Die NiL-Normal in Linden aus Linden-Süd geht auf Foto-Tour

Click! In Linden Normal
Click! In Linden – Normal

Gestern waren viele Leute draußen, das Wetter und das dazugehörige Wochenende haben dazu eingeladen. Auch einige Kunst-Interessierte der Nachbarschaftsinitiative NiL-Normal in Linden in der Charlottenstraße in Linden-Süd waren dabei.

Es war diesmal eine inklusive Gruppe, die bei einem Spaziergang durch den Deisterkiez und nebenan Fotos geschossen hat. Das Ganze hat auch einen tieferen Sinn, weil eine Auswahl der Bilder beim KLATSCHMOHN-Festival im Foyer des Kulturzentrums Pavillon, das vom 2. bis 4. Juni 2025 stattfindet, gezeigt wird.

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Linden-Mitte

Das Festival ist ein Forum für künstlerischen Austausch. Es will – ohne Ausgrenzung – Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, allen, die gerne Theater spielen, tanzen, Musik oder Kunst machen, eine Öffentlichkeit für die Präsentation ihrer Projekte anbieten. Die eigene Arbeit unter professionellen Bedingungen präsentieren zu können, ist ein wichtiger Schritt, gesellschaftliche Akzeptanz zu erfahren. KLATSCHMOHN schafft Begegnungen und fördert kreative und künstlerische Ausdrucksformen. Während des Festivals wird eine besondere Fotoausstellung zu sehen sein: „Click! In Linden – Normal!“

Ein Kooperationsprojekt, dieses „Foto-Shooting“, des KLATSCHMOHN-Festivals mit dem NiL der Lebenshilfe Hannover, findet unter der Leitung des bekannten Lindener Fotografen Uwe Stelter statt. Er hat vor einiger Zeit zum Beispiel das Monaco-Projekt am Ihme-Zentrum präsentiert. Deshalb ist er auch der Richtige, der die inklusive Gruppe an insgesamt drei Tagen begleitet. Vorgestern war eine Art Einführung, gestern die Tour durch den Deisterkiez, Weberstraße, Posthornstraße und dem Von-Alten-Garten. Heute ist dann eine weitere an der Ihme dran.

Inklusives Denken zur Umwelt

Fotogruppe NiL in der Weberstraße
Fotogruppe NiL in der Weberstraße in Linden-Süd, Uwe Stelter (Zweiter von links)

Interessant ist die andere Denkweise der Teilnehmer. Menschen mit etwa einem Downsyndrom sehen die Welt mit anderen Augen. Es wurden zum Beispiel Dinge fotografiert, die wir als unwichtig empfinden. So z. B. verschiedenste Schilder. An den ältesten Wohnhäusern Lindens in der Weberstraße ist man eher teilnahmslos vorbeigegangen. Von einer Teilnehmerin wurde der Himmel beobachtet, mit dem Kommentar „Da oben ist mein Opa“. Im Von-Alten-Garten bemerkte ein Teilnehmer, dass „da hinten eine Haltestelle ist“. Man muss dazu wissen: er ist glühender Fan von Straßenbahnen.

Das inklusive Fotoprojekt „Click! In Linden – Normal“ macht die Sichtweise von Menschen mit Behinderung auf Linden sichtbar. Es wird aus Mitteln des Kulturentwicklungsplans (KEP) der Landeshauptstadt Hannover finanziert. Das KLATSCHMOHN-Festival ist ein Kooperationsprojekt der Stadtteilkultur der Landeshauptstadt Hannover, der Leibniz Universität Hannover, des Kulturzentrums Pavillon, der Caritas-Werkstätten Hannover, der Otto-Hahn-Schule Wunstorf und der berufsbildenden Schule BBS2 Hannover.

Es wird spannend werden, was Uwe Stelter zusammen mit der Gruppe für Fotos aussucht und dann ausstellt. Dabei gilt:

  1. Fotografieren
  2. Bilder besprechen, Worte für Bilder finden, Bilder auswählen
  3. Ausstellen – die Welt der Bilder, um die Stimme der Menschen mit Behinderung zu erweitern und die Öffentlichkeit für diese Sicht zu begeistern

Da wird sich sicher ein Besuch des Pavillons lohnen – auch wenn der nicht in Linden ist.

Quelle: Uwe Stelter

Bildnachweis: Uwe Stelter, Ralf Borchardt

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