
In der Sitzung des Stadtbezirksrats Linden-Limmer am 8. Oktober 2025 stellte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eine Anfrage zur nicht nutzbaren öffentlichen Toilette am Küchengarten. Seit Wochen hängt an der Anlage lediglich ein Zettel mit dem Hinweis „WC unbenutzbar“ – ohne nähere Angaben zur Ursache oder Dauer der Sperrung.
Die Stadtverwaltung Hannover erklärt die Hintergründe:

Die Toilette sei aufgrund wiederholten Vandalismus seit dem 22. Juni 2025 geschlossen. Die Tür sei so stark beschädigt worden, dass sie nicht mehr gefahrlos geöffnet oder geschlossen werden könne. Nach mehreren erfolglosen Reparaturversuchen vor Ort wurde der Hersteller am 1. Juli beauftragt, den Schaden zu begutachten und eine Kostenaufstellung für die notwendige Instandsetzung vorzulegen. Da es sich um umfangreiche Baumaßnahmen im Eingangsbereich handelt, verzögert sich die Wiedereröffnung.
Die Stadt rechnet derzeit damit, dass die Anlage voraussichtlich bis Ende Oktober 2025 gesperrt bleibt. Als Übergangslösung wurde am Küchengarten ein mobiles WC aufgestellt.
Dazu passt die aktuelle Meldung auf NDR-Online: „Millionenteure Toilette in Hamburger City wird zugeschüttet.“ Die unterirdische WC-Anlage, die zwei Millionen Euro gekostet hat und im Oktober 2023 eröffnet wurde, sei nicht zu retten. Wegen eines Wasserschadens war sie bereits drei Monate nach Eröffnung geschlossen worden. Was lehrt uns das? Fehler passieren überall. Man muss nur zeitnah die Konsequenzen ziehen.
Wahrscheinlich ist es auf lange Sicht besser, wenn dort nur noch ein paar mobile Toilettenkabinen stehen. Diese gibt es auch in barrierefreier Ausführung. Die Benutzung ist kostenlos, wodurch sich der „Frust“ wegen fehlendem Kleingeld reduzieren dürfte und eine Beschädigung dann hoffentlich auch ausbleibt.
Alternativ gibt es keine Toilette mehr und es müssen sich abends andere „Stille Örtchen“ gesucht werden. Oder man stellt ein paar Uritrottoirs (wie in Paris an der Seine) auf und eine barrierefreie Toilette mit Schlüssel. Am Lindener Markt wäre ja die nächste öffentliche Toilette für alle.
Die Benutzung der WC-Anlage ist da schon lange kostenlos. Frust gab es nur wenn diese Verdreckt oder von einem Obdachlosen in Beschlag genommen wurde.
Es ist offensichtlich, dass das Luxus-Klo seinen Zweck am Küchengarten nicht erfüllt. Die Fehlentscheidung muss sich die LHH eingestehen und eine Ersatzlösung anstreben. Selbst wenn die Instandsetzung demnächst für viel Geld gelingt, ist es nur eine Frage der Zeit, dass die Toilette durch Vandalismus erneut lahmgelegt wird. Derweil beklagen sich die Anwohner im Umfeld der Limmerstraße über Wildpinkler in ihren Hauseingängen. Das Problem lässt sich nicht durch Appelle eindämmen, sondern durch vorbeugende Maßnahmen. Die können z.B. wie in Hamburg aus Pissoirs bestehen. – In diesem wie auch in anderen Fällen habe ich den Eindruck, dass der Bezirksrat machtlos ist. Er stellt berechtigte Fragen an die Stadtverwaltung, erhält mehr oder weniger unbefriedigende Antworten, kann aber selbst nicht für Abhilfe sorgen. Die Bürger und Bürgerinnen sind frustriert und schimpfen über ihren einst so schönen Stadtteil. Der Lebenszufriedenheit tut das nicht gut.
Die Ortsangabe der „nächstes WC“ ist ja ein Witz!
Was ist mit dem WC’s am Lindener Markt und Leinaustraße 16?
Warum ist das Ersatzklo nicht barrierefrei? Genau daran mangelt es nicht nur am Küchengarten. Wir haben nur going mit einem barrierefreien klo auf der Limmerstraße … Bei allen anderen Kneipen und cafés gibts kein breites wc. Kino übrigens auch nicht.
Da sind die Öffentlichen umso wichtiger. Inklusion wäre schön, wenn mal alle dran denken und auch was machen und nicht nur Entschuldigungen vorbringen!
Das Problem mit öffentlichen Toiletten gibt es deutschlandweit. Da ich viel reise, fällt mir immer wieder auf, dass in unseren Großstädten gefühlt jede zweite WC-Anlage wegen Vandalismus geschlossen ist. Vor einer Woche war ich in Moers (NRW). Im dortigen Schlossgarten, der wunderschön ist, das gleiche Bild. Rustikale WC-Anlagen mit mindestens zwei Abortanlagen, bleiben eher verschont. Die gratis sind noch mehr. Am Küchengarten wurde der Fehler gemacht, ein teures Designer-WC aufzustellen. Offensichtlich weckt das Aggressionen bei Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen.
Diese WC Anlage wurde eigentlich für den Rathenauplatz neben der Oper angeschafft und dort wegen Beschwerden der Anlieger dann doch nicht aufgestellt. Also hatte die Stadt es über! Was hätte man ihrer Meinung sonnst damit machen sollen als es wo anders aufzustellen?
Zunächst hätte man prüfen sollen, ob ein solches Kunstobjekt für schmutzige Geschäfte im öffentlichen Raum überhaupt geeignet ist. Als Ersatzlösung für den Rathenauplatz hätte die LHH einen Standort in einem Bereich wählen sollen, der über Nacht verschlossen wird. Der Küchengartenplatz war und ist jedenfalls denkbar ungeeignet. Das Problem ist ja nicht neu. Ich erinnere an den HAZ-Artikel aus dem März 2018: „Luxus-Klo am Küchengarten seit Wochen geschlossen.“ Die Ursachen: Rohe Gewalt von Randalierern, komplette Zerstörung der Schließanlage, Graffiti-Schmierereien usw. Die Reparaturen seien aufwendig und langwierig, so Stadtsprecher Dennis Dix damals. Eine Lösung gegen Vandalismus habe die LHH nicht. Ich habe eine: Verschrottet das Luxus-Klo und ersetzt dieses durch eine rustikale WC-Anlage, die dem Lindener Kiez angemessen ist. Wo Millionen Euro für fragwürdige Hochbahnsteige verschwendet werden, um den Bürgern angeblich das Leben zu erleichtern, sollte etwas Geld übrig sein, wenn es um die tatsächliche Erleichterung geht.
Das klingt hier ein wenig so, als würdest du der LHH die Schuld daran geben, dass Idioten die Toilette zerstören.
Es ist ziemlich sicher und zu 100% dabei vollkommen egal, ob es eine „rustikale“ Toilette oder dieses „Luxusklo“ ist. Es geht den Personen, die dort randalieren, nicht um die Werte oder ähnliches, sondern um die Zerstörung und das „taggen“. Das Problem ist nicht die Toilette, das Problem ist das Pack, welches die Zerstörung zelebriert.
Das Pack, wie du es nennst, ist Teil unserer Gesellschaft. Dass es sich so benimmt, missbillige ich, gleichwohl gibt es Ursachen für dessen Verhalten, auf das ich an dieser Stelle nicht näher eingehen möchte. Vandalismus wird meistens durch spontanen Frust ausgelöst; und sei es nur, weil kein Kleingeld für den Automaten zur Hand ist. Umso wichtiger ist es, eine Toilettenanlage aufzustellen, die möglichst kostenlos und unkaputtbar ist. Darüber hinaus kann das Erscheinungsbild beruhigen. Wenn die Außenwände z.B. von vornherein mit hochwertigen Graffiti versehen sind, werden diese nicht Zielscheibe für Schmierereien.
Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die TOI wieder zerstört ist. Suff macht scheinbar aggressiv, und führt zu solchen Ergebnissen.