Am diesjährigen Neujahrsempfang der Arbeitsgemeinschaft der Lindener Vereine (AGLV) am heutigen Sonntag im Saal der Gaststätte Zum Stern nahmen etwa 50 Personen teil – so viele wie seit Jahren nicht mehr. Im Zentrum der Veranstaltung standen Informationen über Fördermöglichkeiten für Vereine sowie Berichte zu wichtigen Themen aus dem Stadtbezirk und ein gegenseitiger Austausch.
Fördermöglichkeiten für Vereine
Bezirksbürgermeister Rainer-Jörg Grube informierte über verschiedene Förderprogramme. Der Stadtbezirksrat Linden-Limmer hat dafür jährlich 50.000 bis 60.000 Euro zur Verfügung, wobei pro Antrag maximal 2.500 bis 3.000 Euro bewilligt werden können. Ziel der Zuschüsse ist es, Eigeninitiative zu fördern, daher werden nur anteilige Mittel bereitgestellt, und Honorarkosten sind in der Regel ausgeschlossen.
Weitere Tipps zur Mittelbeschaffung von folgenden Institutionen und Programmen:
- Integrationsbeirat Linden-Limmer: Jährlich 12.000 €, verteilt auf vier Termine.
- e.coSport und Förderprogramme der Stadt und Region Hannover.
- Aktion Mensch, Sparkasse Hannover, Volksbank Hannover, Lottosportstiftung und rund 20 weitere Stiftungen in Hannover.
- Unterstützung über den Paritätischen Wohlfahrtsverband.
Evrim Camuz, Mitglied der Grünen im Landtag Niedersachsen, bietet Vereinen Unterstützung bei der Formulierung von Förderanträgen an.
Bericht aus dem Stadtbezirk
Bezirksbürgermeister Grube gab einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen und Herausforderungen im Stadtbezirk Linden-Limmer:
- Soziale Projekte: 3.500 € gingen letztes Jahr an die Winternothilfe des Karl-Lemmermann-Hauses, weitere 3.500 € an das Straßenmagazin „Asphalt“ für die Bestattung Obdachloser, beides aus Bezirksratsmitteln.
- Fössebad: Ein Unternehmen wurde für den geplanten Neubau gefunden.
- Brückenproblematik:
- Brücke Nieschlagstraße: drohende Vollsperrung für Fußgänger und Radfahrer.
- Schwanenburgbrücke: weniger dramatisch als zunächst angenommen.
- Dornröschenbrücke: mögliche Einschränkungen für größere Personengruppen.
- Westschnellweg: Ein Bürgerrat sowie ein Dialogforum mit 60 Mitgliedern wurden eingerichtet; Treffen finden viermal im Jahr statt und sind auf fünf Jahre angelegt.
- Hochbahnsteige Küchengarten und Leinaustraße: Vorstellung in der kommenden Bezirksratssitzung, jedoch fehlen bisher Finanzierungsmittel.
- GiG (Gaststätte im Lindener Rathaus): Die Sanierungskosten wurden intern auf 600.000 bis 700.000 Euro geschätzt. Mangels Planungskosten bleibt das Projekt mindestens zwei weitere Jahre im Stillstand.
Kritik und Herausforderungen für Vereine
Die anwesenden Vereinsvertreter äußerten verschiedene Probleme, die ihre Arbeit erschweren:
- Vernachlässigung durch Landes- und Bundespolitik: Mitglieder des Bundestags und des Landtags zeigten wenig Interesse an lokalen Vereinsproblemen; lediglich Kommunalpolitiker seien hilfreich.
- Zustand der Sporthallen: Viele Sportstätten sind in schlechtem Zustand. Ein akuter Mangel an Hausmeistern führte dazu, dass Vereine kurzfristig abgesagte Trainingszeiten hinnehmen mussten.
- Sponsoring: Große Firmen im Stadtbezirk, wie Komatsu, enercity, ZF und Sichel (Henkel), lehnen Sponsoring für lokale Veranstaltungen ab. Hier wurde der Einsatz von Landes- und Bundespolitikern gefordert.
- Positives Beispiel: Sven-Christian Kindler, Bundestagsabgeordneter, sicherte eine Förderung von 120.000 € für die Sanierung des Kesselhauses der Fauststiftung.
Ausblick
Der Neujahrsempfang der AGLV bot wichtige Impulse für die lokale Vereinsarbeit. Besonders die umfangreichen Fördermöglichkeiten und das Engagement auf kommunaler Ebene stießen auf positive Resonanz. Die Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Infrastruktur und der finanziellen Unterstützung durch große Unternehmen, bleiben jedoch bestehen und bedürfen weiterer politischer Unterstützung.