Nach heftigen Protesten aus der Nachbarschaft und einer Petition mit hunderten Unterschriften hat die Stadt Hannover ihre Pläne für eine offene Drogenkonsumfläche in Linden-Süd verworfen. Stattdessen setzt die Verwaltung nun auf ordnungspolitische und soziale Maßnahmen.
Proteste und Petition setzen Stadt unter Druck
Die Pläne der Stadtverwaltung Hannover, in der Roesebeckstraße im Stadtteil Linden-Süd eine offene Drogenkonsumfläche einzurichten, sind vorerst vom Tisch. Nach intensiver öffentlicher Kritik, breitem Unmut im Stadtbezirk und einer von Anwohnerinnen und Anwohnern gestarteten Petition mit inzwischen mehr als 400 Unterschriften hat die Landeshauptstadt indessen Abstand von dem Vorhaben genommen.
Auslöser der Debatte war ein Bericht von Punkt-Linden, der die Überlegungen der Stadt publik gemacht hatte. In der Folge kochte die Diskussion im Stadtteil hoch. Viele Anwohnende äußerten Sorgen um Sicherheit, Sauberkeit und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum.
Roesebeckstraße als Standort ausgeschlossen
Bei einem Vor-Ort-Termin am 15. Dezember prüften Oberbürgermeister Belit Onay, Vertreterinnen und Vertreter der Stadtspitze, der Polizeidirektion Hannover, des Fachbereichs Öffentliche Ordnung sowie des Sozialdezernats die Situation in Linden-Süd. Dabei wurde das sogenannte „Rondell“ an der Roesebeckstraße ausdrücklich als feste Aufenthaltsfläche für drogensüchtige Menschen ausgeschlossen.
Stattdessen richtet die Stadt ihren Fokus nun auf die sogenannte Drägerwiese. Rund um die Substitutionspraxis im Alten Lindener Rathaus (Deisterstraße, Ecke Ricklinger Straße) hat sich auf der sogenannten Drägerwiese, die sich oberhalb des Ihmeufers befindet, eine neue Szene gebildet. Ziel sei es, die dortige Situation durch gezielte Maßnahmen zu verbessern. Da ein Großteil der betroffenen Menschen im Stadtteil Linden gemeldet ist, verfolgt die Verwaltung nach eigenen Angaben einen stadtteilorientierten Ansatz.
Stadt setzt auf Dialog und soziale Hilfsangebote
Für den Beginn des neuen Jahres plant die Stadt einen Austausch mit dem Stadtbezirksrat Linden-Limmer sowie einen Beteiligungsdialog mit den Anwohnerinnen und Anwohnern, bei dem die vorgesehenen Maßnahmen vorgestellt und diskutiert werden sollen. Oberbürgermeister Belit Onay betonte dabei die Bedeutung bestehender Hilfsangebote: „Die Substitutionsbehandlungen in der nahe gelegenen Praxis sind ein wichtiges Angebot der Drogenhilfe für viele Menschen.“
Gleichzeitig nehme die Stadt die Beschwerden aus der Nachbarschaft ernst. „Alle Menschen sollen sich sicher fühlen, sich aber auch frei im öffentlichen Raum aufhalten dürfen“, so Onay weiter.
Ordnungspolitische Maßnahmen und Kontrollen
Grundlage der geplanten Maßnahmen ist der klare Grundsatz, dass offener Drogenkonsum und Drogenhandel nicht toleriert werden. Um dies sicherzustellen, setzt die Stadt auf ordnungspolitische Instrumente wie den Rückschnitt von Büschen und eine zusätzliche Beleuchtung. Ergänzend sollen mobile soziale Angebote für drogengebrauchende Menschen ausgebaut werden. Eine zentrale Rolle kommt dabei der Straßensozialarbeit verschiedener Träger zu, darunter der Drogenkonsumraum Stellwerk, La Strada sowie das Streetwork-Angebot der Landeshauptstadt Hannover.
Sozialdezernentin Sylvia Bruns sieht darin einen ausgewogenen Ansatz: Zusätzliche soziale Angebote könnten gesundheitliche Risiken senken und zugleich den öffentlichen Raum entlasten. Voraussetzung seien jedoch klare Regeln, zielgruppengerechte Angebote sowie eine enge Abstimmung mit Anwohnenden und Polizei. Ordnungsdezernent Dr. Axel von der Ohe kündigte an, dass der städtische Ordnungsdienst und die Polizei weiterhin regelmäßige Kontrollen durchführen werden, um offenen Konsum und Drogenhandel zu unterbinden.
War ja auch eine selten blöde Idee. Das ganze gab es ja auch schon. Früher war am Schwarzen Bären die (oder eine) Methadonausgabestelle. In dem Park, der sich am nächsten zum schwarzen Bären befindet, lungerten teilweise zig Junkies rum. Diese haben natürlich die gesamte Umgebung genutzt um Geld für Ihren Konsum zu beschaffen. So waren Diebstähle und Raub keine Seltenheit. Die Gebüsche waren voller Spritzen und Kondome. Das man als Stadt sowas offiziell wieder plant, zeigt, wie wenig die Politiker von den wahren Problemen der Bürger verstehen.