Waldkindergarten in Limmer soll entstehen – Mitstreiter gesucht

vorgesehene Limmerbrunnen-Wiese am Karl-Laue-Weg
vorgesehener Bauwagen-Standort am Karl-Laue-Weg/Limmerbrunnen, im Hintergrund Vereinsheim TSV-Limmer

In Limmer soll der erste Waldkindergarten im Hannoverschen Stadtgebiet entstehen. In dem ca. fünf Hektar großen Mischwald Limmerbrunnen zwischen der Sichelstraße und dem TSV Limmer sollen künftig 15 Kinder die Natur entdecken. Die Stadt Hannover hat die Genehmigung für die Aufstellung eines Waldkindergartenwagens auf dem Gelände bereits in Aussicht gestellt. Mitinitiatorin Julia Struiksma, selbst Mutter einer einjährigen Tochter, will das Projekt nun zügig vorantreiben. „Es soll jetzt schnell gehen“, betont sie.

Ziel ist es, den Waldkindergarten im August 2024 zu eröffnen. Aktuell laufen Gespräche über die Finanzierung und die Betriebsgenehmigung. Was die Initiative nun vor allem braucht, sind weitere engagierte Menschen mit und ohne Kinder, die Lust haben, das Projekt zu verwirklichen.

Der Plan

Karl-Laue-Weg am Limmerbrunnen
Karl-Laue-Weg am Limmerbrunnen

Eine Gruppe von Eltern beabsichtigt in Eigenverantwortung einen Waldkindergarten zu betreiben. Träger soll ein noch zu gründender Verein werden. Wie bei allen Kindergärten in Hannover erfolgt die laufende Finanzierung im Wesentlichen über Zuschüsse der Stadt und des Landes. Der Besuch ist also grundsätzlich kostenfrei, abgesehen von einem Vereinsbeitrag und Essensgeld.

Als Stellplatz für den Bauwagen hat die Stadt eine an den Wald angrenzende Wiese an der Ecke Holzrehre/Zum Schleusengrund/Karl-Laue-Weg neben dem Vereinsgelände des TSV Limmer am Wäldchen Limmerbrunnen zugesagt. Eingriffe in die Natur sind nicht vorgesehen. Diese geschützte Fläche ist ein Landschaftsbestandteil (GLB), also ein Teil eines Programms zur Sicherung und Entwicklung von Freiräumen im Gebiet der Landeshauptstadt Hannover.

Der Grundstein ist zwar gelegt, doch nun müssen noch eine Vielzahl von Behördengesprächen geführt werden, etwa mit dem Gesundheitsamt, der Gewerbeaufsicht und der Baubehörde. Außerdem stehen Verhandlungen mit Wagenherstellern sowie Personalgespräche an. Der Waldkindergarten dürfte Kinder ab drei Jahren aufnehmen, die Betreuungszeiten sind von ca. 7:30 bis ca. 13:30 Uhr geplant. Ein solcher Waldkindergarten prägt die Kinder in den Bereichen Ausdauer, Konzentration, Kreativität und Sozialverhalten besonders stark. „Die Kinder müssen aufeinander eingehen. Sie lernen Gefahren einzuschätzen und erfahren zugleich viel über die Natur, die Umwelt und ihre Zusammenhänge“, sagt Julia Struiksma. Auch medizinische Aspekte sprechen für das Konzept. Durch die Bewegung an der frischen Luft bei jedem Wetter wird das Immunsystem der Kinder gestärkt.

Interessierte können sich bei den Initiatoren per Mail an waldkindergarten.limmerbrunnen@posteo.de sowie über Instagramm @waldkindergarten.limmerbrunnen melden.

Etwas Geschichte zum Limmerbrunnen

Gruss aus Limmer 1.12.1903
Gruss aus Limmer 1.12.1903

Nachdem der Chemiker Friedrich Ehrhardt am 15. September 1779 eine Schwefelquelle im Limmerholz wieder neu entdeckte, startete der Betrieb des Badehauses Limmerbrunnen. König Georg III. Wilhelm Friedrich gab 1792 die Genehmigung dazu. Zunächst kamen nur wenig Gäste, aber später wurde ein Wartehaus und danach 1807 ein sogenanntes Logierhaus gebaut. Eine Gaststätte  und ein Gasthaus folgten 1813. 1961 wurde der Badebetrieb des Schwefel- und Solbad beendet.

Übrigens ist die Brunnenstraße in Limmer nach dem Limmerbrunnen benannt worden, dieser Weg führte früher zum Solbad.

Quelle: Waldkindergarten Limmer Brunnen

Bildnachweis: Ralf Borchardt, Digitales Stadtarchiv Linden-Limmer