatz.

Städtebauliche Chancen

Die optimierte Tunnelvariante eröffnet Möglichkeiten, die über den reinen Verkehr hinausgehen:

  • Fössegrünzug: Der Rückbau des Straßendamms schafft Platz für eine offene, attraktive Freiraumgestaltung und bessere Integration des Bachlaufs der Fösse.
  • Von-Alten-Garten: Erweiterung nach Süden durch Verlegung der Fahrbahnen am Deisterplatz.
  • Aufwertung von Quartieren: Bessere Verknüpfung zwischen Linden und Limmer, Nachverdichtungen für Wohnen und Gewerbe, neue Aufenthaltsqualitäten an der Davenstedter Straße.

Verkehrliche Bewertung

Eine Untersuchung ergab, dass die neue Anschlussstruktur keine gravierenden Verlagerungen ins städtische Straßennetz verursachen würde. Pkw-Verkehr aus dem Süden würde über die Davenstedter Straße geführt, während der Norden weitgehend unverändert angebunden bliebe. Mehrbelastungen auf einzelnen Abschnitten stünden deutlichen Entlastungen an anderer Stelle gegenüber – insgesamt werde das Konzept als „verträglich“ eingestuft.

Stadteingang Deisterplatz
Stadteingang Deisterplatz

Wie geht es jetzt weiter?

Der Tunnelentwurf der Stadt Hannover ist noch keine Beschlussvorlage für den Bau. Am 20. August befasst sich zunächst der Stadtentwicklungs- und Bauausschuss damit, anschließend der Verwaltungsausschuss. Auch in den betroffenen Stadtbezirksräten bleibt das Thema präsent.

Die Entscheidung liegt bei der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV), die das Planverfahren mit breiter Beteiligung führt. Dazu gab es seit 2023 eine öffentliche Auftaktveranstaltung, einen Bürgerrat (Ergebnisse am 8. Juli 2025) und ein Dialogforum mit mehreren Sitzungen. Bereits 2022 hatte die NLStBV angekündigt, neben der Sanierung auch Tunnelvarianten zu prüfen.

Bildnachweis: WillnerVisualisierung, Potsdam, AS+P – Albert Speer + Partner GmbH, Frankfurt a.M.

16 Gedanken zu „Westschnellweg im Tunnel – Stadt präsentiert eigenen Vorschlag“

  1. Hallo nochmal!
    Liebe Stadt Hannover…. ,liebe Nachbarn!
    Bitte, Verkehrswende……,Umweltschutz…., Bäume etc…..
    Keine Verbreitung der Fahrbahn, kein Tunnel…..,damit die vielen alten Bäume erhalten bleiben…….!!!!
    Bitte einfach reparieren und nicht immer Neu bauen!!!!!!Am Südschnellweg ist fast eine “ neue Stadt „….aus Container etc, neben der Baustelle entstanden……,wo sollte die in Linden/Limmer dennnnn hin……..müssten dann auch wieder Gärten wech oder Sportplätze (Viktoria zb)……
    Leute , echt…….
    und es würde bestimmt bald 10 Jahre dauern…..,sind ja in Deutschland….!!!
    Nur mal so…..,happy day Euch allen noch……ole ole ohje

    Antworten
  2. Träumt weiter. Ich sach nur Ihmezentrum, „Wasserstadt“ Limmer, Hochbahnsteige vs Niederflurbahn, Bauverdichtung statt Entsiegelung, Gentrifizierung statt Modernisierung, etc.

    Die sozial- und klimatechnischen Probleme werden nicht zusammenhängend betrachtet.

    Viele städtebautechnischen, neuere Lösungen sind konservativ, veraltet und wahrscheinlich durch viel Lobbyismus geprägt.

    Was sie nicht sind, für ein lebenswertes Leben als Bürger in einer großen Stadt.

    Antworten
  3. Pressemitteilung, 18.08.25

    Überschrift: WESTprotest kritisiert städtebauliche Studie zur Modernisierung des Westschnellwegs – Einengung der Diskussion und Zementierung des „Weiter so!“ statt innovativer Planung für eine zukunftsorientierte Mobilitätswende

    Mit Kritik reagiert die Initiative WESTprotest auf die Präsentation der städtebaulichen Studie zur Modernisierung des Westschnellwegs, die die LH Hannover am 15.08.25 vorgestellt hat.
    „Wir halten es nicht für zielführend, zum jetzigen Zeitpunkt die öffentliche Diskussion auf eine Variante zu fokussieren, die für den Klimaschutz nachteilig ist, alle Bäume und Grünzüge am Schnellweg opfert, die Bauzeit verlängert und deren Nutzen für die betroffenen Stadtteile fragwürdig ist.“ erklärt WESTprotest. Aus Sicht von WESTprotest würden Millionen in Beton für eine Tunnellösung investiert statt in alternative Planungen und Maßnahmen zur Förderung der Mobilitätswende.

    Die Präsentation zeigt oberflächlich ansprechende Grafiken wie es einmal aussehen könnte, statt realistischer Bilder von den Jahren dazwischen mit Rodungen, Zerstörungen der Grünzüge und Wegebeziehungen, einer Schneise durch den Stadtbezirk inklusive allem, was eine jahrelange offene Tunnelgroßbaustelle mit sich bringt. s. http://www.lebensraum-linden.de/portal/seiten/als-der-westschnellweg-gebaut-wurde-900000022-5201.html

    Mit diesem Entwurf präsentiert sich die Stadt Hannover wenig innovativ. Statt eine zukunftsorientierte Diskussion anzustoßen, zementiert sie die alte Denkweise und lässt überholte Tunnelphantasien im neuen Glanz aufbereiten. Über eine Sanierung im Bestand – sparsam mit Blick auf Belastungen der Menschen im Stadtbezirk, der Ressourcen, der Bauzeit, der Verluste an Stadtgrün – wird gar nicht erst nachgedacht, sondern als vergleichsweise erschreckendes Szenario gegenübergestellt.
    Durch eine Tunnellösung ablenken von den realistischen Folgen solch einer Planung mit zweifelhaftem Sinn – hatten wir schon. Das Desaster heißt Südschnellweg.
    Daraus wollten alle Verantwortlichen gelernt haben – sagten sie.

    Es muss jetzt darum gehen, sich dafür einzusetzen, dass die Empfehlungen des Bürgerrates zentrale Planungsziele und nicht dem Zweck angepasst werden. Das bedeutet insbesondere, dass Klimaziele, der Erhalt von Bäumen und Natur und eine geringstmögliche Belastung der Anwohner*innen und der Stadtteile am Westschnellweg zentrale Planungsziele werden. Bis jetzt ist dies nicht der Fall.
    Die niedersächsische Landesstraßenbaubehörde steht für konservative Planungen.
    Die Stadt Hannover zieht am selben Strang.
    Schade, Chance verpasst.

    Antworten
  4. So ganz schlüssig ist das für mich nicht. Aktuell kann man sowohl von der Limmerstraße als auch der Fössestraße aus nach Süden oder Norden auf den Schnellweg fahren. In Zukunft können Autofahrer an diesen Stellen nur noch nach Norden (stadtauswärts) fahren, wenn sie stadteinwärts wollen geht dies erst über die Davenstedter Straße. Hat man sich auch Gedanken über den Lieferverkehr im Stadtbezirk 11 gemacht? Was ist mit den Berufspendlern, die dann erst bis zur Davenstedter Straße weiterfahren müssen? Das verlagert den Verkehr vom Schnellweg auf die Stadtteile.

    Antworten
  5. Ja die Stadt will denn Tunnel darum dieses PDF!
    Laut den Lageplänen (Seite 6&7) gibt es an in beiden Varianten an der Limmerstraße nach wie vor eine Brücke und der Tunnel beginnt südlich davon . In der Visualisierung sieht es dann anders aus, da ist die Rampe über 2 Ebenen auf den 230 Metern zwischen der Straße und der Leine… wie auch immer das gehen soll? Die südliche Rampen am Pferdeturm ist für eine Ebene schon 180 Meter lang.
    Und das Bild zum Deisterkreisel ist selbst bei der langen Variante eine glatte Lüge da die Rampen nördlich des Kreisels sein werden, womit der Kreisel unverändert bleibt!

    Antworten
    • Hi Dave, habe (ehrlich und nicht sarkastisch gemeint) noch Probleme zu verstehen was gegen eine Tunnellösung spricht. Fu scheinst dich da gut eingearbeitet zu haben. Kannst du eventuell kurz etwas dazu sagen, was aus deiner Sicht gegen die Tunnellösung spricht ? @punkt-linden, der Bürgerrat Schein ja auch ein Problem damit zu haben, ich kann aus dem verlinkten Artikel aber nicht richtig rauslesen wieso das so ist. Könnt ihr vielleicht einmal einen pro und contra Artikel machen und beide Seiten befragen ?

      Antworten
      • Hallo Tom, gegen den Tunnel bin ich nicht unbedingt, mich stören nur ein paar Punkte die die Stadt in ihre Pläne gesteckt hat, es ist einfach nicht möglich zwischen der Limmerstraße und der Leine aus -1 in +1 zu kommen außer man möchte da eine Steigung ähnlich der Kasseler Berge produzieren.
        Und das Bild vom Deisterplatz sieht so aus als ob es da keinen Autoverkehr mehr geben wird, da werden aber keine Straßen in den Untergrund verlegt, die möchten aus dem Kreisel eine Kreuzung machen der im Bereich der heutigen Fahrbahn und der Innenfläche südwestlich des Bunkers liegen wird. Die Bäume die da stehen müssen also für eine einfache Verlegung der Fahrbahn weichen.
        Außerdem wird das vollkommen von der Stadt getragen werden müssen, da es außerhalb des zu sanierenden Abschnittes liegt.

        Antworten
        • Danke ! Habe mir die Bilder auch noch einmal angeschaut. Du hast vollkommen recht. Die Ideen werden dort sehr „optimistisch“ präsentiert. Das hilft auf jeden Fall noch einmal bei der Meinungsbildung. Jetzt würde ich nur noch gerne die Haltung von WESTprotest zu dem Thema verstehen. Eine Sanierung im Bestand hilft uns noch nicht dabei den Verkehrslärm zu reduzieren. Vielleicht könnte man ja im Bestand sanieren und gleichzeitig den Verkehr durch die Lindener Wohngebiete reduzieren in dem man in Zukunft den Autoverkehr stadteinwärts auch bei Beibehaltung der Brückenlösung in den Norden durch die Industriegebiete lenkt ? Sonst scheint die Tunnellösung zur Generierung von weiteren Wohn- und Grünflächenraum und zur Reduzierung des Lärms weiterhin gar nicht so doof. Vielleicht kann WESTProtest sich je einmal melden und erklären warum eine Verbesserung der aktuellen Situation ggf. nicht mögöichist ?

          Antworten
  6. Es hieß, man möchte nicht so eine breite Straße wei beim Südschnellweg und hätte aus den Konflikten um letzteren gelernt. Jetzt sieht man in der Studie ein Bild zur Sanierung im Bestand nicht nur eine Lärmschutzwand, sondern auch einen Standstreifen, der alles um mehrere Meter verbreitern würde. Ich werde das Gefühl nicht los, dass es später heißen wird „Entweder Tunnel oder Verbreiterung“ und es auf einen Tunnel hinauslaufen wird. Was nicht den Ergebnissen des Bürgerhaus entspräche und, allein wegen des ganzen Betons, auch wenig klimafreundlich wäre.

    Antworten
  7. Das scheint zu einer Lastenverschiebung aus den dichter besiedelten Lindener Gebieten in Richtung der weniger dich besiedelten Industriegebiete zu führen (die Zahlen in der Grafik finde ich ohne Legende aber schwer zu interpretieren). Wenn das tatsächlich so ist, sieht das nach einer tollen Ideen aus und könnte Linden Nord städtebaulich noch einmal aufwerten. Die so lapidar angenommenen Verträglichkeit, müsste wohl aber mal etwas genauer beziffert werden. Hat man einmal etwas zu Bauzeiten gehört ?

    Antworten
  8. Die Schnellwege in Hannover haben den Vorteil Verkehr aus Gebieten abzusaugen wo man den nicht haben will. Die Halbknoten konterkarieren diesen Effekt wie man in dem verlinkten pdf auf Seite 13 und 14 sehen kann.

    Da ist eine ausführlichere Betrachtung der Pros und Kontras bzgl. Halbknoten vs. Vollknoten fällig.

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16 Gedanken zu „Westschnellweg im Tunnel – Stadt präsentiert eigenen Vorschlag“

  1. Hallo nochmal!
    Liebe Stadt Hannover…. ,liebe Nachbarn!
    Bitte, Verkehrswende……,Umweltschutz…., Bäume etc…..
    Keine Verbreitung der Fahrbahn, kein Tunnel…..,damit die vielen alten Bäume erhalten bleiben…….!!!!
    Bitte einfach reparieren und nicht immer Neu bauen!!!!!!Am Südschnellweg ist fast eine “ neue Stadt „….aus Container etc, neben der Baustelle entstanden……,wo sollte die in Linden/Limmer dennnnn hin……..müssten dann auch wieder Gärten wech oder Sportplätze (Viktoria zb)……
    Leute , echt…….
    und es würde bestimmt bald 10 Jahre dauern…..,sind ja in Deutschland….!!!
    Nur mal so…..,happy day Euch allen noch……ole ole ohje

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  2. Träumt weiter. Ich sach nur Ihmezentrum, „Wasserstadt“ Limmer, Hochbahnsteige vs Niederflurbahn, Bauverdichtung statt Entsiegelung, Gentrifizierung statt Modernisierung, etc.

    Die sozial- und klimatechnischen Probleme werden nicht zusammenhängend betrachtet.

    Viele städtebautechnischen, neuere Lösungen sind konservativ, veraltet und wahrscheinlich durch viel Lobbyismus geprägt.

    Was sie nicht sind, für ein lebenswertes Leben als Bürger in einer großen Stadt.

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  3. Pressemitteilung, 18.08.25

    Überschrift: WESTprotest kritisiert städtebauliche Studie zur Modernisierung des Westschnellwegs – Einengung der Diskussion und Zementierung des „Weiter so!“ statt innovativer Planung für eine zukunftsorientierte Mobilitätswende

    Mit Kritik reagiert die Initiative WESTprotest auf die Präsentation der städtebaulichen Studie zur Modernisierung des Westschnellwegs, die die LH Hannover am 15.08.25 vorgestellt hat.
    „Wir halten es nicht für zielführend, zum jetzigen Zeitpunkt die öffentliche Diskussion auf eine Variante zu fokussieren, die für den Klimaschutz nachteilig ist, alle Bäume und Grünzüge am Schnellweg opfert, die Bauzeit verlängert und deren Nutzen für die betroffenen Stadtteile fragwürdig ist.“ erklärt WESTprotest. Aus Sicht von WESTprotest würden Millionen in Beton für eine Tunnellösung investiert statt in alternative Planungen und Maßnahmen zur Förderung der Mobilitätswende.

    Die Präsentation zeigt oberflächlich ansprechende Grafiken wie es einmal aussehen könnte, statt realistischer Bilder von den Jahren dazwischen mit Rodungen, Zerstörungen der Grünzüge und Wegebeziehungen, einer Schneise durch den Stadtbezirk inklusive allem, was eine jahrelange offene Tunnelgroßbaustelle mit sich bringt. s. http://www.lebensraum-linden.de/portal/seiten/als-der-westschnellweg-gebaut-wurde-900000022-5201.html

    Mit diesem Entwurf präsentiert sich die Stadt Hannover wenig innovativ. Statt eine zukunftsorientierte Diskussion anzustoßen, zementiert sie die alte Denkweise und lässt überholte Tunnelphantasien im neuen Glanz aufbereiten. Über eine Sanierung im Bestand – sparsam mit Blick auf Belastungen der Menschen im Stadtbezirk, der Ressourcen, der Bauzeit, der Verluste an Stadtgrün – wird gar nicht erst nachgedacht, sondern als vergleichsweise erschreckendes Szenario gegenübergestellt.
    Durch eine Tunnellösung ablenken von den realistischen Folgen solch einer Planung mit zweifelhaftem Sinn – hatten wir schon. Das Desaster heißt Südschnellweg.
    Daraus wollten alle Verantwortlichen gelernt haben – sagten sie.

    Es muss jetzt darum gehen, sich dafür einzusetzen, dass die Empfehlungen des Bürgerrates zentrale Planungsziele und nicht dem Zweck angepasst werden. Das bedeutet insbesondere, dass Klimaziele, der Erhalt von Bäumen und Natur und eine geringstmögliche Belastung der Anwohner*innen und der Stadtteile am Westschnellweg zentrale Planungsziele werden. Bis jetzt ist dies nicht der Fall.
    Die niedersächsische Landesstraßenbaubehörde steht für konservative Planungen.
    Die Stadt Hannover zieht am selben Strang.
    Schade, Chance verpasst.

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  4. So ganz schlüssig ist das für mich nicht. Aktuell kann man sowohl von der Limmerstraße als auch der Fössestraße aus nach Süden oder Norden auf den Schnellweg fahren. In Zukunft können Autofahrer an diesen Stellen nur noch nach Norden (stadtauswärts) fahren, wenn sie stadteinwärts wollen geht dies erst über die Davenstedter Straße. Hat man sich auch Gedanken über den Lieferverkehr im Stadtbezirk 11 gemacht? Was ist mit den Berufspendlern, die dann erst bis zur Davenstedter Straße weiterfahren müssen? Das verlagert den Verkehr vom Schnellweg auf die Stadtteile.

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  5. Ja die Stadt will denn Tunnel darum dieses PDF!
    Laut den Lageplänen (Seite 6&7) gibt es an in beiden Varianten an der Limmerstraße nach wie vor eine Brücke und der Tunnel beginnt südlich davon . In der Visualisierung sieht es dann anders aus, da ist die Rampe über 2 Ebenen auf den 230 Metern zwischen der Straße und der Leine… wie auch immer das gehen soll? Die südliche Rampen am Pferdeturm ist für eine Ebene schon 180 Meter lang.
    Und das Bild zum Deisterkreisel ist selbst bei der langen Variante eine glatte Lüge da die Rampen nördlich des Kreisels sein werden, womit der Kreisel unverändert bleibt!

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    • Hi Dave, habe (ehrlich und nicht sarkastisch gemeint) noch Probleme zu verstehen was gegen eine Tunnellösung spricht. Fu scheinst dich da gut eingearbeitet zu haben. Kannst du eventuell kurz etwas dazu sagen, was aus deiner Sicht gegen die Tunnellösung spricht ? @punkt-linden, der Bürgerrat Schein ja auch ein Problem damit zu haben, ich kann aus dem verlinkten Artikel aber nicht richtig rauslesen wieso das so ist. Könnt ihr vielleicht einmal einen pro und contra Artikel machen und beide Seiten befragen ?

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      • Hallo Tom, gegen den Tunnel bin ich nicht unbedingt, mich stören nur ein paar Punkte die die Stadt in ihre Pläne gesteckt hat, es ist einfach nicht möglich zwischen der Limmerstraße und der Leine aus -1 in +1 zu kommen außer man möchte da eine Steigung ähnlich der Kasseler Berge produzieren.
        Und das Bild vom Deisterplatz sieht so aus als ob es da keinen Autoverkehr mehr geben wird, da werden aber keine Straßen in den Untergrund verlegt, die möchten aus dem Kreisel eine Kreuzung machen der im Bereich der heutigen Fahrbahn und der Innenfläche südwestlich des Bunkers liegen wird. Die Bäume die da stehen müssen also für eine einfache Verlegung der Fahrbahn weichen.
        Außerdem wird das vollkommen von der Stadt getragen werden müssen, da es außerhalb des zu sanierenden Abschnittes liegt.

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        • Danke ! Habe mir die Bilder auch noch einmal angeschaut. Du hast vollkommen recht. Die Ideen werden dort sehr „optimistisch“ präsentiert. Das hilft auf jeden Fall noch einmal bei der Meinungsbildung. Jetzt würde ich nur noch gerne die Haltung von WESTprotest zu dem Thema verstehen. Eine Sanierung im Bestand hilft uns noch nicht dabei den Verkehrslärm zu reduzieren. Vielleicht könnte man ja im Bestand sanieren und gleichzeitig den Verkehr durch die Lindener Wohngebiete reduzieren in dem man in Zukunft den Autoverkehr stadteinwärts auch bei Beibehaltung der Brückenlösung in den Norden durch die Industriegebiete lenkt ? Sonst scheint die Tunnellösung zur Generierung von weiteren Wohn- und Grünflächenraum und zur Reduzierung des Lärms weiterhin gar nicht so doof. Vielleicht kann WESTProtest sich je einmal melden und erklären warum eine Verbesserung der aktuellen Situation ggf. nicht mögöichist ?

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  6. Es hieß, man möchte nicht so eine breite Straße wei beim Südschnellweg und hätte aus den Konflikten um letzteren gelernt. Jetzt sieht man in der Studie ein Bild zur Sanierung im Bestand nicht nur eine Lärmschutzwand, sondern auch einen Standstreifen, der alles um mehrere Meter verbreitern würde. Ich werde das Gefühl nicht los, dass es später heißen wird „Entweder Tunnel oder Verbreiterung“ und es auf einen Tunnel hinauslaufen wird. Was nicht den Ergebnissen des Bürgerhaus entspräche und, allein wegen des ganzen Betons, auch wenig klimafreundlich wäre.

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  7. Das scheint zu einer Lastenverschiebung aus den dichter besiedelten Lindener Gebieten in Richtung der weniger dich besiedelten Industriegebiete zu führen (die Zahlen in der Grafik finde ich ohne Legende aber schwer zu interpretieren). Wenn das tatsächlich so ist, sieht das nach einer tollen Ideen aus und könnte Linden Nord städtebaulich noch einmal aufwerten. Die so lapidar angenommenen Verträglichkeit, müsste wohl aber mal etwas genauer beziffert werden. Hat man einmal etwas zu Bauzeiten gehört ?

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  8. Die Schnellwege in Hannover haben den Vorteil Verkehr aus Gebieten abzusaugen wo man den nicht haben will. Die Halbknoten konterkarieren diesen Effekt wie man in dem verlinkten pdf auf Seite 13 und 14 sehen kann.

    Da ist eine ausführlichere Betrachtung der Pros und Kontras bzgl. Halbknoten vs. Vollknoten fällig.

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