Die Hanomagstraße in Linden-Süd ist für eine Nebenstraße sehr breit ausgebaut. Dieses resultiert noch aus der Zeit, als es am Ende der Straße eine Brücke über die Bahngleise gab, die eine Verbindung zur Straße Am Tönniesberg schaffte. Nach dem vierspurigen Ausbau der Bornumer Straße Ende der 1960er Jahre wurde diese Brücke abgerissen; die Breite der Hanomagstraße ist jedoch bis heute geblieben.
Seit 2015 besteht dort eine Anwohnerinitiative, die Verkehrsberuhigung, bestenfalls eine Sperrung für den Durchgangsverkehr fordert. Denn viele Kunden beispielsweise der im Hanomag-Areal ansässigen Baumärkte nutzen gerne die Möglichkeit, ohne Ampel direkt von der Marianne-Baecker-Allee zum Deisterkreisel zu fahren. Bereits im November 2014 hatte die SPD und im Januar 2015 dann die CDU im Stadtbezirksrat Linden-Limmer den Antrag gestellt, aus der Hanomagstraße eine Sackgasse zu machen und die Zufahrt / Ausfahrt am Deisterplatz zu sperren. Die Verwaltung lehnte den damaligen Antrag mit folgender Begründung ab:
„Die Verwaltung hat geprüft, ob eine Sperrung der Hanomagstraße am Deisterplatz sinnvoll ist. Es wurde festgestellt, dass sich neben der durch den Bezirksrat vorgeschlagenen Sperrung am Deisterplatz auch eine Sperrung südlich der Bredenbecker Straße anbietet. Eine abschließende Bewertung der Alternativen kann erst erfolgen, wenn die bauliche Entwicklung der Flächen im Einzugsgebiet der Hanomagstraße abgeschlossen ist.“
Anwohner sind genervt
Die Hochbauarbeiten sind nun fast abgeschlossen und der Verkehr durch die Straße wird immer schlimmer. Durch den Ausbau früher brachliegender Flächen sind über 100 neue Wohnungen entstanden, und auch viele Familien sind hierhergezogen. Eigentlich ist die Hanomagstraße eine Tempo-Zone-30, und es besteht ein Durchfahrtverbot für LKW zum Deisterkreisel. Doch an diese Beschränkungen wird sich kaum gehalten.
Anwohnerinitiative sammelt Unterschriften
Mehrere Betroffene wollen ihrem Anliegen nun etwas Nachdruck verleihen und haben in der gestrigen Sitzung des Stadtbezirksrates Linden-Limmer über hundert Unterschriften von Anwohnern an den Bezirksbürgermeister Rainer-Jörg Grube übergeben. Gleichzeitig möchten sie erreichen, dass eine Sperrung durch Absperrpfosten auf Höhe der Hanomagstraße 5/4, kurz hinter der Einmündung zur Bredenbecker Straße erfolgt. Denn nur das verhindert die Durchfahrt durch die Hanomagstraße, behindert aber nicht die Müllabfuhr oder andere Lieferfahrzeuge. Zusätzlich wünschen sie eine Umgestaltung und Begrünung der Straße im Zuge der Sperrung. Auch zusätzliche Bäume und Schrägparkplätze werden vorgeschlagen.
Nachdem die Anwohnerinitiative mit ihrer Sprecherin Annette M. bereits diesbezüglich die Bürgerfragestunde in der Junisitzung des Bezirksrates genutzt hatte, um ihr Anliegen vorzutragen, war Bezirksbürgermeister Rainer-Jörg Grube davon ausgegangen, dass eine der Parteien zu dieser Sitzung einen Antrag für die Hanomagstraße einbringen würde. Da dieses aber nicht geschehen ist, werden voraussichtlich nun die vertretenen Parteien gemeinsam einen entsprechenden Antrag zur nächsten Sitzung am 11. November formulieren.